Dienstag, 28. Juni 2011

Wem folgt eigentlich die Hamburgische Bürgerschaft?

Die Präsidentin tut es, die Vizepräsidentin tut es und einer der weiteren Vizepräsidenten ab und zu auch. Sie tippen 140 Zeichen in ihr Smartphone und  kommunizieren mit dem Bürger via Twitter. Seit dem 03. Februar 2011 ist auch die Hamburgische Bürgerschaft als Institution bei twitter dabei. 
Dies begrüße ich sehr, im Sinne einer aktiven politischen Kommunikation auch im digitalen Bereich. Sehr schön! 

Twitter-Profil der Hamburgischen Bürgerschaft
Vergleicht man die Followerzahlen von @buergerschaftHH mit denen der Abgeordneten, würde der Account des Parlaments mit 166 Followern auf Platz 11 der Bürgerschafts-Twittercharts im Juni liegen.

Bisher besitzen schon 38 Mitglieder der Bürgerschaft einen eigenen Twitter-Kanal. Monatlich steigt die Zahl und die Twitter-Quote im Parlament. Aktuell liegt sie bei 31,4%. Auch dies ist alles sehr erfreutlich.

Nun wäre es ja folgerichtig, das alle Abgeordneten-Twitterati im Bürgerschafts-Account erwähnt, heisst vom Account gefolgt werden. Somit würde man eine offizielle Anlaufstelle für alle Interessenten der Hamburger Politik bei Twitter schaffen. Interessierte hätten alle aktiven Hamburger Parlamentarier auf einen Blick. Bisher fehlt dies.

Doch wem folgt die Bürgerschaft?

Personen, denen die Bürgerschaft folgt
Genau acht verschiedenen Personen/Accounts folgt die Bürgerschaft. Darunter sind die Tourismusorganisation der Hansestadt, das nicht-kommerzielle Internet-Angebot wahlrecht.de oder das privatwirtschaftliche Portal wahl.de aus Berlin.

Zuletzt wurde aber auch die Fraktionsvorsitzende der FDP, Katja Suding, hinzugefügt, sowie die Vizepräsidentin der Bürgerschaft Kersten Artus (Die LINKE.) und die neue Präsidentin des hohen Hauses Carola Veit (SPD).

Hmmmmm....und was ist mit den anderen 35 Parlamentariern? Sind diese etwa unrelevanter, als die drei Damen und private Webprojekte?

Auf meine Nachfrage hin, wurde mir erklärt, das lediglich Fraktionsvorsitzenden und Präsidenten gefolgt wird. Warum es diese Regelung gibt, blieb leider unklar?




Im Sinne einer transparenten und fairen Kommunikation einer offiziellen Institution würde ich mich sehr freuen, wenn auch alle weiteren Parlamentarier in die Followerliste mit aufgenommen werden könnten. So wirkt es doch sehr verzerrend und vor allem unfair gegenüber allen anderen Bürgerschafts-Twitterati, die kein schönes Amt inne haben. 

Apropos. Wenn der Bürgerschaft der Rechercheaufwand zu groß sein sollte: Alle Bürgerschafts-Twitterati in einer Liste zusammengetragen gibts beim Hamburger Wahlbeobachter unter: hhbue - öffentliche Liste bei Twitter. ;)

Nachtrag: Als Reaktion auf diesen Beitrag hat die Internetredaktion der Hamburgischen Bürgerschaft am 29.Juni nun auch Katja Suding und Kersten Artus aus der Liste der Personen, denen man folgt entfernt. #dislike

Und man hat mir meinen Fanstatus auf der Bürgerschafts-Facebookseite genommen. Ich darf also nun kein Fan mehr sein. Soviel zum Thema professioneller Umgang mit Kritik und zum Thema gutgemachte politische Kommunikation.


Montag, 27. Juni 2011

Hamburgische Bürgerschaft - Twittercharts #3

Zu Beginn der Legislaturperiode der 20. Hamburgischen Bürgerschaft habe ich an dieser Stelle eine Bestandsaufnahme der Twitteraktivitäten der 121 Abgeordneten vorgenommen. Aktuell haben 34 Parlamentarier einen Twitter-Account und 16 nutzen diesen auch einigermaßen aktiv zur Kommunikation mit ihren Followern.

Im monatlichen Rhythmus veröffentliche ich die Top 10 der Bürgerschafts-Twitterer.
Im Juni 2011 haben diese 10 Hamburger Politiker die meisten Follower. 


























Auch im Juni gibt es keine großen Veränderungen im Vergleich zu den Charts im Vormonat. Die Top 10 scheint sich zu stabilisieren und die Followerzahlen steigen auch nicht mehr so stark, wie z.B. im Wahlkampf noch. Größte Gewinner in der Top10 der vergangenen vier Wochen waren der SPD-Abgeordnete Matthias Albrecht mit 12,1 % und Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (SPD) mit 17,9% Zuwachs. 

Der kleine Eklat, um das twitter-Posting in der Sitzung vom 23. Juni hat der Präsidentin wohl eher Followergewinne beschert, als das er Ihr in der twitter-Anhängerschaft geschadet hat.

Weiterhin unangefochtener Twitterkönig der Bürgerschaft ist und bleibt der neugewählte SPD-Abgeordnete Hansjörg Schmidt. Mit nun 1227 Followern hat er mehr "Verfolger", als die Abgeordneten der FDP und Die LINKE.-Fraktionen gemeinsam.

Da sich die Spannung in der Top 10 in Grenzen hält, habe ich auch in diesem Monat einmal angeschaut, welcher Bürgerschaftsabgeordnete in den letzten vier Wochen die meisten Follower dazugewonnen hat und präsentiere ich hier: Die größten Gewinner in %





















Seit wenigen Tagen neu bei twitter dabei rockt die 21jährige Annkathrin Kammeyer (SPD) die Charts gewaltig. Von 2 auf 48 Follower in nur wenigen Tagen sind eine Steigerung von unglaublichen 2300%. Gratulation zum Einstieg in die Charts auf Platz 15.   
(Anmerkung: Um die Grafik übersichtlich zu halten ist die Darstellung der 2300% nicht maßstabsgetreu) 

Auf den ersten drei Plätzen stehen Abgeordnete der Regierungsfraktion, erst dahinter zwei CDU-Abgeordnete. Kersten Artus (Die LINKE.) ist zwar die einzige Abgeordnete der LINKE-Fraktion mit einem Account, bisher aber in jeder Zugewinn-Charts der vergangen Monate vertreten. Respekt!


Fazit: Auch in diesem Monat wächst die Twittergemeinde im Parlament kontinuierlich. Vier neue Abgeordnete sind dazugekommen. An der Spitze etabliert sich aber eine Twitter-Elite, die ebenfalls wenn auch nur leicht, wächst. Wer live und aktuell die Bürgerschaftssitzungen via Twitter verfolgen will, sollte diesen sechs Volksvertretern folgen: Carola Veit (SPD), Kersten Artus, Hansjörg Schmidt, Matthias AlbrechtDennis Gladiator und Robert Bläsing (FDP).




Sonntag, 26. Juni 2011

The very best of ...Kleine Anfragen #5: Public Viewing Frauenfußball

Eine der wichtigsten Aufgaben des Parlaments, ist die Kontrolle der Regierung. Im Falle der Hansestadt Hamburg, kontrolliert also die Hamburgische Bürgerschaft den Senat.  

Die "Kleine Anfrage" ist dabei eines der wirkungsvollsten Kontrollinstrumente:

Quelle: www.hamburgische-buergerschaft.de

Aus der Vielzahl von "Kleinen Anfragen", die im Laufe einer Woche an den Senat gestellt werden, präsentiere ich in unregelmäßigen Abständen an dieser Stelle Anfragen, die ich besonders interessant finde. 

Heute: 

#5 Gibt es ein Public Viewing zur FIFA Frauen-WM? 

Passend zum heutigen Start der ersten Frauenfußball-WM in Deutschland, fragten sich die Fußballfreunde Thomas Kreuzmann und der Bürgerschafts-Vizepräsident Frank Schira, wo sie denn in den kommenden drei Wochen die Spiele sehen können.


"Wird es in Hamburg ein „Fanfest“ ähnlich dem der vergangenen Jahre geben, auf dem die Spiele der Frauenfußball-WM auf einer großen Video-Leinwand übertragen werden?
Wenn ja, wo wird das „Public Viewing“ ausgerichtet?"


Gewohnt pünktlich, kam acht Tage später die Antwort des Senats:

Das Fanfest zur FIFA WM 2010 wurde nicht durch die Freie und Hansestadt Hamburg, sondern von einem privaten Veranstalter selbstständig geplant und durchgeführt. Der zuständigen Behörde sind bislang keine diesbezüglichen Überlegungen und Absichten Privater bekannt. Entsprechende Anfragen oder Anträge liegen nicht vor. Die zuständige Behörde würde es jedoch begrüßen, wenn ein entsprechendes Fanfest stattfindet und sich private Veranstalter bereitfinden, ein solches auszurichten.

Das ist natürlich sehr schade. Zumahl das Interesse an der Liveübertragung der Fußball-WM fraktionsübergreifend sehr hoch zu sein scheint Drei Tage später stellte nämlich auch die GAL-Abgeordnete Christiane Blömeke eine identische Frage an den Senat. (Drucksache 20/564).

Mein Vorschlag: Man trifft sich gemeinsam bei der GAL in Eimsbüttel, die heute ab 17.00 Uhr ein Public Viewing des Spieles Deutschland vs. Kanada in Ihrer Kreisgeschäftsstelle veranstaltet. Da kann man dann auch diskutieren warum bei den Rathauskickern mit Ulla Hasselschwerdt (CDU) nur eine Frau mitkickt. 

Fazit: Frauenfußball scheint in der Bürgerschaft eine große Anhängerschaft zu haben, aber der Schwung aus dem Rathaus reicht noch nicht für ein von Privaten organisiertes Fanfest. Zum Glück gibts die GAL, die als Organisator einspringt.  Auf gehts Mädels!

Nachtrag:  Einen Überblick über alle Locations in denen man in Hamburg die Frauenfußball-WM live verfolgen kann, bietet der Frauen-Fußball-WM-Blog






Mittwoch, 22. Juni 2011

The very best of ...Kleine Anfragen #4: Derby Klein Flottbek

Eine der wichtigsten Aufgaben des Parlaments, ist die Kontrolle der Regierung. Im Falle der Hansestadt Hamburg, kontrolliert also die Hamburgische Bürgerschaft den Senat.  

Die "Kleine Anfrage" ist dabei eines der wirkungsvollsten Kontrollinstrumente:

Quelle: www.hamburgische-buergerschaft.de

Aus der Vielzahl von "Kleinen Anfragen", die im Laufe einer Woche an den Senat gestellt werden, präsentiere ich in unregelmäßigen Abständen an dieser Stelle Anfragen, die ich besonders interessant finde. 

Heute: 

#4 Welcher Senatsvertreter hat die Sieger des Flottbeker Derbys geehrt?
gestellt von: Hans-Detlef Roock (CDU)



Am ersten Juniwochenende fand in Hamburg das 82. Deutsche Spring- und Dressurderby statt. Höhepunkte waren dabei u.a. das Deutsches Pony-Derby Dressur oder der Grand Prix mit Pferdewechsel. Bei solchen Anlässen darf natürlich auch die politische Prominenz nicht fehlen.  



Grund genug, für eine kritische Nachfrage des Abgeordneten Hans-Detlef Roock (CDU) an den Senat:

Welche Senatsvertreter nahmen in diesem Jahr die Ehrung der Sieger vor? Wenn kein Senatsvertreter dieses tat: warum nicht?


Gewohnt pünktlich, kam acht Tage später die Antwort des Senats:

Senatsvertreter nehmen auf Einladung regelhaft an Veranstaltungen wie dem Deutschen Spring- und Dressur-Derby in Klein Flottbek teil. Ob sie dort zur Begrüßung oder Eröffnung sprechen oder ausschließlich als Zuschauer teilnehmen, erfolgt in Abstimmung mit dem Veranstalter. Seitens des Veranstalters in Klein Flottbek gab es keine Bitte, die Siegerehrung vorzunehmen.
Der Präses der Behörde für Inneres und Sport war am 5. Juni 2011 von circa 12 bis 14.30 Uhr Gast der Veranstaltung. Anschließend hat er an der HSV-Handball-Meister-feier im Rathaus teilgenommen.

Keine Spitzensportveranstaltung ohne den für Sport zuständigen Innensenator Michael Neumann. Zweieinhalb Stunden Pferdesport. Das dürfte auch den Abgeordneten Roock zufriedenstellen. 

Fazit:  Wenn in Klein Flottbek Ponys springen oder aber Tschibo Prüfungen im Stechen finanziert, ist der Spitze der Regierung nicht weit. Sehr gut. Pferdesport ist eben auch immer ein Motor für die Sportstadt Hamburg!

Freitag, 17. Juni 2011

SPD: 9 Wechsel in 105 Tagen

Am 20. Februar 2011 wurden in Hamburg 121 Damen und Herren gewählt, um die Hamburger Bürger in deren Bürgerschaft zu vertreten. Doch von diesen 121 Herrschaften sind nun schon 105 Tage nach der Wahl nicht mehr alle an Bord.

Nach dem spektakulären Wechsel von Ingo Egloff (SPD) in der Bundestag, dem angekündigten Wechsel von Britta Ernst ebenfalls nach Berlin, die Abwanderung von sechs Abgeordneten in den Hamburger Senat und der überraschenden Mandatsniederlage des Alterspräsidenten Senator a.D. Jan Ehlers (alle SPD) gibt es nun den 9. Wechsel bei den Genossen.

Thomas Ritzenhoff (SPD)
Thomas Ritzenhoff, selbst erst nachgerückter Abgeordneter für Innensenator Michael Neumann wurde am 16.06.2011 von der Wandsbeker Bezirksversammlung zum neuen Bezirksamtsleiter gewählt.

Seine Engagement in der Bürgerschaft dauerte also genau 80 Tage.

Als Nachfolgerin wird aller Voraussicht nach die Wandsbekerin Regina Jäck ins Parlament nachrücken.

Somit sind bereits zum jetztigen Zeitpunkt, 105 Tage nach der Konstituierung der Bürgerschaft,  neun SPD-Abgeordnete wieder ausgeschieden. Über 14% Fluktuation in den ersten Wochen.
Zählt man den angekündigten Wechsel von Britta Ernst dazu, so werden nach der Sommerpause über 16% Abgeordnete in der SPD-Fraktion sitzen, die der Wähler eigentlich nicht gewählt hat. Bereits heute ist jeder 7. SPD-Abgeordnete ausgetauscht.

Im Vergleich die anderen Parteien:

In der CDU-Fraktion gab es bisher: 1 Wechsel*
In der GAL-Fraktion gab es bisher: 0 Wechsel 
In der FDP-Fraktion gab es bisher: 0 Wechsel
In der Die LINKE.-Fraktion gab es bisher: 0 Wechsel

* Dieser eine Wechsel kam zustande, da Christoph Ahlhaus bis zur konstituiernden Sitzung noch geschäftsführend als Erster Bürgermeister im Amt war und erst nach dem 07.03.2011 offiziell in die Bürgerschaft gewechselt ist.

Im Vergleich die vorherigen Wahlperioden:

Anzahl der Abgeordnetenwechsel der Bürgerschaftsfraktionen in den Wahlperioden 17 (2001-2004), 18 (2004-2008) und 19 (2008-2011) 105 Tage nach der Konstituierung des Parlaments:





17. Wahlperiode: 3 Wechsel bei 33 Abgeordneten = 9%
18. Wahlperiode: 7 Wechsel bei 63 Abgeordneten = 11,1%
19. Wahlperiode: 7 Wechsel bei 56 Abgeordneten = 12,5%






17. Wahlperiode: 3 Wechsel bei 46 Abgeordneten = 6,5%
18. Wahlperiode: 1 Wechsel bei 41 Abgeordneten = 2,2%
19. Wahlperiode: 1 Wechsel bei 45 Abgeordneten = 2,4%








17. Wahlperiode: 3 Wechsel bei 6 Abgeordneten   = 50%
18. Wahlperiode: 0 Wechsel bei 17 Abgeordneten = 0%
19. Wahlperiode: 3 Wechsel bei 12 Abgeordneten = 25%










17. Wahlperiode: nicht im Parlament
18. Wahlperiode: nicht im Parlament
19. Wahlperiode: 0 Wechsel bei 8 Abgeordneten = 0%








 
17. Wahlperiode: 3 Wechsel bei 25 Abgeordneten = 12%
18. Wahlperiode: nicht im Parlament
19. Wahlperiode: nicht im Parlament



Fazit: Betrachtet man die aktuelle Fluktuation und die Wechsel zu Beginn der vergangenen Wahlperioden kann man klar sagen, dass die SPD mit Ihren absolut 9 (bald 10) Wechseln einen Rekordwert aufgestellt hat. Absolut wurden noch nie mehr Parlamentarier in so kurzer Zeit ausgewechselt. Relativ betrachtet gab es nur bei der GAL aufgrund der sehr kleinen Fraktionsstärken eine höhere Quote in der 17. und 19. Wahlperiode. 
 
Die Hamburger werden nun also von neun Genossen vertreten, die sie gar nicht ins Parlament gewählt haben. 



Der älteste Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft: Olaf Ohlsen (CDU)

In der Hamburgischen Bürgerschaft sitzen 121 Abgeordnete. Im Durchschnitt ist jeder Abgeordnete 45,97 Jahre alt. Real trifft dies aber nur für wenige Parlamentarier wirklich zu, so z.B. für den von mir gekürten Durchschnittsabgeordneten Jan Quast (SPD).

Die jüngste Fraktion stellt die CDU mit 44,07 Jahren, die älteste Die LINKE. mit 48,37 Jahren. Die meisten Abgeordneten wurden von 1961-1965 geboren (29), die wenigsten von 1986-1990 (2).

In einem früheren Beitrag habe ich die jeweils jüngsten und ältesten Abgeordneten aller Fraktionen vorgestellt. Die Altersspanne im Parlament umfasst 48 Jahre. Eine sehr gute Mischung, finde ich. 

Heute nun soll der älteste Abgeordnete der Bürgerschaft zu Wort kommen. 
Nach dem Ausscheiden von Senator a.D. Jan Ehlers (SPD), ist Olaf Ohlsen (CDU) seit dem 03. Mai 2011 das älteste Mitglied des Hamburger Parlaments. 

10 Fragen an Olaf Ohlsen

Olaf Ohlsen (CDU)
1. Was war Ihr erster Gedanke, als klar wurde, dass Sie in die Bürgerschaft gewählt wurden, ganz ehrlich: 
Klasse - aber zu schade, dass wir die Regierungsmehrheit verloren haben

2. Was war Ihr einprägsamstes Ereignis während des Wahlkampfes?
Die Menge an Zuspruch

3. Waren Sie überrascht, dass Sie 8851 Personenstimmen im Wahlkreis 6 auf sich vereinen konnten?  
Nein, warum?

4. Die Bürgerschaft wird im Volksmund auch als „Freizeitparlament“ bezeichnet. Was machen Sie außerhalb ihrer "Freizeit"?
Familie und Politik

5. Wieviele Stunden pro Woche werden Sie in den kommenden vier Jahren in die Bürgerschaftsarbeit investieren?  
Ca. 40 Stunden

6. Warum ist es wichtig, das ein 69jähriger Abgeordneter in der Bürgerschaft sitzt? 
Lebenserfahrung

7. Welche Fähigkeiten bringen Sie in die Parlamentsarbeit ein, die die jüngeren Bürgerschaftsabgeordneten nicht haben?  
Gelassenheit

8. Kennen Sie die jüngste Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft und haben Sie sich bereits mit Ihr ausgetauscht?  
Bislang noch nicht

9. Tauschen Sie sich auch mit den älteren Abgeordneten der anderen Fraktionen aus?
Natürlich

10. Welche konkreten Ziele haben Sie für die kommenden vier Jahre?
1. Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Hamburger Hafens
2. Verkehrsbelastung in Eidelstedt und Stellingen nicht zu groß werden zu lassen

Olaf Ohlsen ist seit 17. März 2004 Abgeordneter der Hamburgischen Bürgerschaft. Am 20. Februar 2011 wurde er zum 3. Mal in Folge direkt gewählt. Er vertritt den Bezirk Eimsbüttel in der CDU-Fraktion. 

Erreichbar ist Olaf Ohlsen über seine Webseite http://olaf-ohlsen-cdu-hamburg.jimdo.com/, über seine Facebook-Fanseite oder direkt in seinem Wahlkreisbüro im Hörgensweg 74. 

Donnerstag, 16. Juni 2011

Die jüngste Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft: Annkathrin Kammeyer

In der Hamburgischen Bürgerschaft sitzen 121 Abgeordnete. Im Durchschnitt ist jeder Abgeordnete 45,97 Jahre alt. Real trifft dies aber nur für wenige Parlamentarier wirklich zu, so z.B. für den von mir gekürten Durchschnittsabgeordneten Jan Quast (SPD).

Die jüngste Fraktion stellt die CDU mit 44,07 Jahren, die älteste Die LINKE. mit 48,37 Jahren. Die meisten Abgeordneten wurden von 1961-1965 geboren (29), die wenigsten im Zeitraum von 1986-1990 (2).

In einem früheren Beitrag habe ich die jeweils jüngsten und ältesten Abgeordneten aller Fraktionen vorgestellt. Die Altersspanne im Parlament umfasst 48 Jahre. Eine sehr gute Mischung, finde ich. 

Heute soll die jüngste Abgeordnete der Bürgerschaft zu Wort kommen. 
Seit dem 07. März 2011 sitzt Annkathrin Kammeyer für die SPD auf der Parlamentsbank. Sie ist damit die jüngste Hamburger Abgeordnete aller Zeiten. 

10 Fragen an Annkathrin Kammeyer (SPD)

Annkathrin Kammeyer (SPD)
1. Was war Ihr erster Gedanke, als klar wurde, dass Sie in die Bürgerschaft gewählt wurden, ganz ehrlich: 
"Scheiße! Wie ist das denn passiert?" Aber auf den Schock folgte dann schnell große Freude :)

2. Was war Ihr einprägsamstes Ereignis während des Wahlkampfes?
Ich habe in Horn einen intensiven Wahlkampf für meine Kandidatur in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte gemacht und stand eigentlich fast rund um die Uhr bei Minusgraden im Stadtteil und hab Werbung für die
SPD gemacht. Sehr einprägsam war dabei der von uns durchgeführte Kneipenwahlkampf. In den Kneipen konnte man mit den Bürgern ungezwungen ins Gespräch kommen und sich ihre Probleme und Wünsche anhören. Das ist sehr wichtig!
 

3. Waren Sie überrascht, dass Sie 3248 Personenstimmen auf sich vereinen konnten?  
Sehr! Ich konnte mir das anfangs überhaupt nicht erklären und brauchte eine ganze Zeit, um das alles zu realisieren.

4. Die Bürgerschaft wird im Volksmund auch als „Freizeitparlament“ bezeichnet. Was machen Sie außerhalb ihrer "Freizeit"?
Ich studiere Politikwissenschaften im 4. Semester an der Universität Hamburg.

5. Wieviele Stunden pro Woche werden Sie in den kommenden vier Jahren in die Bürgerschaftsarbeit investieren?  
Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass es mindestens 25 Stunden die Woche sind. In Sitzungswochen sogar mehr.

6. Warum ist es wichtig, das eine 21jährige Abgeordnete in der Bürgerschaft sitzt? 
Es ist wichtig zu zeigen, dass man sich auch in diesem jungen Alter schon politisch engagieren kann und sollte. Zudem ist eine gute Altersdurchmischung im Parlament für eine gute Politik wichtig und zudem repräsentativ.

7. Welche Fähigkeiten bringen Sie in die Parlamentsarbeit ein, die die jüngeren Bürgerschaftsabgeordneten nicht haben?  
Ich kenne die Lebensrealität der Jugendlichen und kann junge Ideen in die Arbeit einbringen.

8. Kennen Sie den ältesten Abgeordneten der Hamburgischen Bürgerschaft und haben Sie sich bereits mit Ihm ausgetauscht? 
Ich habe mich mit Jan Ehlers sowie mit Gerhard Lein schon ausgetauscht. Beide sind bzw. waren ja auch Mitglied meiner Fraktion. (Anmerkung der Redaktion: Ältester Abgeordneter der Bürgerschaft ist Olaf Ohlsen, CDU)

9. Tauschen Sie sich auch mit den jungen Abgeordneten der anderen Fraktionen aus?
Klar. Ein Junger Abgeordneter der CDU ist beispielsweise ein Kommilitone von mir und wir tauschen uns oft über unsere Erfahrungen aus.

10. Welche konkreten Ziele haben Sie für die kommenden vier Jahre?
Ich möchte mich besonders für Jugendliche einsetzen. Zwei ganz konkrete Ziele sind die Abschaffung der Studiengebühren und die Bekämpfung von Politikverdrossenheit. Meine politischen Schwerpunkte sind WIssenschaft, Soziales und Sport.

Annkathrin Kammeyer wurde am 20. Februar 2011 zum ersten Mal - über die Landesliste der SPD - in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt. Sie vertritt den Stadtteil Horn in der SPD-Fraktion. 

Erreichbar ist Annkathrin Kammeyer über ihre Webseite http://annkathrin-kammeyer.de/, über ihre Facebook-Fanseite, via twitter (@AKammeyer) oder direkt in ihrem Wahlkreisbüro in der Kurt-Schumacher-Allee 10.




Donnerstag, 9. Juni 2011

Hamburgische Bürgerschaft - Facebookcharts #2

Zu Beginn der aktuellen Legislaturperiode habe ich an dieser Stelle eine Bestandsaufname der Facebookaktivitäten in der Bürgerschaft veröffentlicht. Erstaunlich damals, wie Facebook das Hamburger Parlament bereits ist. Über zwei Drittel aller Abgeordneten haben einen Account im Sozialen Netzwerk und insgesamt haben alle Parlamentarier zusammen mehr "Freunde", als die Hamburger Parteien Mitglieder haben. 

Aktuell besitzen 90 der 121 Abgeordneten einen eigenen Account. Dies ergibt eine Quote von 74%. Aufgeschlüsselt heißt dies:

79 Parlamentarier besitzen ein "Private Seite"
48 Parlamentarier besitzen nur eine "Private Seite"
41 Parlamentarier besitzen eine "Fanseite"
31 Parlamentarier besitzen sowohl eine "Private Seite", als auch "Fanseite"
11 Parlamentarier besitzen nur eine "Fanseite"

Aus Gründen der Vergleichbarkeit gibt es zwei Top10-Rankings. Eines für die "Privaten Seiten" und eines für die "Fanseiten". Bei Abgeordneten die beide Profile besitzen, wird nur die "Fanseite" ausgewertet, da diese für die politische Arbeit genutzt wird.

Die Facebookcharts für Mai finden Sie hier und die Fanseiten-Facebookcharts für Mai hinter diesem Link. 

Da nicht nur Politiker Rankings lieben, sondern auch Blogleser, präsentiere ich hier: 
Die Top 10 der Parlamentarier mit den meisten Facebook-Freunden mit "Privaten Seiten" im Juni 2011




















Durch die konsequente Trennung in Fan- und Private Seiten, ergibt sich ein komplett verändertes Ranking im Vergleich zum Vormonat. Neue Spitzenreiterin ist Katja Suding, die Fraktionschefin der FDP, gefolgt von der GAL-Landesvorsitzenden Katharina Fegebank, die diesen Monat über 300 neue "Freunde" dazugewinnen konnte. Erstmals unter den Top 3, Gabriele Dobusch, die kulturpolitische Sprecherin der SPD.

Ab Platz 6 sind die weiteren Platzierungen fast gleich auf. Beachtenswert ist die Verteidigung des 10. Platzes durch den GAL-Landesvorsitzenden Anjes Tjarks, der im vergangenen Monat "Freunde" verloren hatte und seit dem auch keine neuen Freunde dazugewinnen konnte.

Auffallend zudem, außer Gabriele Dobusch und Britta Ernst (beide SPD), gehören alle anderen Top-Platzierten zur Generation der "Unter 40 jährigen". Ist Facebook also doch ein Generationsmedium? 


Die Top 10 der Parlamentarier mit den meisten Facebook-Freunden mit "Fanseiten" im Juni 2011




















Souverän an der Spitze steht, wie bisher auch schon bei den Privaten Seiten, Metin Hakverdi (SPD), den man wohl als Mr. Facebook im politischen Hamburg bezeichnen darf. Weit abgeschlagen auf Platz 2, Farid Müller (GAL) und knapp dahinter auf Platz 3. die CDU-Abgeordnete Katharina Wolff.

Mit 43 neuen Freunden in den vergangenen vier Wochen gewinnt Farid Müller am meisten dazu. Größter Verlierer ist der Wahlverlierer vom Februar, Ex- Erster Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU). Seit Beginn der Erhebung verliert dieser kontinuierlich Freunde. Das Profil wird aber nicht von Ihm gepflegt, es handelt sich um ein Standard-Wikipedia-Fanprofil von Facebook.

Interessant, ist noch der Blick auf die Gewinner des Monats, in beiden Kategorien.




















Auf den ersten sieben Plätzen im Gewinner-Ranking finden sich ausschließlich Frauen - Gert Kekstadt ausgenommen ;). Ist das die neue politische Frauenpower, die da auf Hamburg zurollt? Fast alle Gewinner sind zudem neugewählte Parlamentarier, die zu Beginn Ihrer Tätigkeit nun aktiv in die Kommunikation einsteigen und erst kürzlich ein Account eingerichtet haben.Dies begrüße ich sehr.





















Es gibt aber auch Politiker, die zwar bei Facebook sind, aber kein interesse an einem Austausch mit dem Bürger haben. Dies trifft z.B. auf Jens Schwieger (SPD) zu. Er besitzt zwar einen privaten Facebook-Account, erklärte aber auf Nachfrage "aus wohlüberlegten Gründen" diesen nicht zur Kommunikation nutzen zu wollen. Schade!

Fazit: Auch wenn fast wöchentlich neue Fanseiten-Profile angelegt werden, so sind sie noch nicht so verbreitet. Sowohl die Anzahl der "Freunde", als auch die monatlichen Zugewinnraten sind bei den Privaten Seiten mit Abstand höher.  

Ein Beispiel: Metin Hakverdi (SPD) hat aktuell 3067 "Freunde" im privaten Account, aber nur 501 "Fans" auf seiner Fanseite. Doch damit führt er sogar die Fanseitencharts an. Mit seinem privaten Account gewann er im zurückliegenden Monat 138 neue "Freunde", mit seiner Fanseite lediglich 2 "Fans". Ist der Mensch Hakverdi also beliebter, als der Politiker Hakverdi?


Mittwoch, 8. Juni 2011

Horch was kommt von draußen rein

Manchmal beschweren sich Politiker, dass sie das Volk nicht mehr mit Ihren Ideen und Initiativen erreichen. Anderseits beschweren sich immer öfter auch die Bürger, dass sie mit ihren Problemen die Entscheidungsträger nicht mehr erreichen.

Für Hamburg können solche Aussagen zu den Akten gelegt werden. Jedenfalls im Falle des innenpolitischen Sprechers der CDU-Fraktion in der Bürgerschaft, Kai Voet van Vormizeele. Bereits am Sonntag, den 08. Mai erreichte Ihn ein älterer Herr direkt in seinem Büro. Er kam aber nicht alleine, sonderm mit seinem Auto.

Das Ergebnis:
 
Quelle: www.politikschmiede.de
























Insgesamt ca. 10.000 EUR Schaden und ein zerstörtes Wahlkreisbüro sind das Ergebnis des Aufeinandertreffens von Bürger und Politikerbüro.



Problem nun. Für alle anderen Bürger, die Herrn van Vormizeele erreichen wollen, gibt es nun keine Anlaufstelle mehr. Er versichert aber, dass er weiterhin über die bekannten Kanäle Webseite, Email, Facebook und twitter jederzeit erreichbar ist. Bei Bedarf vereinbart er auch gerne persönliche Termine.

Zum Glück ist nur erheblicher Sachschaden an der Außenfassade entstanden, weder Passanten, noch Mitarbeiter oder Herr van Vormizeele wurden verletzt. Wann das Wahlkreisbüro wieder geöffnet werden kann, ist zum jetzigen Zeitpunkt leider nicht absehbar.





Dienstag, 7. Juni 2011

Was möchte uns Annkathrin Kammeyer sagen?

Am 20. Februar 2011 wurde die Studentin Annkathrin Kammeyer als jüngste Abgeordnete in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt. Dies ist knapp drei Jahre nach der Erreichung des wahlfähigen Alters und fünf Jahre nach dem Eintritt in die SPD ein erfolgreicher Start in eine kommende Politikerkarriere.

Am 03. Juni war es dann soweit: Ihre erste Abgeordnetenwebseite ging unter www.annkathrin-kammeyer.de/ 103 Tage nach der erfolgreichen Wahl online. 

Screenshot www.annkathrin-kammeyer.de 07.06.2011
Doch was möchte uns die neugewählte Abgeordnete sagen?


















Auf der Startseite begrüßt Sie den interessierten Besucher mit folgender Nachricht:

"Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipisici elit, sed eiusmod tempor incidunt ut labore et dolore magna aliqua. Ut enim ad minim veniam, quis nostrud exercitation ullamco laboris nisi ut aliquid ex ea commodi consequat. Quis aute iure reprehenderit in voluptate velit esse cillum dolore eu fugiat nulla pariatur. Excepteur sint obcaecat cupiditat non proident, sunt in culpa qui officia deserunt mollit anim id est laborum.
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Ist das Fachchinesich oder eine SPD-Geheimsprache?

Liebe Frau Kammeyer klären Sie Ihre Wähler auf, denn auch die Unterseiten Über mich und Mein Arbeit scheinen einer ganz eigenen Logik zu folgen:

Unterseite "Meine Arbeit"
Unterseite "Über mich"




















Nachtrag: Keine halbe Stunde nach der Veröffentlichung dieses Blogposts wurde die Seite durch das Büro von Annkathrin Kammeyer aus dem www gelöscht. Vorerst. Sie soll wiederkommen. Ich bin gespannt.