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Montag, 19. Mai 2014

Die TV-Spots der Parteien zur Europawahl - Eine Analyse von Thomas Wagensonner

Dies ist ein Gastbeitrag vin Thomas Wagensonner. Er ist Berater und Projektmanager für Bewegtbildkommunikation in Hamburg und hat für den Hamburger Wahlbeobachter-Blog die Spots zur Europawahl unter die Lupe genommen.

Ich hab mir hier mal einige Spots deutscher Bundestagsparteien im Web zusammengesucht. Man sieht ganz deutlich: Durch Deutschland geht ein Riss! Da prallen zwei Welten aufeinander. Hier Staatstragend, großkoalitionär, getragene Musik und laaaaangweilig; da frech, laut, emotional und mitreißend.

Die große Koalition mag’s klassisch. Die SPD, ganz auf den Spitzenkandidaten abgehoben. Martin Schulz, mit 20 Jahren Erfahrung und als Spitzenkandidat liest sein Wahlplakat vor.



20.978 Aufrufe (28.04.2014 - 18.5.2014)

Im Beschreibungstext ist die SPD minimalistisch und beschränkt sich auf den Hinweis, dass Martin Schulz Spitzenkandidat ist und man am 25. Mai wählen gehen soll.

Die CDU hat einige Bürger aufgefahren, schön repräsentativ ausgesucht Frauen, Männer, Migrations-hintergrund, alt, jung, west und ost. Die Bürger dürfen dann auch nett die Wahlbotschaften vorlesen, die man ihnen in den Mund gelegt hat. Mitreißend klingt anders. 


59.179 Aufrufe (02.04.2014 - 18.5.2014)

Die CDU liefert im Beschreibungstext gleich eine Nutzungsbeschränkung mit: Nur für TV und Internet. Also keine Memes und Mashups bitte. Interessant: Über einen Link bekommt man die Sendezeiten im TV. Ich frage mich, ob irgendjemand daraufhin seinen Videorekorder programmiert oder ob die Strategen der CDU meinen, ein Spot auf YouTube hätte mehr Glaubwürdigkeit, wenn ich als Nutzer erfahre, dass der auch im Fernsehen laufen darf.

Etwas dynamischer kommt da Alexander Graf Lambsdorff daher. Auch er spielt die Erfahrungskarte, muss aber noch mehr oder weniger deutlich auf seinen Onkel verweisen. Hipp inszeniert auf dem iPad, offenbar für die FDP der Insignie des Modernen. Das Setting ist reduziert. Der Kandidat leger gekleidet. FDP in Jeans und offenem Hemd: Das kennt man von Westerwelle und Rösler aber ganz anders. Kameraführung: Modern, subjektiv, schnell. Die Botschaft: Auch wenig mehr als die Wahlplakate in 1:30.




23.764 Aufrufe (29.04.2014 - 18.5.2014)

Die Liberalen punkten im Beschreibungstext: Dort kann man noch mal einzelnen Positionen knapp nachlesen. Keine Zusatzinfos, aber immerhin hat sich da jemand die Mühe gemacht, die Möglichkeiten zu nutzen, die YouTube bietet.

Die AfD setzt auf Testimonials. Quer durch alle Bevölkerungsschichten und migratorische Hintergründe. Dabei geht die Partei kein Risiko ein: Sie nutzt zu 95 Prozent ihren Bundestagswahl-Spot von 2013. Da es bei der AfD schon in der Vergangenheit um den Schutz Deutschlands vor der vermeintlich übermächtigen EU geht, fällt es auch nicht weiter auf. Im Prinzip hat die Partei ihren Europawahlkampfspot schon 2013 verwendet, und nicht umgekehrt.

Der „Mann / Frau auf der Straße-Look“, die direkte Ansprache der Zuschauer und die Entrüstung der Protagonisten suggeriert Nähe zum Volk. Im Vergleich zur CDU hat die AfD allerdings mehr Zeit in  das Casting der Darsteller und das Script investiert. Auch die AfD gibt im Beschreibungsfeld auf YouTube die Sendetermine des Spots im TV an.



155.761 Aufrufe (30.4.2014  - 18.5.2014)

Bei den Piraten spricht, wie bei der SPD und der FDP die Kandidatin selbst. Julia Reda kommt sympathisch und locker rüber: Kein Styling, kein Schnickschnack. Sie spricht die Wähler direkt an und bringt die Forderungen der Piraten auf den Punkt: Netzthemen aber eben nicht nur. Sie stellt klar, dass die Piraten keine monothematische Partei sind.

Der Spot liefert keine Überraschungen. Piraten bedeutet eben nicht zwangsläufig, dass man sich von irgendwelchen abgedrehten YouTubern einen Viralspot bauen lässt. Aber warum eigentlich nicht?

Eine Besonderheit: Die Piraten geben an, woher sie Musik und Bilder haben. Sehr witzig: Julia Redas Frage „Was ist überhaupt eine D-Mark“. Das ist nicht schlecht wenn man bedenkt, dass die meisten Erstwähler Ihr Taschengeld immer schon in Euro und Cent bekommen haben.

   
15.898 Aufrufe (25.04.2014 - 18.5.2014)

Die Bundespartei von Bündnis 90/Die Grünen geht mit einem rockigen Beat an den Start. Bei Bildauswahl und Sprechertext versucht man sich in Selbstironie, um dann auch ernste Themen einzuschieben. Das ist alles schnell geschnitten und verzichtet komplett auf Personen oder direkte Ansprache.

 
25.870 Aufrufe (29.04.2014 - 18.5.2014)

Im Beschreibungstext lassen es auch die Grünen bei mehr oder weniger allgemeinen Informationen zur Wahl und ihren Themen. Deutlich mutiger sind die Grünen aus Niedersachsen mit Idil Baydar als Jilet Ayse. Mit DIY-Optik und in Adidas-Ballonseide spielt sie mit Stereotypen. Und geht dabei gleich zur Sache: Hier wird nicht eingelullt, sondern Tacheles geredet. Die Themen kommen im Comedy-Gewand daher. Man wird dazu gezwungen, genau hinzuhören.

 
41.642 Aufrufe (10.05.2014 - 18.5.2014)

Ich muss zugeben, die Grünen Niedersachsen waren mein Favorit, bis ich den Spot der Linken gesehen habe. Der Ansatz ist erstmal ähnlich: Da macht sich einer Luft im Fenstertheater und brüllt seine Themen ins Videohandy. Genial ist dann aber der Schwenk zum Gregor-Gysi-Selfie. Das ist eine Punchline. Die Unzufriedenen hat die AfD auch. Und gecastet ist der Linke Fensterrufer bestimmt. Aber dann mit Dreitagebart, Plauze und Feinripp wieder so überzeichnet, dass man merkt: Hier geht’s nicht darum, Stichwortgeber für die nächste Texttafel zu sein.

 
 63.556 Aufrufe (29.04.2014 - 18.5.2014)

Im Beschreibungstext ist die Linke dann leider gar nicht mehr kreativ: Da wird nur die Überschrift noch mal wiederholt.

Sowohl die niedersachsischen Grüne als auch Linke haben auf das Web gesetzt oder das Web zumindest konsequent mitgedacht: Das sind Spots, die man gleich nehmen und weiterleiten kann. Auch wenn man inhaltlich nicht mit den Aussagen übereinstimmt.

Als Europäer würde ich sagen: Die Linke, douze points.

 

Fazit:


Die Wahlspots der Parteien sind in der Regel fürs Fernsehen produziert. Für diese Plattform einen Knaller zu erwarten, ist viel verlangt. Für die meisten TV-Zuschauer ist die klare, leicht verständliche Werbebotschaft genau das Richtige und passt sich gut in das übrige Werbeumfeld ein. Ein witziger, unterhaltsamer Spot ist im Web sehr viel nachhaltiger. Man schaut ihn zwei, drei Mal und leitet ihn weiter. Erstaunlich ist aber, dass die meisten Parteien im Netz die gleiche Ware bieten, wie im Fernsehen. Da geht definitiv mehr.

Hipp und unterhaltsam bedeutet nicht automatisch viele Abrufe: Der in der Machart sehr konventionelle Spot der AfD hat am 19.5.2014 die höchste Abrufzahl der hier verglichenen Spots auf Youtube. Allerdings entwickelt sich der Spot der Grünen Niedersachsen mit der größten Dynamik:  Das Video ist erst seit wenigen Tagen online und hat schon mehr Abrufe, als der Europawahlspot der Bundespartei.



Autor

Thomas Wagensonner ist Berater und Projektmanager für Bewegtbildkommunikation in Hamburg. Bei der dpa-Tochter news aktuell hat er seit 2009 den Bereich Video-PR und Multimedia aufgebaut.


In seinem Blog hat Thomas Wagensonner zudem einmal die beiden Spitzenkandidaten Martin Schulz und Jean-Claude Juncker und ihre Spots verglichen.













Anmerkung: Auch drüben bei n-tv.de gibts eine Analyse der Wahlwerbespots der Parteien zur Europawahl.

Montag, 19. August 2013

Perlen des Wahlkampfes: Die schönsten Videos zur Bundestagswahl 2013


Screenshot CDU.tv Tele-Townhall mit Angela Merkel
Video ist ja das ganz große neue Ding im Bundestagswahlkampf 2013. Die CDU hat extra ein eigenes schickes multimediales TV-Studio in der Parteizentrale eingerichtet und produziert dort täglich professionelle Videos für die Webseite und Social Media. Und auch die Wahlforscher sind sich einig: Videos sind spätestens 2013 ein relevantes Wahlkampfinstrument.

Auch ich habe dem ARD-Mittagsmagazin schon mal was zu bewegten Bildern im aktuellen Wahlkampf erzählt. (Ab ca. Minute 14:12).

Zeit einmal meine Perlen der ersten Wahlkampfwochen zu präsentieren.
Dieses Posting wird bis zum 22. September 2013 als Dokumentation des Video-Wahlkampfes ständig aktualisiert. Solltet Ihr also Videos vermissen, die hier noch nicht stehen: Her damit!     


Die Köchin: Rebecca Hummel (SPD), "Denn Rot schmeckt gut"



Abrufe: 5977 (16.08.2013)

Ok, Liebe geht durch den Magen. Aber auch Politik? Die Reutlinger SPD-Kandidatin Rebecca Hummel scheint das zu glauben. Deshalb gibts keine politischen Inhalte, sondern "leckeren Erdbeeraufstrich". Zubereitet in einer Schulküche mit Original-Kreidetafel als Requisiten-Highlight. Guten Appetit.
Update: Als Antwort auf Rebecca Hummel präsentieren die Jungen Liberalen Thüringen ihr Rezept für "leckeren Mettigel".


Die Umfallerin: Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen), Making Of "Politik, das ist mein Leben"



Abrufe: 327 (16.08.2013)

Mutig und ich finde sehr selbstironisch, dass die grüne Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt diesen 7 Sekunden-Schnipsel selber auf YouTube hochgeladen hat. Immerhin ist die Aussage des Videos: Politik ist mein Leben und da falle ich öfter um. Nicht sehr schmeichelhaft.


Die Boxerin: Andrea Nahles (SPD), "Auf die 12 mit Andrea Nahles - noch 76 Tage"


Abrufe: 2763 (16.08.2013)

Achtung die SPD setzt nun auf rohe Gewalt. Die sonst eher friedfertige Generalsekretärin Andrea Nahles wurde gezwungen einen Punchingball zu hauen weil gerade kein politischer Gegner oder Journalist zur Hand war, der mal wieder behauptet hatte es läuft auf eine große Koalition hinaus. Ich bekomme Angst.



Der Swinger: Michael Frieser (CSU), "Männer in den besten Jahren"



Abrufe: 1269 (16.08.2013)

Der Bundestagsabgeordnete Michael Frieser trommelte zum Ball der Union 2013 in Nürnberg seine besten singenden Parteifreunde zusammen, um zu zeigen: das Staatsminister Markus Söder, Sebastian Brehm, Michael Maderer, Conny Wagner, Hermann Imhoff, Peter Daniel Forster, Richard Bartsch, Matthias Thürauf, Karl Freller und Martin Kastler zwar in den besten Jahren sind aber weder singen noch tanzen können. Nun gut, Wahlen wird man mit dem Auftritt auch nicht gewinnen, aber die Herren hatten einen Abend ihren Spaß.


Der Klassiker: Mario Hennig (SPD), Wahlkampfsong "Harzer Septemberwind" 



Abrufe:  2683 (16.08.2013)

Kein richtiges Video, aber quasi der Klassiker der Wahlkampfsongs im Bundestagswahlkampf 2013. Allein bei soundcloud wurde das Lied von Mario Hennig bereits knapp 35.000 Mal abgerufen. Dafür das der Kandidat den Song teilweise selbtst getextet hat und er 0 EUR gekostet hat: Nicht schlecht.


Die Ermittler: Gabriela Heinrich und Martin Burkert (SPD), SPD Tatort Nürnberg


Abrufe:  528 (23.08.2013)

Auch wenn man das Gefühl hat, dass die ARD schon in jeder Stadt Tatort-Kommissare ermitteln lässt, Nürnberg hat bisher gefehlt. Diese Lücke schließen nun die die Nürnberger SPD-Kandidatin Gabriela Heinrich ("Die Chefin") und der Bundestagsabgeordnete Martin Burkert.
Professionell gemachtes Video inklusive Frankenstadion, original Nürnberger Würstchen, Seitenhieb zu Greuther Fürth und rot-grünen Wortspielen. Etwas zu viel Wortspielereien für meinen Geschmack. Aber gute Idee das bekannte Format als Grundlage für den Wahlspot zu benutzen. Was die ARD wohl dazu sagt?


Der Metaller: Emanuel Kotzian (Piratenpartei), Full Metal Wahlspot



Abrufe: 1645 (23.08.2013)

Das wohl erste Metal-Wahlkampfvideo Deutschlands kommt aus Bayern und von den Piraten. In 44 Sekunden schreit Bundestagskandidat Emanuel Kotzian sein Programm in eine dunkle Lagerhalle. Rocker-Optik, eine Maultrommel und harte Riffs könnten nicht nur Wacken-Gängern gefallen. Ob allerdings die Nürnberger Wähler alles Metaller sind, ist zu bezweifeln. Aber mal wirklich: Kein Politikersprech. 


Der Marxist: Frank Schäffler (FDP), Wahlwerbespot Frank Schäffler

 

Abrufe: 1917 (02.09.2013)

Der liberale Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler gilt auch in den eigenen Reihen als eigenwilliger "Euro-Rebell", der nicht immer auf Linie mit Partei und Fraktion ist. Seinem Ruf wird er auch im selbst zusammengeschusterten Wahlspot gerecht, in dem er den Posterboy der Kommunisten Karl Marx und Altrömer Cicero für sich werben lässt. Die Parteichefin des Koaltionspartners CDU, Kanzlerin Angela Merkel kommt hingegen nicht so gut weg: Sie wird als "macht määchtig" dargestellt. Was wohl Vizekanzler Dr. Philipp Rösler dazu sagt?


Die Schaupiel AG: Bündnis 21/RRP, Die Parteien für die Bundestagswahl 2013 


Abrufe: 2267 (03.09.2013)

Rentner können auch schauspielern. Die ehemalige Renterninnen- und Rentnerpartei firmiert seit 2012 unter Bündnis 21/RRP und steigt in diesen Wahlkampf mit einem Spot nah am Menschen ein. Die SPD musste noch "normale Wähler" casten, Bündnis 21/RRP nimmt einfach Ihre Mitglieder. Großartig auch der Plot, Storytelling vom Feinsten. Unter anderem treten auf: Ein Kilo Kartoffeln, die Stütze der Gesellschaft und ein Strauß Plastikblumen.
  


Special zur Landtagswahl Bayern

Die Heimatverliebte: Josefa Schmid (FDP), "Weilst a Herz hast wia a Bergwerk"


Abrufe: 1221 (23.08.2013)

Die Bürgermeisterin aus dem idyllischen Örtchen Kollnberg in Bayern ist nicht die erste singende FDP-Politikern des Freistaates. Mit Tobi Thalhammer sitzt bereits ein singender Liberaler im Bayerischen Landtag. Aber Josefa Schmid setzt voll auf  volkstümliche Musik in bajuwarischer Mundart. Aber warum soll man eine verliebte Musikantin wählen? Programmatik Fehlanzeige.

Anmerkung: das Video wurde wenige Tage nach der Veröffentlichung bei YouTube gesperrt. Möglicherweise hat Josefa Schmid bei der Verwendung des Liedes von Reinhard Fendrich dessen Urheberrechte verletzt.

Noch etwas vergessen?

Freue mich auf weitere Hinweise aus den 299 Wahlkreisen.






Dienstag, 15. Februar 2011

Das Eigenleben der Wahlspots: Jusos Hamburg

Die Schülerunion Hamburg hatte sich in den letzten Tagen an dieser Stelle um den Laiensschaupielaward zur Bürgerschaftswahl 2011 beworben. Noch ist nichts entschieden!

Das auch die Jusos Hamburg (Junge Sozialdemokraten in der SPD) eine gut funktionierende Kreativabteilung haben, zeigt sich an dem handwerklich wirklich sehr gut gemachten und professionellen Spot zur Bürgerschaftswahl:

Sonntag Morgen auf dem Fischmarkt (Jusos Hamburg Wahlwerbespot 2011)

 



Doch man hatte wohl bei den Jusos nicht mit der Kreativität aus dem Netz gerechnet, ab 1:16 Minuten bietet sich die geniale Chance, dem Video einfach aber effektvoll eine neue Pointe zu geben. Anbei einige Versionen der Virals, die gerade das www erobern:


Wahlprogramm CDU/CSU 1980



Ab 01:09 Min. 

Schußwaffe



Ab 01:08 Min. 

Pillen



Ab 01:08 Min.


Neues Testament



Ab 01:08 Min.

Montag, 14. Februar 2011

4 x 5 = 20

In sechs Tagen ist Wahl in Hamburg.
Jetzt geht es los!

In den letzten Tagen haben alle Wahlberechtigten die offiziellen "Schnupperwahlunterlagen" (pdf) der Hamburgischen Bürgerschaft in der Post gehabt. Neben dem Faltblatt, in dem das neue Wahlrecht in einfachen Beispielen (wirklich gut!) erklärt wird, findet sich auch ein "Musterstimmzettel", der identisch ist mit dem Wahlzettel am 20.02.2011 in der Wahlkabine.


In diesem Fall muss man allerdings von einem "Musterstimmzettelbuch" sprechen, umfasst es doch 66 Seiten und eine richtige Heftbindung. 

Spätestens jetzt stellt sich vielen die Frage:
Wie wähle ich eigentlich? 

Das haben sich auch die Redakteure von "NDR xtra3" gefragt und die Frage direkt an die Abgeordneten und Senatoren der amtierenden Bürgerschaft weitergereicht. Die Antworten sprechen für sich. "Das Wahlsystem ist nicht in fünf Sätzen erklärbar".



Aber wie wählt man denn nun mit dem neuen 20-Stimmen Wahlrecht? Eine einfache Erklärung bietet www.hamburgwahl.de mit dem interaktiven Wahlzettel.

Auch einige Hamburger Parteien haben sich alle Mühe gegeben, um zu erklären wo man denn seine Kreuze machen muss:


Und für alle Briefwähler steht hier, wie man Schritt für Schritt (pdf) vorgeht:

Ehrlich gesagt, warte ich noch auf das erste youtube-Tutorial: "Wie verteile ich meine 20 Stimmen auf 66 Seiten". Freiwillige vor!

Warum produziert eigentlich die offizielle Kampagne der Bürgerschaft nur solche Toast- und Rasier-Heimvideos und nicht mal etwas Brauchbares?












Und warum sieht das Logo der Bürgerschafts-Kampagne "Einfach Wählen" so aus als würde man den "Thumps Up"-Daumen durchstreichen? Ist die Wahl zur Bürgerschaft nicht gut und eigentlich verboten? 


Mittwoch, 9. Februar 2011

Peinliche Wahlvideos: Schüler Union Hamburg

In den vergangenen Tagen haben die Parteien Ihre offiziellen Wahlwerbespots zur Bürgerschaftswahl abgedreht, fertig geschnitten, ins Netz gestellt und an den NDR verschickt. Dort laufen sie nun in den kommenden Tagen bis zur Wahl.

Aber in den Parteien schlummert noch ein größeres kreatives Potential, als in ein TV-Fernsehspot passt. Deshalb veröffentliche ich an dieser Stelle die "Outtakes" der Wahlwerbespots im Netz.

Heute: "Dinge, die man nicht ändern kann - Teil 1", ein Spot der Schüler Union Hamburg:


Warscheinlich fehlt mir der intellektuelle Zugang zur Idee der Laienschauspielgruppe. Jedenfalls kann ich mir nicht erklären wo genau der Zusammenhang  für "das nichtschmeckende Essen der Mutter" und Christoph Ahlaus liegt?

Ideen sind herzlich willkommen.

Dienstag, 1. Februar 2011

Dies ist ein Wahlwerbespot für...

Für den Inhalt der folgenden Wahlwerbespots sind ausschließlich die Parteien: DIE PARTEI, GAL, CDU, SPD und ÖDP verantwortlich.

In den kommenden Tagen werden Sie wieder in den Kinos, im NDR und im Radio auf uns losgelassen: Die audiovisuellen Versuche politische Programmatik in einigen Sekunden unterzubringen.

Hier nun die Rangliste der aktuell veröffentlichten TV-Spots, angeordnet nach Ihren Zugriffzahlen:

1. DIE PARTEI (Grundsatzrede des Spitzenkandidaten Heinz Strunk)



64339 Zugriffe (Zwei Videos,17.02.2011)


8035 Zugriffe (17.02.2011)


32265 Zugriffe (17.02.1011)



2. CDU


21400 Zugriffe (17.02.2011)


3. SPD


5172 Zugriffe (17.02.2011)

4. Piratenpartei


3040 Zugriffe (Zwei Videos, 17.02.2011)


5. DIE LINKE.


2970 Zugriffe (17.02.2011)

6. GAL 


1204 Zugriffe (17.02.2011)


7. FREIE WÄHLER 


377 Zugriffe (17.02.2011) 


8. ÖDP

(Leider lässt sich dieser TV-Spot nicht direkt in den Blog einbinden, runterscrollen)