Dienstag, 22. Februar 2011

Die Stimmen der Einzelkämpfer

Bei der Hamburger Bürgerschaftswahl 2011 traten neben 13 Parteien und Wählerinitiativen auch sechs unabhängige Einzelkandidaten und eine Wählervereinigung an.

In loser Folge habe ich die parteilosen "Einzelkämpfer" an dieser Stelle vorgestellt. Von den etablierten Hamburger Medien verschwiegen, vom Stadtportal hamburg.de zensiert und von vielen weiteren Präsentationsplattformen in der Hansestadt ausgeschlossen, wollte ich diesen mutigen demokratischen Damen und Herren die Möglichkeit der Vorstellung bieten.

Die Darstellung war ein voller Erfolg. Allein die Klickzahlen auf den einzelnen Kandidatenprofilen zeigen die große Nachfrage nach Informationen zu den Einzelkandidaten. Doch wie erfolgreich waren sie an der Wahlurne? Wieviele Stimmen konnten sie gewinnen und konnten sie sogar in die Bürgerschaft einziehen? 

Hier das Stimmenranking der Einzelbewerber

Berücksichtigt man, dass diese Stimmen lediglich jeweils in nur einem Wahlkreis gesammelt wurden, sind dies beachtliche Ergebnisse gegenüber den Kandidaten der etablierten Parteien, die oftmals sogar stimmenmäsig überrundet werden konnten.

Einige Beispiele: 
Detlef Grumann konnte konnte mehr Stimmen auf sich vereinigen, als 5/6 der DIE LINKE.-Kandidaten, 2/3 aller FDP-Kandidaten und der NPD-Kandidat im Wahlkreis 6 (Stellingen - Eimsbüttel-West).

Hans-Dieter Neumann konnte im Wahlkreis 9 (Barmbek-Uhlenhorst-Dulsberg) sowohl 3 CDU-Kandidaten stimmenmäsig hinter sich lassen, also auch 9 von 10 FDP-Kandidaten.

Mustafa Akpolat hat im stimmemäßig starken Hamburg-Mitte (Wahlkreis 1) sowohl 2 CDU-Kandidaten, als auch 4 (von 6) FDP-Kandidaten hinter sich lassen können.

Marouf Sahdab konnte in Billstedt-Wilhelmsburg und Finkenwerder (Wahlkreis 2) 3 GAL-Kandidaten und 5 CDU-Kandidaten stimmenmäßig hinter sich lassen.
Alle Stimmen zusammengezählt konnten die 7 Kandidatinnen und Kandidaten 7792 Stimmen auf sich vereinigen. 

Auch wenn es für keinen der Einzelkämpfer für ein Mandat in der Bürgerschaft gereicht hat, Gratulation zu den doch achtbaren Erfolgen. Sobald die Stimmen zu den Bezirksversammlungen ausgezählt sind, wird sich zeigen, ob der ein oder andere den Sprung in die Bezirksversammlung geschafft hat.

3 Kommentare:

  1. Ich gratuliere den Einzelbewerbern ebenfalls, möchte jedoch darauf hinweisen, dass hier Äpfel mit Birnen verglichen wurden.
    Und das prangere ich an. ;-)

    Zunächst einmal machst du den häufigen Fehler, Stimmen mit Wählern gleichzusetzen, obwohl jeder Wähler bis zu 5 Stimmen vergeben konnte.

    Dann vergleichst du die Ergebnisse der Einzelbewerber in jeweils einem Wahlkreis mit den Ergebnissen der Wahlkreislisten von Parteien über alle Wahlkreise.
    Das macht wenig Sinn, da eine Partei bis zu 17 Wahlkreislisten mit jeweils mehreren Kandidaten aufstellen kann. DIE PARTEI und RENTNER hatten nur eine Liste, die ÖDP dagegen 2. Viele kleine Parteien sind nur mit einer Landesliste angetreten.

    Besser wäre es, den Einzelbewerber mit den anderen Bewerbern oder den Parteien im jeweiligen Wahlkreis zu vergleichen.

    So hat Detlef Grumann die in seinem Wahlkreis noch recht starke NPD (und deren Kandidaten) geschlagen.
    Hans-Dieter Neumann konnte von den 10 FDP-Kandidaten 9 überholen.
    Marouf Shadab konnte die Landeslistenstimmen der Freien Wähler, ÖDP, BIG Hamburg und Bü-Mi in seinem Wahlkreis übertrumpfen.

    Die Landesliste der BIG Hamburg wurde von allen Einzelbewerbern in ihren jeweiligen Wahlkreisen geschlagen und alle ihre Landeslistenbewerber hatten (hamburgweit) weniger Personenstimmen als die Einzelbewerber in jeweils einem Wahlkreis. Was beweisen dürfte, dass der Parteistatus und eine Landesliste allein noch nichts wert sind.

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  2. Besten Dank an "Anonym"
    Richtiger Hinweis, gute Kritik! Danke!
    Wird selbsverständlich angepasst.

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  3. trotzdem ein schöner versuch und blog, mal die anderen und sonstigen zu zeigen. extrem nervig, dass am wahl sonntag in fast allen medien zum beispiel die piraten nicht erwähnt wurden. mit 2,1% der stimmen denken ich, wäre es an der zeit diese mit auf zunehmen in den kreis. Man könnte das alles auch als mediale zensur sehen.

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