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Samstag, 24. Januar 2015

Social Media im Bürgerschaftswahlkampf: Wie nutzen die Kandidaten Twitter?

Dies ist ein Gastbeitrag von Dr. Jan-Hinrik Schmidt und Christoph J. Beyer vom Hans-Bredow-Institut Hamburg. Er ist der Auftakt einer Reihe von Analysen und Ergebnissen eines Forschungsprojektes zur Hamburger Bürgerschaftswahl 2015 in Zusammenarbeit mit Prof. Thorsten Faas (Universität Mainz), dem Portal PolitikTweetsHH und dem Hamburger Wahlbeobachter. 
 
Logo des Hans-Bredow-Institutes
Wahlkämpfe bieten der Wissenschaft die Möglichkeit, Instrumente und Inhalte der politischen Kommunikation besonders fokussiert zu beobachten: In einem relativ kurzen Zeitraum buhlen Parteien und Kandidierende gleichzeitig um Aufmerksamkeit für ihre Themen und Ideen, und der Erfolg lässt sich anschließend auch mit einem sehr simplen Indikator beurteilen, nämlich dem Stimmenanteil bzw. der Wahl in das Parlament (oder eben nicht). Den derzeit laufenden Wahlkampf zur Hamburgischen Bürgerschaft begleitet ein Forscherteam vom Hans-Bredow-Institut für Medienforschung in Hamburg gemeinsam mit Prof. Thorsten Faas von der Universität Mainz - in Zusammenarbeit mit PolitikTweetsHH und diesem Blog. Ziel der Wissenschaftler ist insbesondere, den Stellenwert von sozialen Medien im Kommunikationsrepertoire der Kandidat/innen zu ermitteln. Dabei werden in den anstehenden Wochen – bis zur Wahl am 15. Februar, aber auch darüber hinaus – eine Reihe von Datenerhebungen und kleinen Teilstudien durchgeführt, über die in lockerer Folge auch hier berichtet werden soll.

Tortendiagramm
Zum Auftakt stellt dieser Text einige erste Befunde zur Verbreitung von Twitter vor: Grundlage ist die Liste aller Kandidierenden zur Hamburgischen Bürgerschaft, d.h. der 887 Personen, die sich auf insgesamt 19 Wahlvorschläge (auf der Landesliste und auf Wahlkreislisten) verteilen . Darunter sind 295 Frauen (33%) und 592 Männer (66,7%). Ihr Durchschnittsalter beträgt Anfang 2015 47,5 Jahre, wobei jeweils etwa ein Viertel (24,5%) bis 35 Jahre alt bzw. 58 Jahre und älter sind. Für diese Personen wurde von Dezember 2014 an bis zum 5. Januar 2015 geprüft, ob sie ein identifizierbares Twitter-Profil besitzen. Die Ergebnisse wurden zudem zwischen dem 5. und 12. Januar mit der Social-Media-Analyse-Plattform Pluragraph.de abgeglichen, um strittige Fälle zu klären, Accounts zu verifizieren und die Vollständigkeit zu prüfen.


Infografik
Twitternutzung nach Alter und Geschlecht
Auf diesem Weg konnte insgesamt 241 Kandidierenden ein Profil zugeordnet werden. Hinzu kommen 12 weitere (im folgenden nicht berücksichtigte) Profile, bei denen derzeit entweder nicht zweifelsfrei geklärt werden kann, ob sie tatsächlich zum/zur Kandidat/in gehören, oder die explizit nur für private oder geschäftliche, nicht aber für (wahlkampf-)politische Zwecke genutzt werden. Zudem haben wir in dieser ersten Bestandsaufnahme nicht überprüft, ob die betreffenden Personen den Account auch aktiv nutzen, also Tweets zur Bürgerschaftswahl absetzen.  Der Anteil von Kandidat/innen mit Twitter-Profil liegt somit bei 27,2 Prozent. Er liegt unter den Frauen (mit 24,4%) etwas niedriger als unter den Männern (28,5%), doch der Unterschied ist statistisch nicht signifikant. Anders der Zusammenhang mit dem Alter: Je jünger die Kandidat/innen, desto höher die Chance, einen Twitter-Account zu haben. 35 Prozent der unter-50-Jährigen, aber nur 16 Prozent der Älteren nutzen den Microblogging-Dienst.

Infografik
Twitternutzung nach Partei

Wie ist der Anteil der Twitterati bei den jeweiligen Parteien?  

Betrachtet man nur die neun Wahlvorschläge, die mindestens 20 Kandidat/innen enthalten, erkennt man teils deutliche Unterschiede: Bei den Piraten ist Twitter (erwartbar) deutlich stärker verbreitet; hier haben etwa drei Viertel der Kandidat/innen einen Account. Auch die neuen Liberalen, die PARTEI und die SPD liegen mehrere Prozentpunkte über dem Durchschnittswert; Bündnis 90/Die Grünen immerhin noch leicht darüber. Unter den Kandidat/innen von Die Linke, CDU und FDP betragen die Anteile hingegen nur jeweils etwa 20 Prozent, und bei der AfD nur etwa 12 Prozent.

Das Hamburgische Wahlrecht sieht eine Landesliste sowie Wahlkreislisten vor. Von den Personen, die für einen der „großen“ Wahlvorschläge antreten und nur auf einer der insgesamt 17 Wahlkreislisten kandidieren, nutzt etwa jede/r Fünfte (20,8%) Twitter, von den Kandidierenden auf den Landeslisten etwa jede/r Dritte (34,9%), und bei denjenigen Personen, die auf beiden Listen antreten, liegt der Twitter-Anteil bei 38,7 Prozent. Dabei gilt: Je höher der Listenplatz, desto größer die Chance, die betreffende Person auch auf Twitter zu finden. Der Zusammenhang ist bei den Kandidierenden auf Wahlkreislisten noch etwas stärker (pearson’s r = ,202) als bei den Landeslisten (pearson’s r = ,178), und in beiden Fällen statistisch signifikant.
Balkendiagramm
Twitternutzung nach Wahlkreis

Wo liegen die Twitter-Wahlkreise Hamburgs?


Abschließend noch ein Blick auf die Verteilung unter den Kandidierenden in den einzelnen Wahlkreisen: In Rotherbaum/Harvestehude/Eimsbüttel-Ost sowie Hamburg-Mitte liegt der Anteil der Kandidat/innen mit Twitterprofil auf den jeweiligen Wahlkreislisten deutlich über 40 Prozent, und in vier weiteren Wahlkreisen knapp an oder über der Marke von einem Drittel. Umgekehrt beträgt in sechs Wahlkreisen der Anteil unter den Kandidierenden weniger als 20 Prozent; in Harburg liegt er sogar nur bei 7,4 Prozent.

Diese Befunde geben einen ersten Einblick in die Social-Media-Aktivitäten des Hamburger Wahlkampfs. Sie sind zugleich als Momentaufnahme zu verstehen, da in den Wochen bis zum Wahltag weitere Kandidat/innen eigene Twitter-Profile anlegen. Diesen zeitlichen Aspekt werden wir in einer weiteren Analyse berücksichtigen, aber auch u.a. die Facebook-Nutzung, die kommunikativen Aktivitäten im Verlauf des Wahlkampfs sowie die „Twitterrepertoires“ der Kandidierenden näher untersuchen.


Anmerkung: Alle Twitter-Accounts der Kandidierenden gibts auch in einer praktischen und abonnierbaren Twitterliste. Mit einem Klick können sie in Echtzeit den Wahlkampf verfolgen, ohne allen Kandidierenden einzeln folgen zu müssen oder auf Twitter ein Profil anzulegen. 

Ach ja, das Hashtag zur Wahl lautet #hhwahl.


Autoren:
Dr. Jan-Hinrik Schmidt
Dr. Jan-Hinrik Schmidt ist wissenschaftlicher Referent für digitale interaktive Medien und politische Kommunikation am Hans-Bredow-Institut für Medienforschung (Hamburg).








 

Christoph J. Beyer
Christoph J. Beyer studiert Soziologie (Master) an der Universität Hamburg und arbeitet als studentischer Mitarbeiter am Hans-Bredow-Institut für Medienforschung.














Samstag, 21. September 2013

Endspurt im Onlinewahlkampf: Wie Social Media sind die Spitzenkandidaten auf den letzten Metern?

Fast täglich gibt es jetzt die "letzte" Wahlumfrage vor dem Sonntag. Schenkt man den Demoskopen und Ihren Umfragen Vertrauen wird der Ausgang der Wahl nochmal knapp. In diesem Zusammenhang stellen sich Medien und Öffentlichkeit verstärkt die Frage: Wie wahlentscheidend ist das Netz? 

High-Tech Verband
Logo BITKOM e.V.
Hierzu gab es in den vergangenen Monaten eine Reihe von Umfragen, Studien und Expertenmeinungen, die so unterschiedlich waren, dass eine Aussage über die Relevanz des Onlinewahlkampfes für den Wahlausgang schwierig ist.
    
Mit Hilfe von Social Media lassen sich auf jeden Fall Trends in der Wählergunst ablesen, auch wenn Twitter nicht die Bundestagswahl voraussagen kann wie der Bamberger Politikwissenschaftler Andreas Jungherr richtig analysiert hat.

Im Auftrag des High-Tech-Verbandes BITKOM habe ich wenige Tage vor der Wahl einmal analysiert wie die Spitzenkandidaten von CDU, SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und Die LINKE. im Netz aufgestellt sind und wie die Nachfrage nach Ihnen sich auf Facebook, Twitter, Wikidpedia und Google News kurz vor der Wahl entwickelt hat.

Bedenkt man, dass wenige Stunden vor der Wahl noch 30 Prozent und zwei Wochen sind vor der Wahl noch 60 Prozent der Wähler unentschieden waren, wo Sie ihr Kreuz machen, lassen sich an diesen Zahlen Trends ablesen welcher Politiker kurz vor der Wahl wie gefragt ist.

Voila die gelungene Infografik zu den Zahlen: Dr. Angela Merkel, Peer Steinbrück, Rainer Brüderle, Jürgen Trittin und Dr. Gregor Gysi im Vergleich. 

Wie die Spitzenpolitiker der Parteien im Internet abschneiden








Und auch die Social-Media-Marketing und Monitoring-Beratung socialbakers hat gestern noch letzte Zahlen - mit dem Fokus auf Facebook - veröffentlicht. Ein wenig anderer Zeitraum, aber sehr ähnliche Ergebnisse.  

Voila, die Infografik: 

Die Bundestagswahl im Social Network Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken. Was das alles zu bedeuten hat und wie diese Aktivitäten auf das Wahlergebniss einzahlen, erkläre ich dann am Sonntagabend auf SPIEGEL ONLINE. #btwLIVE 























































































Dienstag, 9. Juli 2013

Social-Media-Analyse Tools im Bundestagswahlkampf - nicht nur für Journalisten

Fast wöchentlich wird gerade ein neues Tool zur Beobachtung und Bewertung des Social-Media-Aktivitäten im Bundestagswahlkampf veröffentlicht und präsentiert. Ich habe bereits über einige Instrumente an dieser Stelle geschrieben und versuche hier mal die spannendsten von ihnen vorzustellen.

Ein nicht kompletter Überblick.


Bundestwitter

http://bundestwitter.de

Anbieter: Webentwickler Thomas Puppe, Berlin

Idee:  Bundestwitter.de ist ein Aggregator über die Tweets der Mitglieder des deutschen Bundestages (und der Fraktionen). Er zeigt die fleißigsten Twitterati der Woche und die aktivsten twitternden Politiker überhaupt in Rankings an. Zudem bekommt man einen sehr guten Überblick wer in welcher Fraktion twittert und seit wann. Gimmicks am Rande: Die meist benutzten Hashtags in der Politik und die 200 letzten Tweets mit Geodaten visualisert

Bewertung: Ein wirklich gelungens, sauber programmiertes, übersichtliches und vorallem sehr hilfreiches Analyseinstrument für die politische Twittersophäre in Deutschland. Die Grafik ist schlicht und schmal gehalten und überzeugt durch perfekte Usability. Leider sind bisher nur die Bundestagsabgeordneten und Fraktionen  abgebildet. Eine Ausweitung auf weitere Politiker wäre wünschenswert.


Fanpage Karma FanpageRadar zur Bundestagswahl 2013

http://www.fanpagekarma.com/wahl2013

Screenshot
Startseite FanpageRadar
Anbieter: tasqade GmbH, Berlin, Anbieter von Fanpage Karma, ein Online Tool zur Analyse von Facebook Fanpages.

Idee: Der Fanpage Karma Radar erfasst die aktuelle politische Diskussion und zeigt die Trends auf den Fanseiten der Parteien. Auf Grundlage der Parteiaktivitäten erstellt der Radar Rankings zu Fans, Wachstum, Interkation und Performance der Fanseiten. Zudem gibt es weitere aufbereitete Analysen zu den Top Themen , den Hashtags und den Top- und Floppostings der vergangenen 24 Stunden. 

Bewertung: Der FanpageRadar ist ein sehr schön und übersichtlich gestaltetes Analyse-Tool für die deutsche Facebook-Parteienlandschaft. Leider werden nur acht Parteien betrachtet. Die Auswahl ist damit selektiv und leider nicht repräsentativ. In Deutschland wurden am 06. Juli 38 Parteien zur Bundestagswahl zugelassen. Die Analysen laden zu weiteren Recherchen im Facebook-Kosmos der Parteien ein. Zum Beispiel auf den Facebookseiten von allen zugelassenen Parteien.


Online Reputation Manager webpolitics

http://www.online-reputation-manager.de/webpolitics.html

Screenshot
Startseite webpolitics
Anbieter: Reputation Manager GmbH & Co. KG, Kronberg im Taunus. Eine Unternehmensberatung spezialisiert auf Online Reputation Management.

Idee: Wöchentliche Social-Media-Analyse der deutschen Politiklandschaft. Unter anderem liefert die Analyse Erkentnisse über die meistbenutzten Twitter-Hashtags und einen Überblick über die Entwicklung der Partei- und Politikerfanseiten bei Facebook. Die vollständige Analye kann als .pdf heruntergeladen werden.

Bewertung: Insgesamt eine gute Idee die Unternehmenskompetenz auch auf das politische Feld anzuwenden. Hierfür vermisse ich aber konkrete Analysen zur Reputation der Politiker und Parteien in Social-Media und deren Entwicklung im Laufe des Wahlkampfes. Die bisher angebotenen kostenfreien Analysen gibt es an anderer Stelle im Internet aktueller und grafisch schöner aufbereitet. In einem kostenpflichtigen Kundenportal sind weitere Analysen einsehbar.


Pluragraph

www.pluragraph.de

Screenshot
Startseite Pluragraph.de
Anbieter:  Ein ehrenamtliches Projekt von Jona Hölderle, Niels Richter und dem Autor dieses Blogs Martin Fuchs, Hamburg/Berlin.

Idee:  Pluragraph ist eine Plattform für Social-Media-Benchmarking und Social-Media-Analyse im nicht-kommerziellen Bereich. Ziel ist eine möglichst vollständige Auflistung der Social-Media-Aktivitäten von gemeinnützigen Organisationen (NPOs), Politik, Kultur und Verwaltung. Pluragraph bezieht sich auf Organisationen und Personen im deutschsprachigen Raum, also u.a. in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Plattform erstellt tagesaktuelle quantitative Social-Media-Rankings in über 170 Kategorien und für aktuell über 8500 Organisationen und Politiker - auch sortiert nach sozialen Netzwerken. So z.B. für alle Bundestagsabgeordneten, alle über 100 Parteien und deren Landesverbände in Deutschand, für Europaabgeordnete und viele Landtagsabgeordnete z.B. in Bayern. Mehr zur Methodik der Rankings steht hier.

Bewertung: Durch die gut gepflegte und sehr umfangreiche Datenbank bietet Pluragraph.de einen sehr guten und aktuellen Überblick über das was Politiker und Parteien aktuell in den sozialen Netzwerken machen. Zudem lassen sich durch die grafische Gestaltung sehr schön Wachtumsverläufe nachverfolgen. Ein wunderbares Recherchetool für Best Practice nicht nur für Politiker. Leider sind die Rankings ausschließlich quantitativer Natur. Bisher werden keine qualitativen Rankings angeboten. 


politwi

http://www.politwi.de

Screenshot Webseite politwi
Startseite politwi
Anbieter: Institut für Informationssysteme der Hochschule Hof (iisys) und Big Data Research Analytics Lab des Institute of Computer Science Databases and Information Systems (DBIS) der Goethe Universität Frankfurt am Main.


Idee: Ähnlich wie einige andere hier präsentierte Tools analysiert die Plattform politwi politische Top-Themen zur Bundestagswahl 2013 mit Hilfe von Tweets in Echtzeit. Dabei werden insbesondere aktuelle Trends analysiert und erkannt. Die besondere Stärke des Instrumentes liegt darin, dass schnell hochkommende Themen extrahiert werden können und nicht nur die Tweet-Anzahl dabei entscheidend ist. Der Fokus liegt also viel stärker auf der Früherkennung von neuen Themen als bei anderen Instrumenten. 

Bewertung: Politwi hat zwar viele Ähnlichkeiten mit anderen Twitter-Analyse-Tools, bietet aber zudem einige  schöne Zusatzfunktionen. So ermöglicht die Plattform die Recherche in der Vergangeneit und lässt so gut nachvolziehen wann Themen zeitlich aufkamen und wie Themenkarrieren bei Twitter verlaufen. Interessant nicht nur für Informatuonsjunkies ist die Übersicht über die Top Themen der vergangenen Stunde und deren Zeitverlauf. Wünchenswert wäre zudem noch eine regionale Ansicht: Wo kommen die Themen auf und in welcher Region wird welches Thema aktuell diskutiert?  


prmagazin Twitter-Barometer

http://www.prmagazin.de/meinung-analyse/hintergrund/taegliches-twitter-barometer.html

Screenshot
Startseite prmagazin Twitter-Barometer
Anbieter: prmagazin (Verlag Rommerskirchen GmbH & Co. KG) in Zusammenarbeit mit UNICEPTA, ein Unternehmen mit Angeboten in qualitativer Medienbeobachtung und Medienresonanz-Analysen.

Idee: Das „Twitter-Barometer“ ergänzt das Social-Media-Kanzlerduell von prmagazin und Unicepta. Die werktäglich aktualisierte Grafik bildet den Twitter-Buzz zu den Kandidaten Angela Merkel (CDU) und Peer Steinbrück (SPD) ab. Es soll "Pulsmesser" und Alarmanlage für neue aufkommende Themen sein.

Bewertung: Eine gute Idee, die Tonalität der Tweets zu den beiden Kanzlerkandidaten zu bewerten und grafisch darzustellen. Leider besitzt die Grafik keine all zu große Aussagekraft, da die Methodik nicht transparent gemacht ist. Was wird wie und warum gemessen und bewertet. Das Archiv bietet einen schönen Rückblick auf die jeweiils tagesaktuelle politische Stimmung im Netz.


Talkwalker zur Bundestagswahl 2013 powered bei smugo

www.talkwalker.com

Startseite Storyboard Talkwalker by smugo
Anbieter: Smugo - Social Media & Online Research, Tier. Basierend auf Talkwalker-Software.

Idee:  Talkwalker sammelt und aggregiert Daten aus Blogs, Foren, Facebook, Twitter, Youtube, News und Nachrichtenwebseiten inklusive der Kommentare in 187 Sprachen und 250 Ländern. Daraus werden dann automatisierte Analysen z.B. der Topmeldungen der Woche, den Suchanfragen zu den Parteien, meinungsführenden Autoren und Quellen erstellt. Am konkreten hier verlinkten Beispiel der Bundestagswahl wird z.B. angezeigt über welche Partei das Netz in den vergangenen sieben Tagen am meisten geredet hat ("Share of Voice"). Zudem ist im Storyboard auch die Funktion des Twitterbarometers integriert.

Bewertung: Das hier präsentierte Dashboard ist extra für den Blog erstellt wurden und bezieht sich ausschließlich auf Begriffe und Themen rund um die Bundestagswahl. Es ist also kein Standardanalysetool zu politischen Themen und Stimmungen, sondern nur temporär eingerichtet. Die einsehbaren Statistiken und Analysen sind spannend, es fehlen allerdings an einigen Stellen wichtige Hinweise zur Methodik und Interpretation der Daten. Der große Mehrwert liegt an der Einfachheit der Bedienung.

 

Tame.it zur Bundestagswahl 

http://tame.it

Dashboard Tame.it
Anbieter: Tazaldoo UG, Berlin 

Idee: Tame.it ist ein Instrument zum "bändigen der eignen Twitter-Timeline". Tame wertet die eigene Timeline nach Top Hashtags, Top-Twitterati und Top-Links der letzten 24 Stunden aus. Ausgehend davon kann man aber auch das gesamte Twitter-Universum nach Hashtags, Themen oder Twitterati absuchen.Tame eignet sich daher wunderbar als Ausgangspunkt um via Echtzeitsuche nach Themen, Diskussionen oder Experten auf Twitter zu recherchieren.

Zur Bundestagswahl gibt es zudem eine Widget-Demoversion für den Begriff Bundestagswahl und den Hashtag #btw13, die die Top-Links, Top Nutzer und Top Hashtags der letzten 24 Stunden anzeigt. 

Bewertung:  Insbesondere für das Monitoring von aktuellen Diskussionen bietet Tame mehr Möglichkeiten als die normale Twittersuche und stellt die Ergebnisse strukturiert dar. Ebenfalls sehr hilfreich ist die Funktion, die aufzeigt welcher Twitterati bei welchem Thema zur Zeit am aktivsten ist. Insgesamt ist Tame aber noch sehr beta, teilweise unübersichtlich und leider nur beschränkt auf Twitter, das in Deutschland lediglich knapp 800.000 Nutzer hat.



Twitterbarometer

http://twitterbarometer.de

Screenshot
Startseite Twitterbarometer
Anbieter: Das Twitterbarometer ist eine Kooperation von BuzzRank.de und Sascha Lobo.
BuzzRank ist ein Anbieter von Diensten für Social-Media-Analyse, Monitoring und Reporting.

Idee: Das Twitterbarometer analysiert Tweets in Echtzeit. Gemessen wird die Verwendung von parteibezogenen, positiven oder negativen Schlagworten (Hashtags) wie #CDU- oder #SPD+. Es ergibt sich ein stets aktuelles Bild der politischen Stimmung im Netz.

Bewertung: Bereits 2009 startete Sascha Lobo mit wahlgetwitter.de ein ähnliches Projekt zur letzten Bundestagswahl. Die Idee politische Stimmungen im Netz und via Twitter zu erheben besitzt weiterhin Sexappeal. Das Twitterbarometer ist eine schön gestaltete Spielerei die erste Hinweise auf die Stimmung geben kann. Da aber nicht alle Twitterati die Technik des "+"en und "-" verwenden wird es immer nur ein Ausschnitt der Twitterstimmung bleiben. Und dies wiederum ist mit den 800.000 Twitterati in Deutschland nur ein Ausschnitt aus der Gesamtstimmung. Trotzdem: Sehr nützlich. 



Vodafone Institut Online Ranking Politik und Wirtschaft - #ORPW

http://www.vodafone-institut.de/socio-political-participation/studies-and-papers/orpw-2-online-ranking-politik-und-wirtschaft-mai-2013-teil-1.html

Screenshot
Startseite #ORPW-Projekt
Anbieter: Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation GmbH in Zusammenarbeit mit der Ludwig-Maximilians-Universität München (Prof. Dr. Christoph Neuberger) und der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster (Prof. Dr. Stefan Stieglitz)

Idee: Das #ORPW Forschungsprojekt soll die Grundlagenforschung im Bereich Social-Media-Monitoring zu Themenkarrieren im Internet und den maßgeblichen Multiplikatoren im Netz unterstützen und forcieren. Aus den erhobenen Daten bildet sich ein Online Ranking Politik und Wirtschaft. Bis zur Bundestagswahl wird monatlich ein Report veröffentlicht, der zeigt welche Themen in den sozialen Medien relevant waren und wer die maßgeblichen Akteure sind.

Bewertung: Eine wissenschaftlich fundierte Betrachtung dieses Forschungsfeldes ist zu begrüßen, gerade wenn so honorige Persönlichkeiten am Projekt beteiligt sind. Leider sind die Auswertungen nur rekursiv und nicht aktuell. Zudem sind nur ein Bruchteil der relevanten Blogs als Grundgesamtheit erfasst. Das Netz wird also nur zu einem kleinen Teil wirklich abgebildet. Die umfangreichen Reports liefern aber eine Reihe von spannenden Analysen und sind definitiv lesenswert. 


Wahl.de

http://www.wahl.de

Screenshot
Startseite wahl.de
Anbieter:  Compuccino GmbH Berlin.
Eine Medienagentur, die auf die Darstellung komplexer Inhalte spezialisiert ist.
Medienagentur auf die Darstellung komplexer Inhalte spezialisiert.
Medienagentur auf die Darstellung komplexer Inhalte spezialisiert.

Idee:  wahl.de misst und bewertet die Online-Aktivität von Parteien und Politikern. Täglich präsentieren sie die aktivsten und erfolgreichsten politischen Akteure. Mit den Aktivitätsdaten werden Rankings erstellt und  nach Partei und Landesverband gegliedert ausgeben. Die Auswertung berücksichtigt aktuell die letzten 7 Tage.

Bewertung: Der Platzhirsch (seit 2008 am Start) unter den Wahl-Analyse-Portalen. Leider sehr unübersichtlich und von der Usability gewöhnungsbedürftig. Teilweise veraltete Datenbestände und Beschreibungen ("Im Wahljahr 2009 nimmt...") und tote Links, die ins Nirvana führen. Aber der Blog informiert mit sehr guten Gastautoren über interessante Themen rund um den digitalen Wahlkampf. Lesenswert! 


Wahlkampfanalyse.de   

www.wahlkampfanalyse.de

Screenshot
Startseite wahlkampfanalyse.de
Anbieter: Untermehmensberatung eck consulting group, München und der Social-Media-Analyse-Anbieter complexium GmbH, Berlin.

Idee: Analyse der semantischen und inhaltlichen Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der digitalen Kommunikation von Parteien, Wählern, Journalisten und anderen wichtigen Akteuren. Unter anderem mit der ausführlichen Darstellung von Cases, den Top-Themen des Tages im Netz und visualierten Darstellungen von Thementrends. Hierfür stehen die firmeneigenen Programme Galaxy. Mapping und Galaxy.Cluster zur Verfügung. 

Bewertung: Gerade frisch an den Start gegangen (10.07.) ist das Portal noch nicht sehr umfangreich befüllt. Die Beobachtung von Thementrends und beliebten Hashtags gibt es auch an anderer Stelle im Netz gut aufbereitet. Die visualierte Darstellung von Themenclustern hingegen wirkt aber spannend, für den Erstnutzer allerdings ein wenig zu unübersichtlich und komplex. Insbesondere politische Akteure finden hier schnell die wichtigsten Nachrichtenartikel zu einem bestimmten Thema geclustert. Hilfreich gerade für wahlkämpfende Politiker, die sich schnell einen Überblick über die Diskussionen verschaffen wollen.


Wahl-o-Meter 

http://wahl-o-meter.com

Screenshot
Startseite Wahl-O-Meter
Anbieter: Der Berliner Programmierer Hendrik Alschner.

Idee:  Die innovative politische Stimmungsprognose. Berechnet sich aus den Nennungen der Parteien und der Namen ihrer wichtigsten Politiker auf Twitter. Die Prognose aktualisiert sich nach eigener Aussage aller 60 Minuten und das Programm soll sofort auf politische Ereignisse reagieren.

Bewertung: Der Wahl-O-Meter gibt sich neutral und parteipolitisch unabhängig. Einige Blogger zweifeln dies aufgrund der überproportional guten Ergebnisse der AfD in der Prognose an. Die Methodik der Prognoseerstellung wird aus den Beschreibungen nicht ganz klar. Insgesamt finde ich das gesamte Tool etwas intransparent.  Gewöhnungsbedürftig ist zudem die Werbung für Energy Drinks auf der Webseite und in der App. Die App (leider nur für Apple) macht aber einen guten Eindruck und sie ist leicht bedienbar.


WahlRausch.de 

http://www.wahlrausch.de

Screenshot
Startseite WahlRausch.de
Anbieter: Unternehmensberatung Internet Commerce GmbH, Starnberg in Kooperation mit verschiedenen Software-Häusern.

Idee: WahlRausch.de versteht sich als politische Social-Media-Analyse in Echtzeit. Mit Hilfe einer selber programmierten BigData-Analyse-Software werden die politischen Kommentare von News-Webseiten, Twitter, Foren, Online-Shops und weiterer Social-Media-Portale ausgewertet und als positive und negative Stimmungskurven tagesaktuell grafisch für die sechs im Bundestag vertretenen Parteien dargestellt. Neben dem allgemeinen Überblick über die positive Resonanz der Parteien im Netz, gibt es zudem detaillierte Auswertungen zu jeder Partei und zur Online-Reputation der Spitzenpolitiker

Bewertung: Auch wenn ich den Anspruch der Betreiber ("Entscheidung der Bundestagswahl 2013 vorwegzunehmen") etwas zu hoch gegriffen finde, ist WahlRausch.de definitiv ein spannendes Tool um die allgmeine politische Wetterlage im Netz zu erfassen.Und man kann mit Hilfe dieser Daten sehr schön sehen an welchen Tagen und mit welchen Positionen Parteien und Spitzenpersonal im Netz ankamen oder eben auch nicht. Leider gibt es keinen Überblick anhand welcher Kriterien WahlRausch.de Kommentare als positiv oder negativ wertet und wie z.B. mit Ironie umgegangen wird. An dieser Stelle wünschte ich weitere Informationen zur Methodik. 


Wirtschaftswoche "So wählt das Netz"

http://www.wiwo.de/so-waehlt-das-netz/

Wirtschaftswoche und Attensity GmbH
Anbieter: Wirtschaftswoche in Zusammenarbeit mit dem Social Analytic Unternehmen Attensity GmbH Europe, Saarbrücken.

Idee: Neben vielen anderen hier vorgestellten Tools hat die Infografik "So wählt das Netz" ebenfalls den Anspruch die aktuelle politische Meinung auf Facebook und Twitter abzubilden und so Stimmungsbarometer für den Ausgang der Bundestagswahl im September zu sein. Mit Hilfe der Attensity-Software werden täglich 400 Millionen Tweets und wöchentlich ca. 17.000 öffentliche Facebook-Beiträge nach politischen Begriffen durchsucht und mit Hilfe einer präzisen Sprachverarbeitung der Inhalt interpretiert. Aus dieser Bewertung ergeben sich dann Übersichten über die Zustimmung zu den Parteien und Spitzenkandidaten, die wichtigsten Personen, Themen und die Entwicklung der wichtigsten Wahlkampfthemen.

Bewertung: Grafisch sehr ansprechend aufbereitet bitetet die Infografik leider nicht viel Neues zu den bereits vorher veröffentlichten Tools. Möglicherweise gibt es hier etwas andere Ergebnisse, da die Software eine andere Datenbasis als z.B. WahlRausch, Tame.it, das prmagazin Twitter-Barometer oder das Twitterbarometer hat. Gelungen finde ich die Darstellung der Zustimmung zu den Parteien, auch wenn sich hieraus meines Erachtens keine Bewertung für den Ausgang der Wahl ableiten lässt. Etwas verwirrend sind die thematischen Top-Flop-Listen der Spitzenkandidaten. So sind teilweise identische Themen sowohl ein Top als auch ein Flop.

Habe ich ein wichtiges Tool vergessen?
Dann her damit, freue mich über Ergänzungen und Anmerkungen.


Disclaimer: Martin Fuchs ist Gründer und Betreiber von Pluragraph.de und zudem mit einigen der Betreiber der hier vorgestellten Projekte persönlich bekannt. Teilweise war ich an der Konzeption der hier dargestellten Instrumente beratend (pro bono) beteiligt. 


Dienstag, 26. Februar 2013

Die populärsten Hamburger Politiker...im Web 2.0

Vor einigen Tagen veröffentlichte das Hamburger Abendblatt eine Umfrage, die dem aktuellen Senat um den Ersten Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) eine Zufriedenheitsquote von 70% unter den Hamburger Bürgern bescheinigte. Im Vergleich zur Wahl im Februar 2011 konnte der SPD-Senat sogar noch einige Prozentpunkte zulegen. Auch die Arbeit der Senatoren wurde durchweg positiver als noch vor einem Jahr bewertet.

Aber auch die Oppositionspolitiker von CDU, FDP und den Grünen erzielten bessere Schulnoten und eine höhere Bekanntheit.

Da ich immer wieder gefragt werde, welche Hamburger Politiker in den sozialen Netzwerken am "populärsten" sind, habe ich mal wieder die Social-Media-Analyse-Plattform Pluragraph.de angeworfen und präsentiere die "Populärsten Hamburger Politiker im Web 2.0".

Hierzu habe ich alle Mitglieder des Hamburger Senates (Senatoren und Staatsräte), alle Hamburger Mitglieder des Europäischen Parlaments, alle Hamburger Mitglieder des Bundestages, alle Bürgerschaftsabgeordneten und alle Mitglieder der Parteivorstände von SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Die LINKE. miteinander verglichen:











Nicht überraschend liegt auch in diesem Ranking "König Olaf" an der Spitze der Hamburger Politiker.
Ihm folgen der grüne Europaabgeordnete und Netzpolitiker Jan Phillipp Albrecht und die liberale Fraktionsvorsitzende der Hamburgischen Bürgerschaft Katja Suding.  

Auf den folgenden Plätzen finden sich vier Mitglieder des Bundestages und drei Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft.

Insgesamt ist die SPD fünf mal vertreten, die FDP drei Mal und die Grünen zwei Mal. In den Top 10 finden sich keine CDU und Die LINKE-Politiker.

Dieses rein quantitative Ranking basiert auf dem Pluragraph-Social-Media-Wert, der sich wie folgt errechnet.  

Selbstverständlich weiß ich, dass reine Fan- und Followerzahlen nicht ausschließlicher Gradmesser für die Popularität eines Politikers sind. Folgen doch besonders prominenten Politikern viele Anhänger des politischen Gegners ("Gegnerbeobachtung"), Journalisten und auch Interessengruppen.  

Auch über die Qualität der Social-Media-Aktivitäten sagt dieses Ranking nichts aus, da hierfür qualitative Analysen der Profile notwendig wären. Und auch über die reale Rechweite der Poltiker treffen die Zahlen nur ungenaue Aussagen, da z.B. keine Re-Tweets, "Gefällt mir" und Kommentare berücksichtig werden.

Aber das Ranking zeigt sehr schön, wem die meisten Bürger folgen und für welche Positionen und Postings sich die meisten Social-Media-Nutzer der Hansestadt (und weltweit) interessieren.   

Nach dieser allgemeinen Übersicht hier nun noch abschließend der Blick auf die Hamburger Politiker mit den meisten Facebook "Gefällt mir"

 


Überraschend liegt hier nun Katja Suding (FDP) vor Olaf Scholz (SPD) und dem Bundestagsabgeordneten aus Hamburg-Mitte Johannes Kahrs (SPD).

Insgesamt finden sich im Ranking 5 Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft, drei Bundestagsabgeordnete, ein Europaparlamentarier und ein Senatsmitglied.   

Auf Platz 10 findet sich mit Cansu Özdemir sogar auch eine LINKE-Politikern.


Und wie sieht es bei Twitter aus? 



Auch hier ein ähnliches Bild wie im Allgemeinen Ranking. Einzige Besonderheit ist der siebte Platz für die grüne Landesvorsitzende und Bundestagskandidatin Katharina Fegebank.

Apropos, Katharina Fegebank. Sie wird gemeinsam mit vier weiteren Bürgerschaftsabgeordneten, Annkathrin Kammeyer (SPD), Christiane Schneider (Die LINKE.), Robert Bläsing (FDP) und Dennis Gladiator (CDU) und mir am Donnerstag, den 21. Februar ab 20.00 Uhr im Rahmen der Hamburger Social Media Week 2013 über "Social Media im politischen Alltag" diskutieren.  

Noch sind Plätze im Kultwerk West frei. Anmeldungen sind auf der Webseite zur Veranstaltung bis kurz vor Beginn kostenlos möglich.

Ich freue mich auf die Diskussion und alle Teilnehmer, live als auch im Livestream. 


Mittwoch, 25. Januar 2012

Wer twittert aus den Bezirksversammlungen?

An dieser Stelle analysiere ich seit gut einem Jahr wie die Abgeordneten der Hamburgischen Bürgerschaft, die Fraktionen und der Hamburger Senat den Kurznachrichtendienst Twitter für ihre Kommunikation mit den Bürger nutzen. 

In den vergangenen Monaten hat sich auch auf Bezirksebene eine kleine aber agile Twitter-Szene entwickelt, deshalb möchte ich meine Analysen mit diesem Post auf die Hamburger Bezirks- versammlungen ausweiten.

Eine Bestandsaufnahme 
 
In den sieben Hamburger Bezirksversammlungen sitzen 361 Bezirksabgeordnete aus sechs Parteien.

40 der 361 Bezirksabgeordneten besitzen einen Twitter-Account
22 der 361 Bezirksabgeordneten nutzen diesen auch aktiv zur Kommunikation. 

Knapp 6% der Lokalpolitiker in den Bezirken kommunizieren also über den Microbloggingdienst. Nur jeder zwanzigste Bezirksabgeordnete nutzt Twitter also aktiv.  

Zum Vergleich: In der Hamburgischen Bürgerschaft nutzen 28 Abgeordnete Twitter aktiv, dies entspricht einer Quote von  23,1%.


Twitternutzung in den Bezirksversammlungen 

In welcher Bezirksversammlung ist Twitter bisher am stärksten vertreten und in welchem Bezirk sitzen die aktivsten Twitterati Hamburgs?

8 von 51 Bezirksabgeordneten haben einen eigenen Twitter-Account (15,7%)
3 von 51 Bezirksabgeordneten nutzen diesen aktiv (5,9%)

2 von 51 Bezirksabgeordneten haben einen eigenen Twitter-Account (3,9%)
2 von 51 Bezirksabgeordneten nutzen diesen aktiv (3,9%)

8 von 51 Bezirksabgeordneten haben einen eigenen Twitter-Account (15,7%)
6 von 51 Bezirksabgeordneten nutzen diesen aktiv (11,8%)

5 von 51 Bezirksabgeordneten haben einen eigenen Twitter-Account (9,8%)
1 von 51 Bezirksabgeordneten nutzt diesen aktiv (2,0%)

10 von 57 Bezirksabgeordneten haben einen eigenen Twitter-Account (17,5%)
  5 von 57 Bezirksabgeordneten nutzen diesen aktiv (8,8%)

4 von 49 Bezirksabgeordneten haben einen eigenen Twitter-Account (8,2%)
3 von 49 Bezirksabgeordneten nutzen diesen aktiv (6,1%)

3 von 51 Bezirksabgeordneten haben einen eigenen Twitter-Account (5,9%)
2 von 51 Bezirksabgeordneten nutzen diesen aktiv (3,9%)

Die absolut und relativ höchste Twitterquote findet man in der Bezirksversammlung Wandsbek, am aktivsten sind die Twitterati aber in Hamburg-Mitte. Dies ist vielleicht auch der Grund, warum sich hier bereits ein eigenes Hashtag etabliert hat: #bvmitte

Da es in den anderen sechs Bezirksparlamenten noch keine allgemeingültigen Hashtags gibt, hier ein Vorschlag von meiner Seite:

Bezirksversammlung Altona: #bvaltona
Bezirksversammlung Eimsbüttel: #bvebuettel
Bezirksversammlung HH-Nord: #bvhhnord
Bezirksversammlung Harburg: #bvharburg
Bezirksversammlung Bergedorf: #bvberg
Bezirksversammlung Wandsbek: #bvwandsbek


Twitternutzung nach Parteien

Die Nutzung nach lokaler Zuordnung ist das eine, aber in wie weit ist Twitter schon in den verschiedenen Parteien bzw. Fraktionen schon verbreitet? 

Piratenpartei
3 von 3 Abgeordneten haben einen Twitter-Account
3 von 3 Abgeordneten nutzen diesen aktiv

= 100%


Die LINKE.
3 von 25 Abgeordneten haben einen Twitter-Account
3 von 25 Abgeordneten nutzen diesen aktiv

=  12%


GAL
7 von 52 Abgeordneten haben einen Twitter-Account
3 von 52 Abgeordneten nutzen diesen aktiv

= 5,8% 


SPD
19 von 172 Abgeordneten haben einen Twitter-Account
  9 von 172 Abgeordneten nutzen diesen aktiv

= 5,2%


CDU
7 von 89 Abgeordneten haben einen Twitter-Account
4 von 89 Abgeordneten nutzen diesen aktiv

= 4,5%


FDP
1 von 20 Abgeordneten hat einen Twitter-Account
0 von 20 Abgeordneten nutzen diesen aktiv

= 0% 



Weniger unerwartet, aber dann doch sehr eindrucksvoll ist die Durchdringung von Twitter bei den Piraten, die mit einem Abgeordneten (in einer FDP-Piraten-Fraktion) in Bergedorf sitzen und mit zwei Parlamentariern als Gruppe in Hamburg-Mitte aktiv sind. Die FDP-Piraten-Fraktion in Bergedorf verfügt zudem über einen eigenen Fraktions-Twitteraccount @FDP_Piraten .

Außerdem besitzen noch vier weitere Fraktionen in den sieben Bezirksversammlungen eigene Fraktions-Accounts:

SPD-Fraktion Hamburg-Nord: @spdfraknord 
SPD-Fraktion Wandsbek: @spdfrakwandsbek
CDU-Fraktion Eimsbüttel: @CDU_engagiert
CDU-Fraktion Wandsbek: @CDU_BV_Wandsbek


Wer twittert? 

Und zum krönenden Abschluß, hier die Übersicht der 22 aktiven Twitterati in den Bezirksversammlungen.

Auch wenn ich versucht habe möglichst akribisch Twitter nach allen aktiven Accounts zu durchsuchen, habe ich möglicherweise den ein oder anderen Bezirksabgeordneten vergessen. Über Ergänzungen und Hinweise würde ich mich daher sehr freuen. Danke!

Eine Übersicht über alle twitternden Bezirkspolitiker gibt es in meiner Twitterliste Bezirksversammlung.

Piraten
BV Bergedorf 

1.153 Follower

SPD
BV Mitte 

935 Follower

SPD
BV Mitte

735 Follower

Piraten
BV Mitte

528 Follower

Piraten
BV Mitte

475 Follower

GAL
BV Harburg

443 Follower

Die LINKE.
BV Wandsbek

273 Follower

SPD
BV Altona

259 Follower

SPD
BV Wandsbek

240 Follower

CDU
BV Eimsbüttel

219 Follower

SPD
BV Harburg

200 Follower
Die LINKE.
BV Bergedorf

144 Follower
GAL
BV Mitte

138 Follower
SPD
BV Wandsbek

110 Follower
CDU
BV Altona

97 Follower
SPD
BV Wandsbek

79 Follower
CDU
BV Bergedorf


49 Follower
SPD
BV Hamburg-Nord

48 Follower
SPD
BV Altona

45 Follower
CDU
BV Wandsbek

42 Follower
Die LINKE.
BV Mitte

22 Follower
GAL
BV Eimsbüttel

12 Follower


Durchschnittlich hat jeder aktive Bezirks-Twitterati also ca. 281 Follower. Diese Statistik ist allerdings stark verzerrt durch die hohe Anzahl der Follower bei den Erstplatzierten. Über dem Durchschnitt liegen lediglich sechs Bezirksabgeordnete, 16 liegen darunter. 

Nachtrag: Neben den gewählten Mitgliedern der Bezirksversammlungen twittern auch andere politisch Interessierte aus den Sitzungen der Bezirksparlamente. Ich begrüße diese Art von Transparenz, insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Streaming der Versammlungen aktuell noch von der hamburg.de GmbH & Co KG unterbunden wird.

Folgende externen Twitterati sind mir bekannt:

@HanseNico  aus der Bezirksversammlung Bergedorf 
@heluecht aus den Sitzungen des Regionalausschusses Hamm/Horn/Borgfelde/Rothenburgsort