Fast wöchentlich wird gerade ein neues Tool zur Beobachtung und Bewertung des Social-Media-Aktivitäten im Bundestagswahlkampf veröffentlicht und präsentiert. Ich habe bereits über einige Instrumente an dieser Stelle geschrieben und versuche hier mal die spannendsten von ihnen vorzustellen.
Ein
nicht kompletter Überblick.
Bundestwitter
http://bundestwitter.de
Anbieter: Webentwickler
Thomas Puppe, Berlin
Idee: Bundestwitter.de ist ein Aggregator über die Tweets der Mitglieder des deutschen Bundestages (und der Fraktionen). Er zeigt die fleißigsten Twitterati der Woche und die aktivsten twitternden Politiker überhaupt in Rankings an. Zudem bekommt man einen sehr guten Überblick wer in welcher Fraktion twittert und
seit wann. Gimmicks am Rande: Die
meist benutzten Hashtags in der Politik und die
200 letzten Tweets mit Geodaten visualisert.
Bewertung: Ein wirklich gelungens, sauber programmiertes, übersichtliches und vorallem sehr hilfreiches Analyseinstrument für die politische Twittersophäre in Deutschland. Die Grafik ist schlicht und schmal gehalten und überzeugt durch perfekte Usability. Leider sind bisher nur die Bundestagsabgeordneten und Fraktionen abgebildet. Eine Ausweitung auf weitere Politiker wäre wünschenswert.
Fanpage Karma FanpageRadar zur Bundestagswahl 2013
http://www.fanpagekarma.com/wahl2013
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Startseite FanpageRadar |
Anbieter: tasqade GmbH, Berlin, Anbieter von
Fanpage Karma, ein Online Tool zur Analyse von Facebook Fanpages.
Idee: Der Fanpage Karma Radar erfasst die aktuelle politische Diskussion und zeigt die Trends auf den Fanseiten der Parteien. Auf Grundlage der Parteiaktivitäten erstellt der Radar Rankings zu Fans, Wachstum, Interkation und Performance der Fanseiten. Zudem gibt es weitere aufbereitete Analysen zu den Top Themen , den Hashtags und den Top- und Floppostings der vergangenen 24 Stunden.
Bewertung: Der FanpageRadar ist ein sehr schön und übersichtlich gestaltetes Analyse-Tool für die deutsche Facebook-Parteienlandschaft. Leider werden nur acht Parteien betrachtet. Die Auswahl ist damit selektiv und leider nicht repräsentativ. In Deutschland wurden am 06. Juli 38 Parteien zur Bundestagswahl zugelassen. Die Analysen laden zu weiteren Recherchen im Facebook-Kosmos der Parteien ein. Zum Beispiel auf den
Facebookseiten von allen zugelassenen Parteien.
Online Reputation Manager webpolitics
http://www.online-reputation-manager.de/webpolitics.html
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Startseite webpolitics |
Anbieter:
Reputation Manager GmbH & Co. KG, Kronberg im Taunus. Eine Unternehmensberatung spezialisiert auf
Online Reputation Management.
Idee: Wöchentliche Social-Media-Analyse der deutschen Politiklandschaft. Unter anderem liefert die Analyse Erkentnisse über die meistbenutzten Twitter-Hashtags und einen Überblick über die Entwicklung der Partei- und Politikerfanseiten bei Facebook. Die vollständige Analye
kann als .pdf heruntergeladen werden.
Bewertung: Insgesamt eine gute Idee die Unternehmenskompetenz auch auf das politische Feld anzuwenden. Hierfür vermisse ich aber konkrete Analysen zur Reputation der Politiker und Parteien in Social-Media und deren Entwicklung im Laufe des Wahlkampfes. Die bisher angebotenen kostenfreien Analysen gibt es an anderer Stelle im Internet aktueller und grafisch schöner aufbereitet. In einem kostenpflichtigen Kundenportal sind weitere Analysen einsehbar.
Pluragraph
www.pluragraph.de
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Startseite Pluragraph.de |
Anbieter: Ein
ehrenamtliches Projekt von
Jona Hölderle,
Niels Richter und dem Autor dieses Blogs
Martin Fuchs, Hamburg/Berlin.
Idee: Pluragraph ist eine Plattform für Social-Media-Benchmarking und
Social-Media-Analyse im nicht-kommerziellen Bereich. Ziel ist eine
möglichst vollständige Auflistung der Social-Media-Aktivitäten von
gemeinnützigen Organisationen (NPOs),
Politik,
Kultur und
Verwaltung. Pluragraph bezieht sich auf Organisationen und Personen im deutschsprachigen Raum, also u.a. in
Deutschland,
Österreich und der
Schweiz. Die Plattform erstellt tagesaktuelle quantitative Social-Media-Rankings in
über 170 Kategorien und für aktuell über 8500 Organisationen und
Politiker - auch sortiert nach sozialen Netzwerken. So z.B. für alle
Bundestagsabgeordneten, alle
über 100 Parteien und deren Landesverbände in Deutschand, für
Europaabgeordnete und viele
Landtagsabgeordnete z.B. in Bayern. Mehr zur Methodik der Rankings steht
hier.
Bewertung: Durch die gut gepflegte und sehr umfangreiche Datenbank bietet Pluragraph.de einen sehr guten und aktuellen Überblick über das was Politiker und Parteien aktuell in den sozialen Netzwerken machen. Zudem lassen sich durch die grafische Gestaltung sehr schön Wachtumsverläufe nachverfolgen. Ein wunderbares Recherchetool für Best Practice nicht nur für Politiker. Leider sind die Rankings ausschließlich quantitativer Natur. Bisher werden keine qualitativen Rankings angeboten.
politwi
http://www.politwi.de
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Startseite politwi |
Anbieter: Institut für Informationssysteme der Hochschule Hof (iisys) und
Big Data Research Analytics Lab des
Institute of Computer Science Databases and Information Systems (DBIS) der Goethe Universität Frankfurt am Main.
Idee: Ähnlich wie einige andere hier präsentierte Tools analysiert die Plattform politwi politische Top-Themen zur Bundestagswahl 2013 mit Hilfe von Tweets in Echtzeit. Dabei werden insbesondere aktuelle Trends analysiert
und erkannt. Die besondere Stärke des Instrumentes liegt darin, dass schnell hochkommende Themen extrahiert werden können und nicht nur die Tweet-Anzahl dabei entscheidend ist. Der Fokus liegt also viel stärker auf der Früherkennung von neuen Themen als bei anderen Instrumenten.
Bewertung: Politwi hat zwar viele Ähnlichkeiten mit anderen Twitter-Analyse-Tools, bietet aber zudem einige schöne Zusatzfunktionen. So ermöglicht die Plattform die
Recherche in der Vergangeneit und lässt so gut nachvolziehen wann Themen zeitlich aufkamen und wie Themenkarrieren bei Twitter verlaufen. Interessant nicht nur für Informatuonsjunkies ist die Übersicht über die Top Themen der vergangenen Stunde und deren Zeitverlauf. Wünchenswert wäre zudem noch eine regionale Ansicht: Wo kommen die Themen auf und in welcher Region wird welches Thema aktuell diskutiert?
prmagazin Twitter-Barometer
http://www.prmagazin.de/meinung-analyse/hintergrund/taegliches-twitter-barometer.html
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Startseite prmagazin Twitter-Barometer |
Anbieter: prmagazin (Verlag Rommerskirchen GmbH & Co. KG) in Zusammenarbeit mit
UNICEPTA, ein Unternehmen mit Angeboten in qualitativer Medienbeobachtung und Medienresonanz-Analysen.
Idee: Das „Twitter-Barometer“ ergänzt das
Social-Media-Kanzlerduell von
prmagazin und Unicepta. Die werktäglich aktualisierte Grafik bildet den
Twitter-Buzz zu den Kandidaten Angela Merkel (CDU) und Peer Steinbrück
(SPD) ab. Es soll "Pulsmesser" und Alarmanlage für neue aufkommende Themen sein.
Bewertung: Eine gute Idee, die Tonalität der Tweets zu den beiden Kanzlerkandidaten zu bewerten und grafisch darzustellen. Leider besitzt die Grafik keine all zu große Aussagekraft, da die Methodik nicht transparent gemacht ist. Was wird wie und warum gemessen und bewertet. Das
Archiv bietet einen schönen Rückblick auf die jeweiils tagesaktuelle politische Stimmung im Netz.
Talkwalker zur Bundestagswahl 2013 powered bei smugo
www.talkwalker.com
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Startseite Storyboard Talkwalker by smugo |
Anbieter: Smugo - Social Media & Online Research, Tier. Basierend auf
Talkwalker-Software.
Idee: Talkwalker sammelt und aggregiert Daten aus Blogs, Foren, Facebook, Twitter, Youtube, News und Nachrichtenwebseiten inklusive der Kommentare in 187 Sprachen und 250 Ländern. Daraus werden dann automatisierte Analysen z.B. der Topmeldungen der Woche, den Suchanfragen zu den Parteien, meinungsführenden Autoren und Quellen erstellt. Am konkreten hier verlinkten Beispiel der Bundestagswahl wird z.B. angezeigt über welche Partei das Netz in den vergangenen sieben Tagen am meisten geredet hat ("Share of Voice"). Zudem ist im Storyboard auch die Funktion des Twitterbarometers integriert.
Bewertung: Das hier präsentierte Dashboard ist extra für den Blog erstellt wurden und bezieht sich ausschließlich auf Begriffe und Themen rund um die Bundestagswahl. Es ist also kein Standardanalysetool zu politischen Themen und Stimmungen, sondern nur temporär eingerichtet. Die einsehbaren Statistiken und Analysen sind spannend, es fehlen allerdings an einigen Stellen wichtige Hinweise zur Methodik und Interpretation der Daten. Der große Mehrwert liegt an der Einfachheit der Bedienung.
Tame.it zur Bundestagswahl
http://tame.it
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Dashboard Tame.it |
Anbieter: Tazaldoo UG, Berlin
Idee: Tame.it ist ein Instrument zum "bändigen der eignen Twitter-Timeline".
Tame wertet die eigene Timeline nach Top Hashtags, Top-Twitterati und Top-Links der letzten 24 Stunden aus. Ausgehend davon kann man aber auch das gesamte Twitter-Universum nach Hashtags, Themen oder Twitterati absuchen.Tame eignet sich daher wunderbar als Ausgangspunkt um via Echtzeitsuche nach Themen, Diskussionen oder Experten auf Twitter zu recherchieren.
Zur Bundestagswahl gibt es
zudem eine Widget-Demoversion für den Begriff Bundestagswahl und den Hashtag #btw13, die die Top-Links, Top Nutzer und Top Hashtags der letzten 24 Stunden anzeigt.
Bewertung: Insbesondere für das Monitoring von aktuellen Diskussionen bietet Tame mehr Möglichkeiten als die normale Twittersuche und stellt die Ergebnisse strukturiert dar. Ebenfalls sehr hilfreich ist die Funktion, die aufzeigt welcher Twitterati bei welchem Thema zur Zeit am aktivsten ist. Insgesamt ist Tame aber noch sehr beta, teilweise unübersichtlich und leider nur beschränkt auf Twitter, das in Deutschland lediglich knapp 800.000 Nutzer hat.
Twitterbarometer
http://twitterbarometer.de
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Startseite Twitterbarometer |
Anbieter: Das Twitterbarometer ist eine Kooperation von
BuzzRank.de und
Sascha Lobo.
BuzzRank ist ein Anbieter von Diensten für Social-Media-Analyse, Monitoring und Reporting.
Idee: Das Twitterbarometer analysiert Tweets in Echtzeit. Gemessen wird die Verwendung von
parteibezogenen, positiven oder negativen Schlagworten (Hashtags) wie #CDU- oder #SPD+.
Es ergibt sich ein stets aktuelles Bild der politischen Stimmung im Netz.
Bewertung: Bereits 2009 startete Sascha Lobo mit wahlgetwitter.de ein ähnliches Projekt zur letzten Bundestagswahl. Die Idee politische Stimmungen im Netz und via Twitter zu erheben besitzt weiterhin Sexappeal. Das Twitterbarometer ist eine schön gestaltete Spielerei die erste Hinweise auf die Stimmung geben kann. Da aber nicht alle Twitterati die Technik des "+"en und "-" verwenden wird es immer nur ein Ausschnitt der Twitterstimmung bleiben. Und dies wiederum ist mit den 800.000 Twitterati in Deutschland nur ein Ausschnitt aus der Gesamtstimmung. Trotzdem: Sehr nützlich.
Vodafone Institut Online Ranking Politik und Wirtschaft - #ORPW
http://www.vodafone-institut.de/socio-political-participation/studies-and-papers/orpw-2-online-ranking-politik-und-wirtschaft-mai-2013-teil-1.html
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Startseite #ORPW-Projekt |
Anbieter: Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation GmbH in Zusammenarbeit mit der
Ludwig-Maximilians-Universität München (Prof. Dr. Christoph Neuberger) und der
Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster (Prof. Dr. Stefan Stieglitz)
Idee: Das #ORPW Forschungsprojekt soll die Grundlagenforschung im Bereich Social-Media-Monitoring zu Themenkarrieren im Internet und den maßgeblichen Multiplikatoren im Netz unterstützen und forcieren. Aus den erhobenen Daten bildet sich ein Online Ranking Politik und Wirtschaft. Bis zur Bundestagswahl wird monatlich ein Report veröffentlicht, der zeigt welche Themen in den sozialen Medien relevant waren und wer die maßgeblichen Akteure sind.
Bewertung: Eine wissenschaftlich fundierte Betrachtung dieses Forschungsfeldes ist zu begrüßen, gerade wenn so honorige Persönlichkeiten am Projekt beteiligt sind. Leider sind die Auswertungen nur rekursiv und nicht aktuell. Zudem sind nur ein Bruchteil der relevanten Blogs als Grundgesamtheit erfasst. Das Netz wird also nur zu einem kleinen Teil wirklich abgebildet. Die
umfangreichen Reports liefern aber eine Reihe von spannenden Analysen und sind definitiv lesenswert.
Wahl.de
http://www.wahl.de
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Startseite wahl.de |
Anbieter: Compuccino GmbH Berlin.
Eine Medienagentur, die auf die Darstellung komplexer Inhalte spezialisiert ist.
Medienagentur auf die Darstellung komplexer Inhalte spezialisiert.
Medienagentur auf die Darstellung komplexer Inhalte spezialisiert.
Idee: wahl.de misst und bewertet die Online-Aktivität von Parteien und
Politikern. Täglich präsentieren sie die aktivsten und erfolgreichsten
politischen Akteure. Mit den Aktivitätsdaten werden Rankings erstellt und nach Partei und Landesverband gegliedert
ausgeben. Die Auswertung berücksichtigt aktuell die letzten 7 Tage.
Bewertung: Der Platzhirsch (seit 2008 am Start) unter den Wahl-Analyse-Portalen. Leider sehr unübersichtlich und von der Usability gewöhnungsbedürftig. Teilweise veraltete Datenbestände und Beschreibungen ("Im Wahljahr 2009 nimmt...") und tote Links, die ins Nirvana führen. Aber der Blog informiert mit sehr guten Gastautoren über interessante Themen rund um den digitalen Wahlkampf. Lesenswert!
Wahlkampfanalyse.de
www.wahlkampfanalyse.de
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Startseite wahlkampfanalyse.de |
Anbieter: Untermehmensberatung
eck consulting group, München und der Social-Media-Analyse-Anbieter
complexium GmbH, Berlin.
Idee: Analyse der semantischen und inhaltlichen Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der digitalen Kommunikation von Parteien, Wählern, Journalisten und anderen wichtigen Akteuren. Unter anderem mit der ausführlichen Darstellung von Cases, den Top-Themen des Tages im Netz und visualierten Darstellungen von Thementrends. Hierfür stehen die firmeneigenen Programme Galaxy. Mapping und Galaxy.Cluster zur Verfügung.
Bewertung: Gerade
frisch an den Start gegangen (10.07.) ist das Portal noch nicht sehr umfangreich befüllt. Die Beobachtung von Thementrends und beliebten Hashtags gibt es auch an anderer Stelle im Netz gut aufbereitet. Die
visualierte Darstellung von Themenclustern hingegen wirkt aber spannend, für den Erstnutzer allerdings ein wenig zu unübersichtlich und komplex. Insbesondere politische Akteure finden hier schnell die wichtigsten Nachrichtenartikel zu einem bestimmten Thema geclustert. Hilfreich gerade für wahlkämpfende Politiker, die sich schnell einen Überblick über die Diskussionen verschaffen wollen.
Wahl-o-Meter
http://wahl-o-meter.com
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Startseite Wahl-O-Meter |
Anbieter: Der Berliner Programmierer
Hendrik Alschner.
Idee: Die innovative politische Stimmungsprognose. Berechnet sich aus den
Nennungen der Parteien und der Namen ihrer wichtigsten Politiker auf Twitter. Die Prognose aktualisiert sich nach eigener Aussage aller 60 Minuten und das Programm soll sofort auf politische Ereignisse reagieren.
Bewertung: Der Wahl-O-Meter gibt sich neutral und parteipolitisch unabhängig. Einige Blogger
zweifeln dies aufgrund der überproportional guten Ergebnisse der AfD in der Prognose an. Die Methodik der Prognoseerstellung wird aus den Beschreibungen nicht
ganz klar. Insgesamt finde ich das gesamte Tool etwas intransparent. Gewöhnungsbedürftig ist zudem die Werbung für Energy Drinks auf der Webseite und in der App. Die App (leider nur für Apple) macht aber einen guten Eindruck und sie ist leicht bedienbar.
WahlRausch.de
http://www.wahlrausch.de
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Startseite WahlRausch.de |
Anbieter: Unternehmensberatung
Internet Commerce GmbH, Starnberg in Kooperation mit verschiedenen Software-Häusern.
Idee: WahlRausch.de versteht sich als politische Social-Media-Analyse in Echtzeit. Mit Hilfe einer selber programmierten BigData-Analyse-Software werden die politischen Kommentare von
News-Webseiten, Twitter, Foren, Online-Shops und weiterer Social-Media-Portale ausgewertet und als positive und negative Stimmungskurven tagesaktuell grafisch für die sechs im Bundestag vertretenen Parteien dargestellt. Neben dem allgemeinen Überblick über die positive Resonanz der Parteien im Netz, gibt es zudem detaillierte Auswertungen zu jeder Partei und zur
Online-Reputation der Spitzenpolitiker.
Bewertung: Auch wenn ich den Anspruch der Betreiber ("Entscheidung der Bundestagswahl 2013 vorwegzunehmen") etwas zu hoch gegriffen finde, ist WahlRausch.de definitiv ein spannendes Tool um die allgmeine politische Wetterlage im Netz zu erfassen.Und man kann mit Hilfe dieser Daten sehr schön sehen an welchen Tagen und mit welchen Positionen Parteien und Spitzenpersonal im Netz ankamen oder eben auch nicht. Leider gibt es keinen Überblick anhand welcher Kriterien WahlRausch.de Kommentare als positiv oder negativ wertet und wie z.B. mit Ironie umgegangen wird. An dieser Stelle wünschte ich weitere Informationen zur Methodik.
Wirtschaftswoche "So wählt das Netz"
http://www.wiwo.de/so-waehlt-das-netz/
Anbieter:
Wirtschaftswoche in Zusammenarbeit mit dem Social Analytic Unternehmen
Attensity GmbH Europe, Saarbrücken.
Idee: Neben vielen anderen hier vorgestellten Tools hat die Infografik
"So wählt das Netz" ebenfalls den Anspruch die aktuelle politische Meinung auf Facebook und Twitter abzubilden und so Stimmungsbarometer für den Ausgang der Bundestagswahl im September zu sein. Mit Hilfe der
Attensity-Software werden täglich 400 Millionen Tweets und wöchentlich ca. 17.000 öffentliche Facebook-Beiträge nach politischen Begriffen durchsucht und mit Hilfe einer präzisen Sprachverarbeitung der Inhalt interpretiert. Aus dieser Bewertung ergeben sich dann Übersichten über die Zustimmung zu den Parteien und Spitzenkandidaten, die wichtigsten Personen, Themen und die Entwicklung der wichtigsten Wahlkampfthemen.
Bewertung: Grafisch sehr ansprechend aufbereitet bitetet die Infografik leider nicht viel Neues zu den bereits vorher veröffentlichten Tools. Möglicherweise gibt es hier etwas andere Ergebnisse, da die Software eine andere Datenbasis als z.B. WahlRausch, Tame.it, das prmagazin Twitter-Barometer oder das Twitterbarometer hat. Gelungen finde ich die Darstellung der Zustimmung zu den Parteien, auch wenn sich hieraus meines Erachtens keine Bewertung für den Ausgang der Wahl ableiten lässt. Etwas verwirrend sind die thematischen Top-Flop-Listen der Spitzenkandidaten. So sind teilweise identische Themen sowohl ein Top als auch ein Flop.
Habe ich ein wichtiges Tool vergessen?
Dann her damit, freue mich über Ergänzungen und Anmerkungen.
Disclaimer: Martin Fuchs ist Gründer und Betreiber von Pluragraph.de und zudem mit einigen der Betreiber der hier vorgestellten Projekte persönlich bekannt. Teilweise war ich an der Konzeption der hier dargestellten Instrumente beratend (pro bono) beteiligt.