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Montag, 25. August 2014

Hashtags in Kommunalparlamenten

Im Juni habe ich an dieser Stelle einmal alle 16 Hashtags der deutschen Landesparlamente zusammengetragen, einige waren schon länger etabliert, in einigen Bundesländern hatte ich die (neuen) Hashtags in Zusammenarbeit mit den Fraktionen definiert.

Leipziger Stadrat 1952 - noch ohne Hashtags
Mich freut es zu sehen, dass diese Hashtags von immer mehr Abgeordneten, Fraktionen, Parteien, Medien, Journalisten und natürlich auch von Bürgern bei Twitter, Facebook und Google+ genutzt werden. Damit lässt sich die Landespolitik im Netz sichtbarer machen und für Interessierte werden Informationen und Aktivitäten im Web 2.0 gebündelt und dokumentiert. 


Langsam entdeckt auch die Kommunalpolitik die Potentiale von Social Media - hier haben sich zuletzt einige aktiv genutzte politische Hashtags herausgebildet.

Über Twitter habe ich in den vergangen Wochen angefangen etablierte Hashtags aus der Kommunalpolitik zu sammeln. Und ich bin überrascht, wie sich erste Hashtags bereits etabliert haben. Deutschland einig, Hashtagland? ;)  

Die Liste wird ständig akualisiert.

Berlin


Bezirksverordnetenversammlung Berlin-Mitte: #bvvmitte
Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf: #bvvcw
Bezirksverordnetenversammlung Kreuzberg-Friedrichshain: #bvvxhain
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg: #bvvlbg
Bezirksverordnetenversammlung Marzahn-Hellersdorf:  #bvvmahe
Bezirksverordnetenversammlung Neukölln: #bvvnk
Bezirksverordnetenversammlung Pankow: #bvvpankow
Bezirksverordnetenversammlung Reinickendorf: #bvvrdf
Bezirksverordnetenversammlung Spandau: #bvvspandau
Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf: ???
Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg: #bvvts 
Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick: #bvvtk

Bielefeld 

Stadtrat Bielefeld: #RatBi

Bochum

Stadtrat Bochum: #RatBO 

Bonn

Stadrat Bonn: #ratbn

Borna

Stadrat Borna: #SRBNA

Dahme-Spreewald

Kreistag Dahme-Spreewald: #ktlds

Darmstadt 

Stadtverordnetenversammlung Darmstadt: #stavoDA

 

Dresden

Stadtrat Dresden: #staddrat

 

Greifswald 

Bürgerschaft Greifswald: #bsghw 

Hamburg


Bezirksversammlung Altona: #bvaltona
Bezirksversammlung Bergedorf: #bvbergedorf
Bezirksversammlung Eimsbüttel: #bvebuettel
Bezirksversammlung Hamburg-Mitte: #bvmitte
Bezirksversammlung Hamburg-Nord: #bvhhnord
Bezirksversammlung Harburg: #bvharburg
Bezirksversammlung Wandsbek: #bvwandsbek

Für die Hamburger Politik hatte ich zudem 2013 eine Sammlung politischer Hashtags begonnen.

Kevelaer

Stadtrat Kevelaer: #RatKevelaer

Kiel

Ratsversammlung Kiel: #RVKiel 

Kleve

Kreistag Kleve: #KreistagKleve

Köln

Stadtrat Köln: #KoelnRat

Leipzig

Stadtrat Leipzig: #srle

 

Leverkusen

Stadtrat Leverkusen: #RatLev

Limburg-Weilburg

Kreistag Limburg-Weilburg: #kltw

Main-Kinzig

Kreistag Main-Kinzig-Kreis: #ktmkk

Mecklenburgische Seenplatte

Kreistag Mecklenburgische-Seenplatte: #ktmse

Münster

Rat der Stadt Münster: #ratms

Nürnberg

Stadtrat Nürnberg: #ratnbg

Leipzig

Stadtrat Leipzig: #srle

Saarbrücken

Stadtrat Saarbrücken: #ratsb

Saarlouis 

Stadtrat Saarlouis: #ratsls

 

Seeheim-Jugenheim

Gemeindevertretung Seeheim-Jugenheim: #GeVerSJ

St. Wendel 

Stadtrat St. Wendel: #RatWND

Timmendorfer Strand 

Gemeindevertretung Timmendorfer Strand: #gvtdf

Vorpommern-Greifswald

Kreistag Vorpommern-Greifswald: #ktvg

Wuppertal

Stadtrat Wuppertal: #talrat 

Gibt es weitere Hashtags aus Stadt- und Gemeinderäten, Ratsversammlungen, Kreistagen, Bezirksversammlungen, Ortsgemeinschaften, Stadtversammlungen, Bürgerschaften oder Stadtverordnetenversammlungen?

Feedback am besten via Kommentarfunktion, Twitter, Facebook oder Email.
Besten Dank vorab.


Foto: Deutsche Fotothek‎ [CC-BY-SA-3.0-de], via Wikimedia Commons


Montag, 28. April 2014

Warum die Kommunalpolitik ins Internet gehen sollte

Ein Blog goes Papier. Im Magazin "politik & kommunikation" gibts meine Postings auch als Kolumne und auf Totholz. In meiner siebten Kolumne  in der Ausgabe April/Mai 2014 gehe ich der Frage nach: Wie wichtig ist das Internet für die Kommunalpolitik?

Hier das Blog-Crossposting dieser Kolumne.

2014 ist ein Superwahljahr: In elf Bundesländern werden Kreistage, Städte- und Gemeinderäte, sowie Bürgermeister und Landräte gewählt. Wahlexperten gehen von über 100.000 zu besetzenden Mandaten mit weit über 250.000 Kandidaten aus.

Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur
Logo Netzallianz des BMVI
Noch gehört das Internet nicht für jeden Bürger in jeder Gemeinde zum Alltag. Das soll sich mit der neuen Bundesregierung ändern: Sie hat den Breitbandausbau zu einer ihrer Hauptaufgaben gemacht. Spätestens mit der Verfügbarkeit von „schnellem Internet“ auf der Schwäbischen Alb und im wenig bevölkerten Mecklenburg-Vorpommern werden sich die Wähler künftig auch hier stärker im Internet politisch informieren. Schon heute gehört  das Internet zu den Hauptinformationsquellen der Wähler -  auch lokalen Bereich. 

Immer öfter höre ich deshalb die Frage: Wie wichtig ist eigentlich das Internet im Kommunalwahlkampf? Um es kurz zu machen: Es sollte schon heute fester Bestandteil in der Kommunalpolitik sein.

Sie sind schon drin

      

Hyperlokale Nachrichtenangebote
Logo Eimsbütteler Nachrichten
Dabei stellt sich diese Frage im Jahr 2014 eigentlich nicht mehr – auch wenn man als Kommunalpolitiker in den vergangenen Jahren ganz gut ohne Webseite, Twitter-Account und Wikipedia-Eintrag leben konnte. Denn: Ihre potentiellen Wähler sprechen ohnehin schon über Sie, Ihre Themen und Ihre Partei oder Wählervereinigung; und zwar in Foren, auf Facebook oder in den Kommentarspalten der Lokalzeitungen. Die Frage ist also viel mehr: Wollen Sie, dass nur über Sie und Ihre Politik diskutiert wird oder wollen Sie sich auch aktiv an der Diskussion beteiligen? Gehen Sie dahin wo die Diskussionen stattfinden und vertreten Sie Ihre Meinung aktiv: Im Wirtshaus, auf dem Marktplatz – und im Netz.

Verschaffen Sie sich einen Überblick 


Unabhängig vom Aktivitätsgrad sollten Sie sich einen umfassenden Überblick über das politische Geschehen in Ihrer Gemeinde im Netz verschaffen. Setzen Sie hierfür ein Social-Media- und Internetmonitoring auf. Neben dem klassischen Pressespiegel erhalten Sie so den ergänzenden Überblick, wer in Ihrer Kommune, wann, wo und über was online diskutiert. Leiten Sie daraus ab, welche Kanäle sinnvoll für Sie und Ihr begrenztes Zeitbudget sind. Das müssen nicht zwangsläufig Facebook, Twitter und YouTube sein. Oftmals haben sich lokale kleinere Netzwerke oder Blogs etabliert, die Sie im Blick haben sollten – weil hier analog zur Lokalzeitung Meinungen gemacht werden. 

Schaffen Sie Sichtbarkeit

 

Bürgermeister von Wennigsen
Bürgermeisterblog Christoph Meinecke, Wennigsen
Studien zeigen, dass nur die allerwenigsten Kommunalpolitiker eigene Webseiten betreiben. Das ist nachvollziehbar. Viele Mandatsträger sind ehrenamtlich aktiv, Zeit und IT-Know-How fehlen den meisten. „Politik machen“ steht oftmals im Vordergrund, nicht über Politik reden. In den Wochen vor Wahlen steigt das Informationsbedürfnis der Bürger rasant an. Sie und Ihre Themen sollten in der Zeit auffindbar sein. Am einfachsten geht das – auch ohne großes technisches Wissen – mit Profilen in sozialen Netzwerken oder mit einem Blog. Sie sind schnell eingerichtet, ermöglichen Ihnen, sich und Ihre Themen umfassend darzustellen und werden von Suchmaschinen gut gefunden und dargestellt.

Dies gilt ebenso für die Zeit nach den Wahlen. Lokalzeitungen und Amtsblätter werden immer weniger gelesen. Schaffen Sie einen eigenen Kommunikationskanal, um Ihre Politik direkt an die Bürger zu bringen. 

Seien Sie ansprechbar

 

Google Hangout
1. Online-Sprechstunde Dr. Torsten Fetzner
Kommunalpolitik lebt von Personen und viel stärker als Bundes- und Landespolitik vom persönlichen Kontakt zwischen Mandatsträger und Wähler.

Schaffen Sie Möglichkeiten, um auch im Internet persönlich ansprechbar zu sein. Veröffentlichen Sie Ihre Emailadresse und Telefonnummer, bieten Sie Kontaktformulare und Chats an und erstellen Sie Profile auf Facebook und Co. So erweitern Sie die Kontaktmöglichkeiten für Ihre Bürger. Nicht alle potentiellen Wähler haben die Zeit, die Motivation oder die Möglichkeit, Sie am Wahlkampfstand oder im Parteibüro anzusprechen. Ermöglichen Sie diesen Zielgruppen eine einfache Kontaktaufnahme im Netz.


Diese kurzen Ausführungen zeigen bereits, wie Sie mit einfachen und meist kostengünstigen Mitteln, Ihre bisherige analoge Kommunikation ohne großen Zeitaufwand erweitern können. Nutzen Sie die Möglichkeiten.

Kandidaten, die sich nicht im Netz zeigen, werden in absehbarer Zeit auch nicht in mehr in den Köpfen der Menschen präsent sein.  

Zusatz: Ein sehr gutes Interview zum Einsatz von Social Media in der Kommunalpolitik hat Christian Buggisch drüben auf seinem Blog mit dem neuen Erlanger Oberbürgermeister Dr. Florian Janik geführt.

Donnerstag, 20. September 2012

Facebook in den Bezirksversammlungen

Nachdem ich mir Anfang des Jahres einmal angeschaut hatte wie aktiv Twitter in den sieben Hamburger Bezirksversammlungen genutzt wird und vor allem wer von den 361 Bezirksabgeordneten den Microbloggingdienst nutzt, folgt hier nun die Analyse für Facebook. 

Laut der aktuellen BITKOM-Studie nutzen in Hamburg ca. 920.000 Bürger Facebook. In der Altersklasse der bis zu 29jährigen haben sogar 71% einen Facebookaccount. Mittlerweile dürften es sogar noch mehr sein, unter anderem auch wegen der starken Wachstumsraten in den Generation 45+

Doch wie sieht es bei den ehrenamtlichen "Abgeordneten" der Bezirksversammlungen aus? 

Eine Bestandsaufnahme 

 
In den sieben Hamburger Bezirksversammlungen sitzen 361 Bezirksabgeordnete aus sechs Parteien.

189 der 361 Bezirksabgeordneten besitzen ein Facebookprofil
185 der 361 Bezirksabgeordneten besitzen ein privates Facebookprofil
25 der 361 Bezirksabgeordneten besitzen eine Facebook-Fanseite 
21 der 361 Bezirksabgeordneten besitzen sowohl ein privates Profil als auch eine Fanseite


 

Über die Hälfte aller Bezirkspolitiker nutzt Facebook. Die 52% entsprechen genau der durchschnittlichen Nutzung (.pdf, Seite 10) in der Hamburger Bevölkerung. Die allerwenigsten der Abgeordneten nutzten das Netzwerk allerdings wirklich aktiv und mit dem Fokus Bürgerdialog. 

Zum Vergleich: In der Hamburgischen Bürgerschaft nutzen knapp 74% der Abgeordneten Facebook, richtig aktiv sind aber auch nur ca. 26%


Facebook in den Bezirksversammlungen 


Wie wird Facebook in den Bezirksversammlungen genutzt? 

29 von 51 Bezirksabgeordneten haben einen Facebookaccount (56,8%)
3 von 51 Bezirksabgeordneten haben eine Facebook-Fanseite (5,9%)

26 von 51 Bezirksabgeordneten haben einen Facebookaccount (51%)
3 von 51 Bezirksabgeordneten haben eine Facebook-Fanseite (5,9%)

36 von 51 Bezirksabgeordneten haben einen Facebookaccount (70,6%)
9 von 51 Bezirksabgeordneten haben eine Facebook-Fanseite (17,6%)

24 von 51 Bezirksabgeordneten haben einen Facebookaccount (47,1%)
1 von 51 Bezirksabgeordneten haben eine Facebook-Fanseite (1,9%)

30 von 57 Bezirksabgeordneten haben einen Facebookaccount (52,6%)
5 von 57 Bezirksabgeordneten haben eine Facebook-Fanseite (8,8%)

16 von 49 Bezirksabgeordneten haben einen Facebookaccount (32,6%)
1 von 49 Bezirksabgeordneten haben eine Facebook-Fanseite (2%)

25 von 51 Bezirksabgeordneten haben einen Facebookaccount (49%)
3 von 51 Bezirksabgeordneten haben eine Facebook-Fanseite (5,9%)

Ähnlich wie bei der Twitternutzung liegt auch hier die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte vorn, sowohl was die absoluten Zahl der Nutzer betrifft, als auch bei der relativ höchsten Nurtzung von Facebook durch die Abgeordneten. Am wenigsten ist das soziale Netzwerk bisher in der Bezirksversammlung Bergedorf vertreten.  


Facebooknutzung nach Parteien


Die Nutzung nach lokaler Zuordnung ist das eine, aber in wie weit ist Facebook schon in den verschiedenen Parteien bzw. Fraktionen verbreitet? 

Bündnis 90/ Die Grünen
31 von 51 Abgeordneten haben einen Facebookaccount
1 von 51 Abgeordneten hat eine Facebook-Fanseite

= 60,1% 


SPD
94 von 172 Abgeordneten haben einen Facebookaccount
15 von 172 Abgeordneten haben eine Facebook-Fanseite

= 54,6%


Piratenpartei
2 von 4 Abgeordneten hat einen Facebookaccount
0 von 4 Abgeordneten hat eine Facebook-Fanseite

= 50%


CDU
44 von 89 Abgeordneten haben einen Facebookaccount
7 von 89 Abgeordneten haben eine Facebook-Fanseite

= 49,4%


FDP
8 von 20 Abgeordneten haben einen Facebookaccount
1 von 20 Abgeordneten hat eine Facebook-Fanseite

= 40%  

Die LINKE.
9 von 25 Abgeordneten haben einen Facebookaccount
0 von 25 Abgeordneten hat eine Facebook-Fanseite

=  36%




Service


Und als Wahlbeobachter-Service habe ich analog zu meiner Facebook-Liste der Hamburgischen Bürgerschaft, auch für die sieben Bezirksversammlungen Listen erstellt in denen die Facebook-Accounts aller Abgeordnetenden der jeweiligen Bezirksversammlung vereint sind.

Diese Listen kann man abonnieren und braucht dann nicht mehr mit jedem Abgeordneten "befreundet" sein, um aktuelle Nachrichten der Bezirkspolitiker zu erhalten und mit diesen zu interagieren.

Mit einem Klick auf das jeweilige Symbol kommen Sie direkt zur Liste und zur Abomöglichkeit. 


























Auch wenn ich versucht habe möglichst akribisch Facebook nach allen Accounts zu durchsuchen, habe ich möglicherweise den ein oder anderen Bezirksabgeordneten vergessen bzw. nicht gefunden. Über Ergänzungen und Hinweise würde ich mich daher sehr freuen. Danke! 


Anmerkung:  Nicht wundern, die Anzahl der Personen in den Facebooklisten weicht von der oben genannten Anzahl der Abgeordneten mit eigenem Facebook-Profil ab. In diesen Listen sind teilweise schon die "Zubenannten Bürger" ergänzt, die ebenfalls großartige ehrenamtliche Arbeit in den Bezirksversammlungen leisten. Dazu dann einmal mehr in einem späteren Posting an dieser Stelle.

Freitag, 10. August 2012

Wie man Thema in der Bezirksversammlung wird...

...und was man daraus lernt.

Bisher liegt der Fokus dieses kleinen Blogs eher auf der Hamburgischen Bürgerschaft und seiner Abgeordneten und dem Hamburger Senat. Da des öfteren der Wunsch an mich herangetragen wurde meine "Wahlbeobachtung" auch auf die sieben Bezirke auszuweiten, habe ich in jüngster Zeit auch schon vereinzelt über die Bezirksversammlungen gebloggt.

Der diesjährige Hamburger Sommer war dann einladend genug, um mich mal näher mit den "Bezirksparlamenten" zu beschäftigen.

Spannend fand ich dabei zum Beispiel die Tatsache, dass neben den 361 gewählten "Bezirksabgeordneten" auch noch ca. 1.000 "zubenannte Bürger" in den Ausschüssen der Bezirksversammlungen ehrenamtlich aktiv sind.

Ok, von den Bezirksabgeordneten hört man wenig, aber von den fleißigen und politisch aktiven Bürgern hört man überhaupt nichts.

Deshalb hatte ich geplant an diese Stelle einmal eine Hommage an die "Zubenannten Bürger" zu verfassen und diese einfach einmal vorzustellen.

Unter anderem deshalb hatte ich Anfang Juli eine Email an alle Bezirksversammlungen und an alle Fraktionen in den Bezirksversammlungen gesendet. Einziges Amliegen: Die Bitte mir die Namen der öffentlich gewählten und öffentlich benannten Bürger zuzusenden, da diese an keiner Stelle im Netz zusammen erfasst abrufbar sind.

Das Feedback war trotz Sommerpause sehr gut.
Aus fast alle Bezirken habe ich prompt und freundlich die Namenslisten ohne Restriktionen zugesandt bekommen.

Doch dann kam Bergedorf! 

Grafik Michael Büker/wikipedia.org

Nach über einem Monat erhielt ich eine Email aus der Geschäftsstelle, in der mir das Votum des Hauptausschusses mitgeteilt wurde:

"Die Mitglieder des Hauptausschusses waren einvernehmlich der Auffassung, das die Aufnahme der Namen von Bezirksabgeordneten oder hinzugewählten Bürgern in Ihre Listen allein durch die Genannten entschieden werden könne."

Ergebnis: Die Zusendung einer Namensliste von öffentlich gewählten Bürgern, die ein öffentliches Amt begleiten, die öffentlich tagen und die über öffentliche Anliegen und öffentliche Gelder diskutieren ist nicht möglich?

Die Email musste ich zweimal lesen.

Am Ende wird noch auf das mehr als suboptimale Ratsinformationssystem Open Plenum verwiesen und das dort alle Informationen abrufbar wären. Leider ist dem nicht so. 
Wenn man sich die Mühe macht in die Untiefen des Systems hinabzusteigen, dann stellt man schnell fest, dass z.B. die Mitgliederlisten vieler Ausschüsse gar nicht anbrufbar sind, da gar nicht vorhanden. Einige Beispiele: 


Nach kurzem Check musste ich zudem feststellen, dass noch nicht mal die Namen einiger Abgeordneter (z.B. nach Heirat) korrekt angegeben sind.

Nun wollte ich es aber genauer wissen und habe versucht das Protokoll bei Open Plenum zu finden. Selbstverständlich ist das Dokument vom 12.07.2012 (heute noch) nicht abrufbar.

Protokoll Hauptausschuss 12.07.2012
Zusatz: Die LINKE. Bergedorf veröffentlicht alle Dokumente aus der Bezirksversammlung zeitnah auf ihren Webseiten, auch das erwähnte Protokoll (pdf.) ist dort abrufbar. 

Ich hab es trotzdem und zitiere gerne einige Stellen, die die Öffentlichkeits-Kultur der Bezirksversammlung meines Erachtens sehr gut beschreiben:

"Herr Noetzel weist darauf hin, dass der Adressat der Mail (ein Wahlbeobachter/
„Blogger“, der über Twitter agiere) nach Daten forsche, die alle Gegenstand öffentlicher
Drucksachen seien. Die Zusammenfassung und Übermittlung sehe er allenfalls als zu
prüfenden Gebührentatbestand für die Verwaltung an." 

Sven Noetzel ist Fraktionsvorsitzender der CDU in der Bezirksversammlung Bergedorf.

"Herr Jersch geht davon aus, dass der „Blogger“ kein Interesse allein an Namen habe."

Stephan Jersch ist Fraktionsvorsitzender Die LINKE. in der Bezirksversammlung Bergedorf.

"Herr Penz bestätigt, dass es sich hier um einen „Blogger“ handele, der Daten sammle
und in entsprechende Listen aufnehme. Nachteilig sei, dass nicht jeder Abgeordnete
oder zugewählte Bürger in Twitter-/ Facebooklisten enthalten sei und dessen
Liste damit nie vollständig sein könne."

Jan Penz ist Fraktionsvorsitzender der FDP-Piraten in der Bezirksversammlung Bergedorf.

Dazu muss man erwähnen, dass ich bis gestern nicht wusste, das ich Thema des Hauptausschusses war, dass über mich diskutiert wurde und das mit mir bisher NIEMAND aus der Bezirksversammlung jemals über das Thema gesprochen hat.

Aber eine Meinung über mich und meine Anfrage, die hat man.

Und weil es so gut zu diesem Rant passt zum Abschluß noch ein Schmankerl von den öffiziellen Webseiten der Bezirksversammlung auf hamburg.de. Die Mitgliederseite der Bezirksversammlung: 

Screenshot 09.08.2012 Bezirksversammlung Bergedorf

















   




Was lernen wir daraus?


In Bergedorf spricht man eher über einen Bürger als mit dem Bürger.
In Bergedorf sind öffentliche Informationen nicht öffentlich.
In Bergedorf ist ein Blogger noch ein unbekanntes Wesen, dem man erstmal nicht vertraut.
In Bergedorf ist der Gedanke des neuen Hamburger Transparenzgesetzes noch nicht angekommen.
Bergedorf hat Nachholbedarf bei der Einbindung des Bürgers in die politische Arbeit vor Ort.


Nachtrag: Ende August hat die Geschäftsführung der Bezirksversammlung mein Anliegen via Post an alle "Zubenannten Bürger" versendet. Diese sollen sich nun bei mir direkt melden. Hier gibts das Dokument als .pdf. Dank für den Scan an Stephan Jersch (Die LINKE.) 


Mittwoch, 25. Januar 2012

Wer twittert aus den Bezirksversammlungen?

An dieser Stelle analysiere ich seit gut einem Jahr wie die Abgeordneten der Hamburgischen Bürgerschaft, die Fraktionen und der Hamburger Senat den Kurznachrichtendienst Twitter für ihre Kommunikation mit den Bürger nutzen. 

In den vergangenen Monaten hat sich auch auf Bezirksebene eine kleine aber agile Twitter-Szene entwickelt, deshalb möchte ich meine Analysen mit diesem Post auf die Hamburger Bezirks- versammlungen ausweiten.

Eine Bestandsaufnahme 
 
In den sieben Hamburger Bezirksversammlungen sitzen 361 Bezirksabgeordnete aus sechs Parteien.

40 der 361 Bezirksabgeordneten besitzen einen Twitter-Account
22 der 361 Bezirksabgeordneten nutzen diesen auch aktiv zur Kommunikation. 

Knapp 6% der Lokalpolitiker in den Bezirken kommunizieren also über den Microbloggingdienst. Nur jeder zwanzigste Bezirksabgeordnete nutzt Twitter also aktiv.  

Zum Vergleich: In der Hamburgischen Bürgerschaft nutzen 28 Abgeordnete Twitter aktiv, dies entspricht einer Quote von  23,1%.


Twitternutzung in den Bezirksversammlungen 

In welcher Bezirksversammlung ist Twitter bisher am stärksten vertreten und in welchem Bezirk sitzen die aktivsten Twitterati Hamburgs?

8 von 51 Bezirksabgeordneten haben einen eigenen Twitter-Account (15,7%)
3 von 51 Bezirksabgeordneten nutzen diesen aktiv (5,9%)

2 von 51 Bezirksabgeordneten haben einen eigenen Twitter-Account (3,9%)
2 von 51 Bezirksabgeordneten nutzen diesen aktiv (3,9%)

8 von 51 Bezirksabgeordneten haben einen eigenen Twitter-Account (15,7%)
6 von 51 Bezirksabgeordneten nutzen diesen aktiv (11,8%)

5 von 51 Bezirksabgeordneten haben einen eigenen Twitter-Account (9,8%)
1 von 51 Bezirksabgeordneten nutzt diesen aktiv (2,0%)

10 von 57 Bezirksabgeordneten haben einen eigenen Twitter-Account (17,5%)
  5 von 57 Bezirksabgeordneten nutzen diesen aktiv (8,8%)

4 von 49 Bezirksabgeordneten haben einen eigenen Twitter-Account (8,2%)
3 von 49 Bezirksabgeordneten nutzen diesen aktiv (6,1%)

3 von 51 Bezirksabgeordneten haben einen eigenen Twitter-Account (5,9%)
2 von 51 Bezirksabgeordneten nutzen diesen aktiv (3,9%)

Die absolut und relativ höchste Twitterquote findet man in der Bezirksversammlung Wandsbek, am aktivsten sind die Twitterati aber in Hamburg-Mitte. Dies ist vielleicht auch der Grund, warum sich hier bereits ein eigenes Hashtag etabliert hat: #bvmitte

Da es in den anderen sechs Bezirksparlamenten noch keine allgemeingültigen Hashtags gibt, hier ein Vorschlag von meiner Seite:

Bezirksversammlung Altona: #bvaltona
Bezirksversammlung Eimsbüttel: #bvebuettel
Bezirksversammlung HH-Nord: #bvhhnord
Bezirksversammlung Harburg: #bvharburg
Bezirksversammlung Bergedorf: #bvberg
Bezirksversammlung Wandsbek: #bvwandsbek


Twitternutzung nach Parteien

Die Nutzung nach lokaler Zuordnung ist das eine, aber in wie weit ist Twitter schon in den verschiedenen Parteien bzw. Fraktionen schon verbreitet? 

Piratenpartei
3 von 3 Abgeordneten haben einen Twitter-Account
3 von 3 Abgeordneten nutzen diesen aktiv

= 100%


Die LINKE.
3 von 25 Abgeordneten haben einen Twitter-Account
3 von 25 Abgeordneten nutzen diesen aktiv

=  12%


GAL
7 von 52 Abgeordneten haben einen Twitter-Account
3 von 52 Abgeordneten nutzen diesen aktiv

= 5,8% 


SPD
19 von 172 Abgeordneten haben einen Twitter-Account
  9 von 172 Abgeordneten nutzen diesen aktiv

= 5,2%


CDU
7 von 89 Abgeordneten haben einen Twitter-Account
4 von 89 Abgeordneten nutzen diesen aktiv

= 4,5%


FDP
1 von 20 Abgeordneten hat einen Twitter-Account
0 von 20 Abgeordneten nutzen diesen aktiv

= 0% 



Weniger unerwartet, aber dann doch sehr eindrucksvoll ist die Durchdringung von Twitter bei den Piraten, die mit einem Abgeordneten (in einer FDP-Piraten-Fraktion) in Bergedorf sitzen und mit zwei Parlamentariern als Gruppe in Hamburg-Mitte aktiv sind. Die FDP-Piraten-Fraktion in Bergedorf verfügt zudem über einen eigenen Fraktions-Twitteraccount @FDP_Piraten .

Außerdem besitzen noch vier weitere Fraktionen in den sieben Bezirksversammlungen eigene Fraktions-Accounts:

SPD-Fraktion Hamburg-Nord: @spdfraknord 
SPD-Fraktion Wandsbek: @spdfrakwandsbek
CDU-Fraktion Eimsbüttel: @CDU_engagiert
CDU-Fraktion Wandsbek: @CDU_BV_Wandsbek


Wer twittert? 

Und zum krönenden Abschluß, hier die Übersicht der 22 aktiven Twitterati in den Bezirksversammlungen.

Auch wenn ich versucht habe möglichst akribisch Twitter nach allen aktiven Accounts zu durchsuchen, habe ich möglicherweise den ein oder anderen Bezirksabgeordneten vergessen. Über Ergänzungen und Hinweise würde ich mich daher sehr freuen. Danke!

Eine Übersicht über alle twitternden Bezirkspolitiker gibt es in meiner Twitterliste Bezirksversammlung.

Piraten
BV Bergedorf 

1.153 Follower

SPD
BV Mitte 

935 Follower

SPD
BV Mitte

735 Follower

Piraten
BV Mitte

528 Follower

Piraten
BV Mitte

475 Follower

GAL
BV Harburg

443 Follower

Die LINKE.
BV Wandsbek

273 Follower

SPD
BV Altona

259 Follower

SPD
BV Wandsbek

240 Follower

CDU
BV Eimsbüttel

219 Follower

SPD
BV Harburg

200 Follower
Die LINKE.
BV Bergedorf

144 Follower
GAL
BV Mitte

138 Follower
SPD
BV Wandsbek

110 Follower
CDU
BV Altona

97 Follower
SPD
BV Wandsbek

79 Follower
CDU
BV Bergedorf


49 Follower
SPD
BV Hamburg-Nord

48 Follower
SPD
BV Altona

45 Follower
CDU
BV Wandsbek

42 Follower
Die LINKE.
BV Mitte

22 Follower
GAL
BV Eimsbüttel

12 Follower


Durchschnittlich hat jeder aktive Bezirks-Twitterati also ca. 281 Follower. Diese Statistik ist allerdings stark verzerrt durch die hohe Anzahl der Follower bei den Erstplatzierten. Über dem Durchschnitt liegen lediglich sechs Bezirksabgeordnete, 16 liegen darunter. 

Nachtrag: Neben den gewählten Mitgliedern der Bezirksversammlungen twittern auch andere politisch Interessierte aus den Sitzungen der Bezirksparlamente. Ich begrüße diese Art von Transparenz, insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Streaming der Versammlungen aktuell noch von der hamburg.de GmbH & Co KG unterbunden wird.

Folgende externen Twitterati sind mir bekannt:

@HanseNico  aus der Bezirksversammlung Bergedorf 
@heluecht aus den Sitzungen des Regionalausschusses Hamm/Horn/Borgfelde/Rothenburgsort