Mittwoch, 30. Mai 2012

SPD bekommt Unterstützung von der Bundeswehr

Bisher wurde die Bundeswehr am Horn von Afrika, in Afghanistan und auch im Kosovo eingesetzt. Jedes Mal ging dem Einsatz eine harte und sehr kontroverse Diskussion voraus. Bisher beschränkten sich die Einsätze der deutschen Armee allerdings auf das Ausland, die Diskussion um den Einsatz im Inneren läuft.

Nun aber gibt es doch einen ersten Bundeswehreinsatz im Inneren.
Die Hamburger SPD-Fraktion bekommt Unterstützung durch die Bundeswehr.

Prof. Dr. Loretana de Libero (SPD)

Nach der Wahl zum neuen Bezirksamtleiter von Hamburg-Mitte musste Andy Grote (SPD) sein Bürgerschaftsmandat aufgeben. Für ihn zieht nun Prof. Dr. Loretana de Libero in die SPD-Bürgerschaftsfraktion ein. Sie ist seit 2006 außerplanmäßige Professorin an der Universität Potsdam und Wissenschaftlerin am Militärgeschichtlichen Forschungsamt der Bundeswehr.

Das Militärgeschichtliche Forschungsamt (MGFA) der Bundeswehr ist das größte historische Institut in Deutschland. Es ist eine militärische Dienststelle und Einrichtung der Ressortforschung des Bundes und betreibt im Auftrag des Bundesministeriums der Verteidigung militärhistorische Forschung. Es ist der Streitkräftebasis zugeordnet, wobei es dem Streitkräfteamt truppendienstlich untersteht. 


Ausgestattet mit einer Bundeswehr-Emailadresse ist Frau Prof. de Libero also dem Bundesminister für Verteidigung, aktuell Dr. Thomas de Maizère unterstellt. Welchen Dienstgrad sie führt war leider nicht zu ermitteln.

Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Wandel von Feind- und Kriegsbildern und römischen Soldaten. 

Damit vollzieht sich nun offiziell der 13. Wechsel innerhalb der SPD-Fraktion seit der Bürgerschaftswahl Anfang 2011. Somit sind nun bereits 21% der von den Hamburgern gewählten SPD-Abgeordenten nicht mehr Mitglied  
     der Bürgerschaft. Der Wählerwille von mehr als 850.000 Stimmen für diese 13 Politiker wird nun nicht mehr im Parlament repräsentiert.

Zum Vergleich hier die Übersicht der Wechsel der anderen Fraktionen seit der Bürgerschaftswahl 2011:

CDU-Fraktion: 1 Wechsel

GAL-Fraktion:  0 Wechsel

FDP-Fraktion:  0 Wechsel
Die LINKE.-Fraktion: 1 Wechsel


Ihren ersten erfolgreichen Einsatz als Abgeordente hatte die frischgebackene Parlamentarerin bereits in der letzten Bürgerschaftssitzung am 23. Mai 2012.


Viel Erfolg Frau Prof. Dr. Loretana de Libero!

Montag, 21. Mai 2012

Die Hamburger Parteien im Facebook-Check

Bisher lag der Fokus dieses kleinen Blogs auf der Arbeit der Abgeordneten der Hamburgischen Bürgerschaft und auf der Analyse ihrer Kommunikation mit dem Bürger sowohl off- wie auch online

Unter anderem habe ich ermittelt, wie ein durchschnittlicher Hamburger Facebook-Politiker aussieht, analysiert wie die Abgeordneten die neue Chronik nutzen, kontinuierlich die Facebook-Charts des Parlaments veröffentlicht oder getestet wie es um das Kommunikationsverhalten der Parlamentarier allgemein bestellt ist.

Immer öfter werde ich aber gefragt, wie denn die Hamburger Parteien die sozialen Netzwerke zum Dialog, fürs Ideen-Crowdfunding, zur Diskussion oder einfach nur zur Information ihrer Sympathisanten einsetzen. Deshalb habe ich mir einmal die aktiven Fanseiten der Hamburger Parteien genauer angeschaut.

Eine Analyse  

in Reihenfolge der aktuellen Mitgliederzahlen der Hamburger Landesverbände

1. Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)

 

Parteimitglieder: 10.750 
"Gefällt mir":  2.503 
Postings im Monat: 27
Postings in der Woche:  6,75 Likes auf Postings im Monat: 596 
Likes pro Posting:  22,1
Kommentare auf Postings im Monat: 68  
Kommentare pro Posting: 2,5 
Seiteninhalte geteilt im Monat: 85 Mal



Erfolgreichstes Posting im letzten Monat:  Countdown zur Schleswig-Holstein-Wahl am Sonntag den 06. Mai.

Besonderheiten: Neben eigenen Inhalten werden hauptsächlich Inhalte von lokalen SPD-Gruppierungen und Postings von Mitgliedern der Hamburgischen Bürgerschaft auf der Seite geteilt.

Fazit: Facebook scheint als Kommunikationsinstrument beim Großteil der SPD-Mitglieder noch nicht akzeptiert zu sein. Theoretisch müssten über 6.000 SPD-Mitglieder auch ein Facebook-Profil haben, aber nur 2.500 sind Fan der Parteiseite.

Die SPD hat die Fanseite mit den zweitmeistern Fans und erhält auch die zweitmeisten Likes und zweitmeisten Kommentare auf ihre Inhalte. Die Aktivität der Mitglieder ist auf der Seite im Vergleich zu den anderen Bürgerschaftsparteien am stärksten. Nur Die PARTEI Hamburg ist noch erfolgreicher beim Einsatz von Facebook.

 

 

2. Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU)

 

Parteimitglieder: 9.000
"Gefällt mir":  1.684
Postings im Monat: 15
Postings in der Woche: 3,5 Likes auf Postings im Monat: 249
Likes pro Posting:  16,6
Kommentare auf Postings im Monat: 27 
Kommentare pro Posting: 1,8
Seiteninhalte geteilt im Monat: 6 Mal




Erfolgreichstes Posting im letzten Monat: Wahlaufruf zur Schleswig Holstein-Wahl.

Besonderheiten: Auf der Seite finden sich exklusive Inhalte, wie z.B. Fotos die nur für die Facebook-Kommunikation gedacht sind. Einige Inhalte werden zudem speziell hervorgehoben und so die neuen Möglichkeiten der Chronik optimal genutzt. 

Fazit: Auch bei der zweiten großen Volkspartei sind die Mitglieder bisher weniger aktiv, als das die Zahlen erwarten liesen. Die Inhalte erfreuen sich zudem nicht besonders großer Beliebtheit, die zeigen unter anderem die eher geringen Weiterleitungsquoten.

Die CDU hat die drittmeisten Fans aller Parteien, die drittmeisten Likes pro Posting (nach Die PARTEI und SPD) und die viermeisten Kommentare im Vergleich aller hanseatischen Parteien. 


3. Bündnis 90/ Die Grünen 

 

Parteimitglieder: 1.618
"Gefällt mir":  1.218 
Postings im Monat: 28
Postings in der Woche: 7 Likes auf Postings im Monat: 90
Likes pro Posting:  3,2
Kommentare auf Postings im Monat: 30 
Kommentare pro Posting: 1,1
Seiteninhalte geteilt im Monat: 14 Mal




Erfolgreichstes Posting im letzten Monat: Mitteilung über die beschlossene Namensänderung von GAL zu Bündnis 90/Die Grünen Hamburg.

Besonderheiten: Die Redaktion erhöht die Bindung an die Fanseite durch die wöchentliche Rubrik "Fundstück der Woche". Geteilte Inhalte stammen meist von den eigenen Partei- und Fraktionswebseiten, wenig Fremdlinks im Vergleich zu anderen Parteien. Zudem punkten auch die Grünen mit exklusiven Facebook-Inhalten.

Fazit: Die Facebookgemeinschaft ist fast so stark wie die Mitgliederbasis der Grünen an der Elbe. Dies lässt auf eine hohe Bindung der eigenen Sympathisanten schließen. Die Relevanz und Auswahl der Inhalte ist aber noch stark ausbaufähig, da bisher nur eine sehr geringe Interaktionsquote erzielt wird.

Die Grünen haben die fünftmeisten Fans, die fünftmeisten Likes pro Posting, aber nur die sechstmeisten Kommentare im Vergleich aller hanseatischen Parteien. Gerade dies ist noch verbesserungswürdig. 


4. Die LINKE. 

 

Parteimitglieder: 1.489
"Gefällt mir":  1.225 
Postings im Monat: 57
Postings in der Woche: 14,3 Likes auf Postings im Monat: 129
Likes pro Posting:  2,3
Kommentare auf Postings im Monat: 18
Kommentare pro Posting: 0,3
Seiteninhalte geteilt im Monat: 3 Mal

 

 


Erfolgreichstes Posting im letzten Monat: Aufruf zur Veranstaltung „Gemeinsam Zeichen setzen! Gegen Nazis!“ am 02. Juni. 

Besonderheiten: Auffallend sind im Vergleich zu allen anderen Partei-Fanseiten die Doppel- und Dreifachpostings. Inhalte werden mehrfach hintereinander in kurzen Abständen gepostet. Fremdpostings werden grundsätzlich von der Redaktion geduldet und auf der Seite veröffentlicht. Auch Die LINKE nutzt die neuen Möglichkeiten der Chronik und hebt einzelne Inhalte hervor.

Fazit: Von den aktiven Parteien der Bürgerschaft erhält Die LINKE die wenigsten Likes und Kommentare pro Post, was vermutlich auch an der überdurchschnittlich hohen Posting-Frequenz und den Doppelpostings liegt. Die LINKE hat die viertmeisten Fans aller Parteien und fast soviele digitale Sympathisanten wie Mitglieder in Hamburg. 

 

 

5. Freie Demokratische Partei (FDP)

 

Parteimitglieder: 1.289
"Gefällt mir":  500
Postings im Monat: 0
Postings in der Woche: 0 Likes auf Postings im Monat: 0 
Likes pro Posting: 0 
Kommentare auf Postings im Monat: 0 
Kommentare pro Posting: 0 
Seiteninhalte geteilt im Monat: 0 Mal 




Erfolgreichstes Posting im letzten Monat" - "

Besonderheiten: In den vergangenen vier Wochen hat die FDP komplett auf Kommunikation verzichtet, trotzdem erzielt sie ein kontinuierliches "Gefällt mir"-Wachstum, mit aktuell über 20 neuen "Gefällt mir" im Monat.
 
Fazit: Nimmt man die Facebook-Seite als Grundlage, wäre die FDP in der Hansestadt nur die siebtgrößte Partei, noch hinter Parteien die aktuell nicht in der Bürgerschaft sitzen. Ohne Kommunikation wirkt die Seite zudem eher kontraproduktiv für den Dialog, zumal die Inhalte von Fremdpostings bestimmt werden, die nicht von der FDP selber kommen. Die Kommunikationshoheit hat die Partei damit aus der Hand gegeben.

 

6. Piratenpartei 

 

Parteimitglieder: 1.110
"Gefällt mir": 814 
Postings im Monat: 23 
Postings in der Woche: 5,8
Likes auf Postings im Monat: 155 
Likes pro Posting:  6,7 
Kommentare auf Postings im Monat: 51 
Kommentare pro Posting: 2,2 Seiteninhalte geteilt im Monat: 38 Mal

  




Erfolgreichstes Posting im letzten Monat: Foto von Wahlplakat von Die Linke. aus dem Wahlkampf in Schleswig-Holstein, das sich kritisch mit Piraten auseinandersetzt. 

Besonderheiten: Die Piratenpartei veröffentlicht souverän auch fremde Postings auf der eigenen Pinnwand und blendet diese nicht aus. Zudem findet eine sehr aktive Diskussion mit den Fans der Seite in den Kommentarspalte statt. Auch werden fremde Inhalte, die nicht auf eigene Parteiseiten zur Diskussion auf der Seite geteilt. So macht politische Kommunikation Sinn. 


Fazit: Den Vergleich zu den Bürgerschaftsparteien muß die Piratenpartei bei Facebook - das nicht das zentrale Kommunikationsinstrument der Partei ist - nicht scheuen. Zwar versammeln sich nur die sechtsmeisten Fans aller Parteien auf der Seite, aber mit sehr hohen Kommentar- und Like-Quoten spielt die Netzpartei vorne mit.

 

7. Die Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative (Die PARTEI)

 

Parteimitglieder: 450  
"Gefällt mir":  2.649 
Postings im Monat: 9 
Postings in der Woche: 2,3 Likes auf Postings im Monat: 221 
Likes pro Posting:  24,5
Kommentare auf Postings im Monat: 25 
Kommentare pro Posting: 2,8 Seiteninhalte geteilt im Monat: 2 Mal




Erfolgreichstes Posting im letzten Monat: Foto vom PARTEI-Stand auf dem Hafengeburtstag. 

Besonderheiten: Die Seite ünberzeugt durch ein buntes und umfangreiches Informationsangebot: Viele Fotos, exklusive Inhalte, die nur auf der Facebookseite zu finden sind, erlaubte Fremdpostings die veröffentlicht werden und eine starke Dialogbereitschaft machen die Seite zu einem Quasi-Webseitenersatz der PARTEI.

Fazit: Die PARTEI ist eine von zwei Hamburger Parteien, die mehr digitale Sympathisanten hinter sich versammeln kann, als sie Mitglieder hat. Noch vor der SPD betreiben die PARTEI-Jünger die erfolgreichste Parteifanseite an der Elbe. Gratulation. Auch bei Likes pro Posting und Kommentaren pro Posting liegt die PARTEI ganz vorne. So funktioniert erfolgreiche und gut gemachte Kommunikation, die beim Bürger ankommt. Fast ohne Inhalte.

 

8. FREIE WÄHLER (FW)

 


Parteimitglieder: n.n. 
"Gefällt mir":  144 
Postings im Monat: 4
Postings in der Woche: 1
Likes auf Postings im Monat: 2 
Likes pro Posting: 0,5 
Kommentare auf Postings im Monat: 0 
Kommentare pro Posting: 0 
Seiteninhalte geteilt im Monat: 0 Mal 




Erfolgreichstes Posting im letzten Monat: "-"


Besonderheiten: Der Schwerpunkt der Fanseite liegt auf der Veröffentlichung von hauptsächlich organisatorisches Inhalten und Hinweisen zu eigenen Veranstaltungen. Programmatik und Dialog finden auf der Seite bisher nicht statt.  

Fazit: Der schwierige Start einer eigenen Facebook-Community, die durch mehr Inhalte durchaus attraktiver und beliebter werden könnte. 


9. DIE FREIHEIT

 

Parteimitglieder: ca. 60
"Gefällt mir":  201 
Postings im Monat: 5 
Postings in der Woche: 1,3 Likes auf Postings im Monat:18 
Likes pro Posting:  3,6 
Kommentare auf Postings im Monat: 12 
Kommentare pro Posting: 2,4
Seiteninhalte geteilt im Monat: 0 Mal




Erfolgreichstes Posting im letzten Monat: Hinweis, dass die Einladungen zum Sonderparteitag gerade eingetütet werden. 

Besonderheiten: Auch wenn die FREIHEIT mit Abstand die aktivste und auch erfolgreichste Kleinpartei neben Die PARTEI und Piraten bei Facebook ist, mit 201 "Gefällt mir" erreicht sie so gut wie keine Reichweite. Dies liegt warscheinlich auch an den Inhalten: Hauptsächlich selbstreferentielle Postings, die sich mit Organisatorischen beschäftigen, wenig politische Inhalte. 

Fazit: Kontunierlichere Kommunikation verbunden mit Inhalten würden der Seite gut tun.

 

 

10. Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) 

 

Parteimitglieder: n.n.
"Gefällt mir":  43 
Postings im Monat: 0 Postings in der Woche: 0
Likes auf Postings im Monat: 0 
Likes pro Posting: 0 
Kommentare auf Postings im Monat: 0 
Kommentare pro Posting: 0 
Seiteninhalte geteilt im Monat: 0 Mal

 




Erfolgreichstes Posting im letzten Monat"-"

Besonderheiten: Auf dieser Seite passiert: Nichts. 
Die Partei hat die Kommunikation mit ihren Anhängern über Facebook so gut wie eingestellt. Die ÖDP ist in Hamburg so gut wie nicht mehr wahrnehmbar.

Fazit: Mehr als ein Platzhalter ist die Seite nicht. In diesem Zustand wirkt sie eher kontraproduktiv, weil sie Informationen und Dialog verspricht, dies aber nicht erfüllen kann. Guter Rat: Abmelden oder wieder mit Kommunikation beginnen.



11. Partei der Vernunft (pdv)

 

Parteimitglieder: n.n.
"Gefällt mir": 82
Postings im Monat: 3
Postings in der Woche: 0,75 Likes auf Postings im Monat:3 
Likes pro Posting: 1
Kommentare auf Postings im Monat: 0 
Kommentare pro Posting: 0 
Seiteninhalte geteilt im Monat: 0 Mal

 




Erfolgreichstes Posting im letzten Monat: "-" 

Besonderheiten: Auf der Seite finden sich fast nur abstrakte Postings zu den großen Zusammenhängen der Welt wie z.B. eine Grafik wie lange sich die USA seit 1776 im Krieg befindet. Hamburg-Bezug bisher Fehlanzeige.

Fazit: Da sich der Landesverband der PDV in Hamburg gerade noch in Gründung befindet ist noch einiges von der Seite zu erwarten, hoffentlich auch mehr lokale Inhalte.


 

12. Humanwirtschaftspartei

 

Parteimitglieder: n.n.
"Gefällt mir":  91 
Postings im Monat: 0
Postings in der Woche: 0 Likes auf Postings im Monat: 0
Likes pro Posting: 0 
Kommentare auf Postings im Monat: 0 
Kommentare pro Posting: 0 
Seiteninhalte geteilt im Monat: 0 Mal

 

   

Erfolgreichstes Posting im letzten Monat: "-"
  
Besonderheiten: Auch bei der Humanwirtschaftspartei sucht man Vergebens nach Inhalten und Kommunikation. Eine unbespielte Facebookseite als Platzhalter für mehr?

Fazit: Bereits jetzt mehr Fans wie ÖDP, PDV und REP. Aber es fehlen die Inhalte.


13. Die Republikaner (REP)

 

Parteimitglieder: ca. 50
"Gefällt mir":  15 
Postings im Monat: 1
Postings in der Woche: 0,25 Likes auf Postings im Monat: 2 
Likes pro Posting: 2
Kommentare auf Postings im Monat: 1
Kommentare pro Posting: 1 
Seiteninhalte geteilt im Monat: 1 Mal

 

 

 

Erfolgreichstes Posting im letzten Monat: "-" 


Besonderheiten: Die Republikaner haben die Seite mit den wenigsten "Gefällt mir" aller Hamburger Parteien.

Fazit: Wenig Relevanz, keine Inhalte, keine Kommunikation = wenig Fans.

 

Mittwoch, 16. Mai 2012

Fußbänkchen für die Demokratie

Bisher war die Fußbank im politischen Betrieb eher für die optimale Darstellung von kleinen Würdenträgern im Gespräch mit großgewachsenen Journalisten oder bei der gemeinsamen Nutzung gleicher Redepulte bekannt.  

Doch die Geschichte der politischen Fußbank muss neu geschrieben werden.


Tweet von Robert Bläsing (FDP)
Dank eines Tweets des hiphoppolitischen Sprechers der Hamburgischen Bürgerschaft, Robert Bläsing (FDP) aus einer der letzten Sitzungen, ist der Öffentlichkeit nun auch der Einsatz der Fußbank im Hamburger Landesparlament bekannt.

Verteilt in den Reihen des Plenarsaals befinden sich eine Reihe von frei verfügbaren Fußbänkchen, die von allen Abgeordneten genutzt werden können. 

Aber nicht jeder Parlamentarier hat das Anrecht auf ein Bänkchen und manchmal verschwindet auch eines. 

Nun fragt man sich natürlich, welche Funktion diese Bänkchen haben.  

Informationsbroschüre Einblicke der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg
Ein Blick in die von der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg herausgegebene Informationsbroschüre "Einblicke. Hamburgs Verfassung und politischer Alltag leicht gemacht"  (.pdf, Seite 24.) zeigt dann, dass es sich hierbei um eine traditionelle Hamburger Institution handeln muss.

Danke für den Hinweis an Hjalmar Stemmann (CDU). 

Kombiniert man nun die oft stundenlangen Sitzungen, die für die meisten Abgeordneten die Verlängerung ihres normalen sitzenden Büro-Berufsalltages sind, wird klar, dass der Gesundheitsschutz dahinter steckt. 

Nicht nur im Flugzeug wartet die Trombosegefahr, auch auf den Plenarbänken der Demokratie.  

Öfter mal die Füße im Namen der Demokratie hochlegen fördert also die Durchblutung und somit die Gesundheit der hanseatischen Politiker. 

Gibt es es solche Fußbänkchen auch in anderen Landesparlamenten und dem Deutschen Bundestag?  Oder ist an dieser Stelle das Hamburger Teilzeitparlament gesünder als andere Parlamente?

Donnerstag, 10. Mai 2012

Mehr Dialog wagen!

Ein Blogger goes totes Holz. 

Vor einigen Tagen kam das Hamburger Abendblatt mit der Frage auf mich zu, ob ich einen Debattenbeitrag für die Seite Zwei verfassen könnte. Und da viele hanseatische Politiker noch nicht so online unterwegs sind bzw. die sozialen Netzwerke nicht für den Bürgerdialog nutzen, erreicht man diese am besten offline. Deshalb bin ich dem Wunsch sehr gerne nachgekommen.


Mehr Dialog wagen!
(Überschrift im Abendblatt:  Hamburgs Politiker sind Netzwerk-Muffel)

Nur jeder fünfte Bürgerschaftsabgeordnete schickt mindestens einmal im Monat etwas über Facebook. Das Potenzial wird nicht genutzt 

Über 630 000 Menschen gefällt die Facebook-Fanseite der Stadt Hamburg; die Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft, Carola Veit (SPD), twittert seit über drei Jahren, und der Erste Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) rühmte sich kürzlich damit, "die sozialen Netzwerke ins Rathaus geholt zu haben". Gern sprechen Politiker von der "Internethauptstadt Hamburg". Man könnte annehmen, die Hamburger Politik sei im Internet angekommen und nutzt Facebook, Twitter und Co. wie selbstverständlich für den aktiven Bürgerdialog.

Dem ist leider nicht so. Hamburger Politiker schmücken sich zwar gern mit den Deutschlandzentralen von Facebook, Google und dem Netzwerk Xing, die an der Alster residieren, sie selbst nutzen die sozialen Netzwerke aber noch nicht optimal.

Denn keine Behörde, kein Senator und kein Staatsrat tauscht sich bisher direkt mit den Hamburger Bürgern im Internet aus. Einzige Ausnahme: Innensenator Michael Neumann (SPD), er bloggt aktiv. Nur jeder fünfte Bürgerschaftsabgeordnete postet mindestens einmal im Monat etwas im größten sozialen Netzwerk Facebook, und nur jeder vierte Parlamentarier kommuniziert ab und an über den populären Kurznachrichtendienst Twitter.

Das ist angesichts von immerhin rund einer Million aktiven Hamburger Facebook-Nutzern (.pdf) eine erstaunlich geringe Aktivität der lokalen Politikprominenz. Selbstverständlich gibt es Ausnahmen, und die zeigen sehr eindrucksvoll, wie man diese Instrumente für den Austausch und als Rückkanal zum Wähler effektiv und erfolgreich nutzen kann.

Doch das ist zu wenig!

Aktuelle Studien zeigen, dass sich 96 Prozent der Bundesbürger eine offenere Gestaltung von Politik und Verwaltung sowie eine intensivere Einbeziehung ihrer eigenen Vorstellungen - auch über das Internet - wünschen. Die Mehrheit glaubt nämlich, dass das Vertrauen in die Politik wachsen könnte, wenn sich die Bürgerinnen und Bürger stärker via Internet an der Politik beteiligen könnten.

Mehr als zwei Drittel der Deutschen hoffen zudem, dass sie dann auch mit der konkreten Politik zufriedener wären.

Bei den 18- bis 29-Jährigen ist das Internet die Informationsquelle Nummer eins für politische Themen, abgeschlagen folgen Tageszeitungen, Fernsehen und das persönliche Gespräch. Für zwei Drittel von ihnen ist die Kontaktaufnahme zu Politikern über das Internet und soziale Netzwerke schon heute Alltag und der wichtigste Weg zur Politik.

In einem Stadtstaat, in dem knapp 1,4 Millionen Bürger online sind und sich über die Hälfte heute schon aktiv im Netz über Politik informiert - Tendenz stark steigend - wird das Potenzial des Kanals bei Weitem noch nicht erkannt und ausgeschöpft.

So wichtig der Infostand auf dem Wochenmarkt und die Bürgersprechstunde im Wahlkreisbüro auch sind und bleiben werden, sie haben nicht mehr viel mit der Lebenswirklichkeit einer wachsenden Zahl von Bürgern zu tun. Gerade Jüngere, Berufstätige, die viel unterwegs sind, und ältere Menschen, die oft nicht mehr so mobil sind, schätzen die zeit- und ortsunabhängige Erreichbarkeit von Politikern.
Dabei ist aber nicht nur die Präsenz in einzelnen Netzwerken entscheidend, sondern auch der kulturelle Wandel, der dahintersteckt: Interaktion, Transparenz und Bürgerbeteiligung sind die neuen Zauberworte in der politischen Kommunikation.

Politiker sollten selbstverständlich Online-Sprechstunden abhalten, auf Fragen via Facebook, Twitter oder E-Mail antworten, sie sollten mit dem Bürger auf den Plattformen auf Augenhöhe aktuelle Entscheidungen diskutieren und für ihre Positionen werben.

Bei dieser Form des Bürgerdialogs überwiegen eindeutig die positiven Effekte. Ein kritischer Kommentar auf der Facebook-Pinnwand oder eine unsachliche Ansprache via Twitter sind nicht annähernd so schlimm wie eine politikverdrossene Gesellschaft mit einer abnehmenden Wahlbeteiligung.

Seid mutig und probiert es aus!


Martin Fuchs, 32, ist Politikberater und Blogger. Unter www.hamburger-wahlbeobachter.de analysiert er die Hamburger Politik.

Im Originallayout finden Sie den Artikel hier.

Dienstag, 8. Mai 2012

Die einflussreichsten Poltiker Hamburgs


Jeder Politiker träumt von Einfluß, Macht und Gestaltungsmöglichkeiten und das seine Ideen und Positionen möglichst breit diskutiert werden, damit diese später auch die Chance zur Umsetzung haben.

Wie einflußreich ein Politiker mit seiner Arbeit wirklich ist, ist schwer zu sagen. Jedenfalls in der analogen Welt. In den sozialen Netzwerken lässt sich durchaus ermitteln, wie einflussreich die Kommunikation eines einzelnen Politikers ist.

Nachdem ich an dieser Stelle bisher quantitative Rankings zu Facebook, Twitter und Social Media veröffentlcht habe, präsentiere ich heute ein erstes ausschließlich qualitatives Ranking, basierend auf den Klout-Score.
 
Ich sehe durchaus einige Schwächen am Klout-Score. Da es aber bisher kein besseren qualitativen Index gibt, und Klout sich in vielen Bereichen als anerkanntes Instrument zum Standard gemausert hat, verwende ich ihn auch. 

So veröffentlichte vor kurzem die Kommunikationsagentur Burson-Marsteller gemeinsam mit Klout die zehn Personen und Organisationen mit dem größten Einfluß bei Twitter in Deutschland.


Darunter waren unter anderem Regierungssprecher Steffen Seibert, die Netzpolitiker Dorothee Bär (CSU) und Konstantin von Notz (B90/Die Grünen), der heimliche Twitter-Star der CDU Peter Altmaier, Ministerin Dr. Kristina Schröder (CDU), der Ex-Bundesvorsitzende der Piratenpartei Sebastian Nerz und der Chef der Berliner Senatskanzlei Björn Böhning (SPD). 

 

 

Welche Hamburger Politiker haben den größten Einfluß bei Social Media?

 

 

Durchaus überraschend finde ich die Erstplatzierten. Matthias Albrecht (SPD) gehört zwar zu den aktiven Social-Media-Nutzern der Hamburgischen Bürgerschaft, aber eher nicht zu den prominenten Köpfen der Hamburger SPD

Knapp dahinter folgt mit Ronald Preuß, Vorsitzender der GAL-Bezirksfraktion Hamburg-Harburg, ein Lokalpolitiker. Dies zeigt, dass auch Bezirksabgeordnete durchaus Hamburg weite Reichweite und Relevanz via Social Media erzeugen können. Die gleiche Punktzahl erreicht der medienpolitische Sprecher der SPD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft: Hansjörg Schmidt
Update: Hansjörg Schmidt will nicht mehr mitspielen.

Mit auf dem Podest dabei: Ein Pirat. Michael Büker sitzt für die Piratenpartei in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte. Auf den weiteren Plätzen folgen mit Anne Alter (Landesvorsitzende) und Jan Penz (Abgeordneter in der Bezirksversammlung Bergedorf) noch weitere Piraten. 

Einflussreichster Bundestagsabgeordneter Hamburgs ist Johannes Kahrs (SPD) auf Platz vier im Klout-Ranking. Kein weiterer der 13 Hamburger Mitglieder der Bundestages hat es unter die Top 10 geschafft. 

Mit Katharina Fegebank (Bündnis 90/ Die Grünen) befindet sich neben Anne Alter noch eine weitere Landesvorsitzende im Ranking. Neben ihr sind zudem noch Ex-Bürgerschaftsmitglied und Grünen-Landesvorstand Michael Gwosdz und der poltische Geschäftsführer der Grünen Jugend Hamburg Maximilian Bierbaum vertreten. 

Der Erste Bürgermeister und nominal wichtigste Politiker der Hansestadt Hamburg Olaf Scholz (SPD) hat zwar viele "Gefällt mir" bei Facebook, massig Follower bei Twitter und ist in über 4.000 Kreisen bei Google+, liegt beim Einfluss aber nur auf Platz acht

Als einzige Politikern der Partei Die LINKE. hat es die Siegerin der Hamburger Abgeordnetentests Kersten Artus auf Platz neun geschafft, dahinter die einzige FDP-Vertreterin, Fraktionschefin Katja Suding.

Zum Vergleich: Die Hamburgische Bürgerschaft hat einen Klout-Score von 24, Regierungssprecher Steffen Seibert von 62 und die SPD von 49. 


Im Ranking habe ich alle Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft, alle Hamburger Mitglieder des Bundestages, die Landesvorsitzenden der Parteien, die Senatoren und Staatsräte der Freien und Hansestadt Hamburg, die Landesvorstände der Jugendorganisationen der Parteien und die Abgeordneten der sieben Bezirksversammlungen berücksichtigt.

Sollte ich einen Politiker vergessen haben, würde ich mich sehr über ein kurzes Feedback freuen.

Das gesamte fortlaufend aktualisierte Ranking ist hier einsehbar.

Wie errechnet sich der Klout-Score? 

Beim Klout Score errechnet ein von der Plattform Klout entwickelter Algorithmus (der leider nicht komplett öffentlich einsehbar ist) aus verschiedenen Parametern wie Anzahl von Freunden, Anzahl von ReTweets, Update-Häufigkeit, etc. den Status eines Benutzers – und verdichtet diesen auf eine Masszahl, eben den Klout Score. Dieser Score gibt den Einfluss des Akteurs in der jeweiligen Szene wieder. Aktuell kann man neben den beiden Haupt-Netzwerken Twitter und Facebook auch noch Aktivitäten weiterer sozialer Netzwerke bewerten lassen.

Der Score berechnet sich aus hauptsächlich drei Faktoren:

1. Effektive Reichweite
Das Tool rechnet aus der Gefolgschaft Spam, Bots oder inaktive Accounts heraus. So erhält man eine Übersicht, wie viele interagierende Menschen man mit den Profilen erreicht. Die effektive Reichweite besteht aus allen Nutzern, die mit dem Unternehmen über Twitter, Facebook oder Google+ in einem Zeitraum von 90 Tagen interagieren.

2. Verstärkungspotenzial
Bei dieser Größe geht es darum, wie häufig die eigenen Nachrichten weitergeleitet werden. Je häufiger interagiert wird, desto viraler werden Inhalte verbreitet. Dieser Wert stellt die Häufigkeit dar, mit der die eigenen Mitteilungen weitergegeben werden.

3. Netzwerkqualität
Hier berechnet der Klout Score, wie einflussreich die Menschen sind, die sich mit Ihren Profilen verknüpft haben. Weiterleitungen von Multiplikatoren mit hohen Reichweiten in Ihrer Branche sind weitaus wertvoller, als solche von durchschnittlichen Usern.


Am Ende ergibt sich hieraus der Klout-Score.
Je höher dieser ausfällt, um so einflussreicher ist der Akteur in seinem Bereich, in dieser Übersicht eben in der Hamburger Politik.