Samstag, 28. Mai 2011

The very best of ...Kleine Anfragen #3: Was trinkt der Bürgermeister?

Eine der wichtigsten Aufgaben des Parlaments, ist die Kontrolle der Regierung. Im Falle der Hansestadt Hamburg, kontrolliert also die Hamburgische Bürgerschaft den Senat.  

Die "Kleine Anfrage" ist dabei eines der wirkungsvollsten Kontrollinstrumente:

Quelle: www.hamburgische-buergerschaft.de

Aus der Vielzahl von "Kleinen Anfragen", die im Laufe einer Woche an den Senat gestellt werden, präsentiere ich in unregelmäßigen Abständen an dieser Stelle Anfragen, die ich besonders interessant finde. 

Heute: 

#3 Faire und Hansestadt Hamburg - Was trinkt die Bürgerschaft und der Senat? 
gestellt von: Katharina Fegebank (GAL)



Seit Freitag, den 27. Mai 2011 ist Hamburg offiziell "Faitrade-Stadt"  und darf nun auch "Faire und Hansestadt Hamburg" genannt werden, jedenfalls inoffiziell.

Grund genug, für eine Nachfrage der Abgeordneten Katharina Fegebank (GAL) an den Senat, wie es denn mit den Fairtradeaktivitäten der Stadt bestellt ist. 


Erste und zentrale Frage aus dem acht Fragen umfassenden Katalog:  

Welche Produkte aus Fairem Handel werden bei Sitzungen, Ausschüssen
und Veranstaltungen der Bürgerschaft sowie dem Senat aktuell angeboten?


Gewohnt pünktlich, kam acht Tage später die Antwort des Senats:

Alle Sitzungen, die durch den Landesbetrieb RathausService bewirtet werden, werden
mit Kaffee, Tee, Orangensaft, Eistee und Limonade aus Fairem Handel ausgestattet.
Fair gehandelter Orangensaft wird auch bei allen durch den RathausService bewirteten
Veranstaltungen verwendet.
 


Ahh ja interessant. Der Erste Bürgermeister trinkt also fairgehandelten Orangensaft, die Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit gönnt sich einen Erfrischungseistee, wenn sie mal nicht knietief in der Scheisse steht und und die GAL-Fraktion stößt mit fairem Tee auf die Titelverleihung als Fairtrade-Stadt an. 

Fazit:  Immerhin sind die Getränke in der Bürgerschaft und im Senat fair. Unfair hingegen ist, wie stiefmütterlich die neue Regierung den Titel "Faitrade-Stadt" lebt und die damalige GAL-Initaitive zur Bewerbung als Fairtrade-Stadt aktiv weiterführt.


 

Donnerstag, 26. Mai 2011

Hamburgische Bürgerschaft - Twittercharts #2

Zu Beginn der Legislaturperiode der 20. Hamburgischen Bürgerschaft habe ich an dieser Stelle eine Bestandsaufnahme der Twitteraktivitäten der 121 Abgeordneten vorgenommen. Aktuell haben 30 Parlamentarier einen Twitter-Account und 16 nutzen diesen auch einigermaßen aktiv zur Kommunikation mit ihren Followern.

Im monatlichen Rhythmus veröffentliche ich nun die Top 10 der Bürgerschafts-Twitterer.
Im Mai 2011 haben diese 10 Hamburger Politiker die meisten Follower. 

 





















Vergleicht man die Top 10 mit dem Vormonat April, zeigt sich dass das Ranking einigermaßen konstant geblieben ist. Einzige Veränderung ist der Tausch auf Platz 6. Der größte Verlierer des Monates, Robert Bläsing (FDP), büst einen Platz ein und Matthias Albrecht (SPD) erobert diesen. Wie bereits in den vergangenen Wochen verliert Robert Bläsing auch im Mai Follower, diesmal knapp 5%.

Weiterhin unangefochtener Twitterkönig der Bürgerschaft ist und bleibt der neugewählte SPD-Abgeordnete Hansjörg Schmidt. Die meisten Follower gewinnt die liberale Fraktionsvorsitzende Katja Suding (FDP). Relativ am erfolgreichsten war ebenfalls eine Frau. Allerdings vom entgegengesetzten politischen Lager. Kersten Artus (Die LINKE.) mit über 15% neuen Followern.  

Da sich die Spannung in der Top 10 in Grenzen hält, habe ich mir einmal angeschaut, welcher Bürgerschaftsabgeordnete in den letzten vier Wochen die meisten Follower dazugewonnen hat und präsentiere ich hier: Die größten Gewinner in %




















Anne Krischok (SPD) konnte zwar nur vier neue Follower gewinnen, aber bei 19 Followern im April macht dies eine stolze Quote von über 20%. Gratulation auch an Frank Schmitt (SPD) und Kersten Artus (Die LINKE.), die ebenfalls einen Platz auf dem Treppchen erobern konnten.  

Kurios finde ich die Zuwachsraten von Katja Suding (FDP). Wie bereits im Monat zuvor gewinnt sie fast 40 neue Follower, hat aber gar nichts zu berichten. Ihr letzter Tweet stammt vom 21. Februar, dem Montag nach der Wahl.  Warum folgen Ihr die Twitternutzer? 

Fazit: Die Twittergemeinde im Parlament wächst. In diesem Monat sind drei neue Abgeordnete dazugekommen. An der Spitze etabliert sich aber eine Twitter-Elite, die ebenfalls wenn auch nur leicht, wächst. Wer live und aktuell die Bürgerschaftssitzungen via Twitter verfolgen will, sollte diesen fünf Volksvertretern folgen: Kersten Artus, Hansjörg Schmidt., Matthias AlbrechtDennis Gladiator und Robert Bläsing (FDP).




Dienstag, 24. Mai 2011

Rechnen mit der Bürgerschaft

Heute muss ich mal eine Lanze brechen, für eine spannende, interessante und wirklich immer informative Webseite: Die Webseite der Hamburgischen Bürgerschaft. Fast täglich bin ich dort zu Besuch. Und fast täglich erfahre ich da Wissenswertes und die Geschichten hinter der Hamburger Politik.

Und ab diesem Wochenende ist mir die Seite sogar noch ein wenig sympathischer und irgendwie menschlicher geworden. Nobody is perfect. Und natürlich kann man sich auch im Parlament mal verzählen. Also ist es auch überhaupt nicht schlimm, wenn man sich bei den Abgeordneten mal verzählt:

Screenshot www.hamburgische-buergerschaft.de, 20.05.2011
An dieser Stelle ging ich vor ein paar Tagen der Frage nach: Wie neu ist eigentlich die neue Bürgerschaft? und habe einfach mal nachgezählt, wie viele der Abgeordneten zum ersten Mal ins Parlament eingezogen sind.

Auch die Redaktion von hamburgische-buergerschaft.de hat nachgezählt und ähnliche Zahlen veröffentlicht. Allerdings wollten Sie wissen, wer denn schon in der letzten Bürgerschaft saß.    

Und da muss sich wohl jemand verzählt haben:
Bei der GAL waren es nämlich nur sieben Abgeordnete, anstatt acht wie veröffentlicht und in der Fraktion Die LINKE. waren es sechs, anstatt gezählter fünf. (siehe rechts, dritte Spalte)




Nachdem ich meine mathematischen Erkenntnisse der Redaktion mitgeteilt hatte, wurde dies dann auch schnell geändert. Nun sind die Zahlen richtig, aber leider stimmen damit die Prozentangaben in der letzten Spalte nicht mehr. (siehe unten)

Screenshot www.hamburgische-buergerschaft.de, 23.05.2011

Da ich bei Prozentrechnung aufgepasst habe, liefere ich die Zahlen gerne nach:

Neu
GAL: 50%
Die LINKE: 75% 

Das Gesamtergebnis stimmt allerdings weiterhin, da sowohl ein Parlamentarier zuviel, als auch einer zu wenig gezählt wurde. 52,1% der Abgeordneten gehörten auch schon der letzten Bürgerschaft an. 















Montag, 23. Mai 2011

The very best of ...Kleine Anfragen #2: Stehpaddler

Eine der wichtigsten Aufgaben des Parlaments, ist die Kontrolle der Regierung. Im Falle der Hansestadt Hamburg, kontrolliert also die Hamburgische Bürgerschaft den Senat.  

Die "Kleine Anfrage" ist dabei eines der wirkungsvollsten Kontrollinstrumente:

Quelle: www.hamburgische-buergerschaft.de

Aus der Vielzahl von "Kleinen Anfragen", die im Laufe einer Woche an den Senat gestellt werden, präsentiere ich in unregelmäßigen Abständen an dieser Stelle Anfragen, die ich besonders interessant finde. Heute: 

#2 Stehpaddler 
gestellt von: Birgit Stöver (CDU):

In einem acht Fragen umfassenden Katalog, fragte die Harburger Wahlkreisabgeordnete Stöver den Senat, wie dieser zum Thema Stehpaddeln auf der Alster steht. Und wie der Senat das Stehpaddeln in Abgrenzung zum Surfen definiert. 


Eine spannende (wasser-)sportpolitische Frage zu einer Sportart, die sich auch in Hamburg immer größerer Beliebtheit erfreut. Die Parlamentarische Geschäftsführerin der CDU-Fraktion griff dabei eine konkrete Anfrage aus einem Bürgergespräch auf und nutze die Anfrage zur Klärung des Sachstandes.

Quelle: Drucksache 20/466 (11.05.2011) (.pdf)

Und zum Glück besitzt der Hamburger Senat eine große Kompetenz im Bereich Surfen. Seine zentrale Antwort auf die Fragen:

Sowohl Stehpaddeln, als auch Surfen ist auf der schiffbaren Alster erlaubt. Das Wind- und Kitesurfen ist dort verboten, um die Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs nicht zu gefährden.

Fazit:  In Zukunft kann also mit erhöhtem Abgeordnetenverkehr auf der Alster gerechnet werden. Allerdings nur mit Stehpaddeln, nicht mit Kite-und Windsegeln. 

Freitag, 20. Mai 2011

Wie neu ist die Bürgerschaft?

Gestern fand bereits die siebte Sitzung der neuen Bürgerschaft statt. Die meisten der Abgeordneten sind nun bereits seit 75 Tagen Abgeordnete der 20. Hamburgischen Bürgerschaft.  Die ersten neuen Bürgerbüros wurden eröffnet, die ersten Reden gehalten und die ersten 5 Kg Haribo in der Sitzung vertilgt.

Doch wie neu ist die Bürgerschaft eigentlich? 

Der Wahlbeobachter hat nachgezählt. Genau 53 der 121 Abgeordneten sind zum ersten Mal Mitglied des Hamburger Parlaments. Damit ist fast die Hälfte der Bürgerschaft neubesetzt. Knapp 45% sind zum ersten mal Volksvertreter auf Landesebene. 52,1% gehörten bereits in der 19. Wahlperiode dem Parlament an. 

Prozentual sitzen die meisten Neuen natürlich in der FDP-Fraktion, die den letzten beiden Bürgerschaften nicht angehörte. 89% und somit acht von neun Abgeordneten sind zum ersten Mal dabei. Aber auch die unerwartete Mehrheit der SPD sorgte für einen großen Schwung neuer Gesichter im Parlament, 30 Genossen (48%) sitzen zum ersten Mal auf der Fraktionsbank. Die ehemalige Regierungsfraktion der GAL hat sich ebenfalls zur Hälfte runderneuert, genau 50% neuer grüner Gesichter machen nun Politik im Rathaus. 

Im Einzelnen ergibt sich folgendes Bild für die Bürgerschaftsfraktionen:

SPD-Fraktion




















Bewertung: Insgesamt eine sehr gute Mischung aus erfahrenen Kollegen und Genossen, die einen frischen, neuen und unverstellten Blick mitbringen. Die hohe Quote neuer Abgeordneter ist neben dem Wahlergebnis auch der hohen Fluktuation innerhalb der Fraktion zu verdanken. Bereits neun Abgeordnetenwechsel führten dazu, das neun SPD-Nachrücker ins Parlament einziehen konnten.

Am längsten dabei: Barbara Duden sitzt bereits seit dem 19. Juni 1991 für die SPD in der Hamburgischen Bürgerschaft. Mit knapp 20 Jahren ist dies der Bürgerschaftsrekord für die aktuelle Legislaturperiode. Barbara Duden ist somit die erfahrenste Parlamentarerin Hamburgs. 


CDU-Fraktion




















Bewertung: Mit zehn Abgeordneten, die seit dem Jahr 2004 dabei sind und sechs Parlamentariern, die bereits seit 1997 für die CDU im Parlament sitzen hat die Fraktion eine sehr erfahrene Basis. Nur acht neue Abgeordnete stehen nicht gerade für Aufbruch in der alten Regierungsfraktion.  

Am längsten dabei: Bereits seit dem Jahr 1986 saß der letzte Innensenator Heino Vahldieck in der Bürgerschaft. Allerdings nur bis zum Jahr 2002, als er Leiter des Hamburger Verfassungsschutzes wurde. Insgesamt 16 Jahre Erfahrung bringt er als "neuer Abgeordneter" in die Fraktion ein.


GAL-Fraktion




















Bewertung: So sieht ein Aufbruch aus. Nach der gescheiterten Schwarz-grünen-Koalition setzt die GAL auf 50% Neue in der Fraktion. Dazu gehören allerdings auch die ehemalige Senatorin Anja Hajduk, und die Landesvorsitzenden der GAL Katharina Fegebank und Anjes Tjarks, die große Erfahrungen ins Parlament mitbringen. 

Am längsten dabei: Das grüne Urgestein der Bürgerschaft ist Antje Möller, die seit dem 06. Oktober 1993 dem Parlament angehört. Damit kommt Sie ebenfalls auf eine stattliche Zahl von fast 18 Jahren Erfahrung. 



FDP-Fraktion




















Bewertung: Fast alle Liberalen im Parlament sind absolute Greenhorns, was die parlamentarische Arbeit auf Landesebene angeht. Dies macht sich auch in der bisherigen Arbeit bemerkbar. Lediglich drei Jahre Erfahrung sitzen in der Fraktion, Dr. Wieland Schinnenburg saß bereits vor sieben Jahren in der Bürgerschaft.  

Am längsten dabei: Von 2001 bis 2004 saß der Zahnarzt Dr. Wieland Schinnenburg bereits für die FDP auf den Fraktionsbänken. 


Die LINKE-Fraktion




















Bewertung: Alles bleibt beim alten, na ja fast alles. Außer dem überraschenden Einzug von Cansu Özdemir.und dem Wiedereinzug der langjährigen Ex-Abgeordneten Heike Sudmann gibt es keine neuen Gesichter in der Fraktion. Sechs Abgeordnete gehörten bereits der letzten Bürgerschaft an. Interessant, dass zwei Abgeordnete bereits  1993 dem Parlament angehörten, obwohl die Partei LINKE. erst seit 2007 existiert. 

Am längsten dabei: Heike Sudmann und Norbert Hackbusch saßen von 1993 bis 1999 für die GAL im Parlament, nach dem Austritt waren sie von 1999 bis 2001 für die Gruppe REGENBOGEN in der Bürgerschaft aktiv. Seit 2008 (Hackbusch) und 2011 (Sudmann) vertreten sie nun für Die LINKE. in der Opposition.  

Bemerkung: Die Prozentzahlen sind nach mathematischen Regeln jeweils auf- und abgerundet. Dadurch kann die Gesamtsumme von 100% abweichen. 

Mittwoch, 18. Mai 2011

The very best of ...Kleine Anfragen #1: Bild aufhängen

Eine der wichtigsten Aufgaben des Parlaments, ist die Kontrolle der Regierung. Im Falle der Hansestadt Hamburg, kontrolliert also die Hamburgische Bürgerschaft den Senat.  

Die "Kleine Anfrage" ist dabei eines der wirkungsvollsten Kontrollinstrumente:

Quelle: www.hamburgische-buergerschaft.de

Aus der Vielzahl von "Kleinen Anfragen", die im Laufe einer Woche an den Senat gestellt werden, präsentiere ich in unregelmäßigen Abständen an dieser Stelle Anfragen, die ich besonders interessant finde. Heute: 

#1 Schulbau Hamburg
gestellt von: Dr. Matthias Petersen (SPD):

Seit dem 1. Januar 2010 ist die Dienststelle Schulbau Hamburg für die Gebäude der Hamburger Schulen zuständig. Vor der Gründung von Schulbau Hamburg hat, wenn ein Bild in einer Schule aufgehängt werden sollte, der zuständige Hausmeister eine Bohrmaschine genommen, ein Loch gebohrt, einen Haken eingeschraubt und das Bild aufgehängt.

Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat:
1. Wie ist das Prozedere für diese Tätigkeit heute?
2. Wie lange dauert es unter den neuen Vorgaben, bis das Bild hängt?
3. Welche Kosten kommen für die oben beschriebene Dienstleistung auf wen zu?


Hmmmm, diese Fragen werfen nun wiederum weitere Fragen auf:
Warum fragt der ehemalige Landesvorsitzende der SPD seine eigene sozialdemokratische Regierung? Eigentlich ist die "Kleine Anfrage" ein typisches Instrument der Opposition. Und warum nutzt er nicht den "Kleinen Dienstweg" zu seinen seit Jahren befreundeten Genossen im Senat? 

Und was will er mit der Frage eigentlich herausfinden?
Soll handwerkliches Wissen in der Regierung kontrolliert werden oder möchte Herr Dr. Petersen ein Bild an einer Schule aufhängen? 

Auf meine Nachfrage, erklärte mir Herr Dr. Petersen, das Ihn der Vorgang interessiert und alle Hamburger über die Verfahrensweisen des von CDU und GAL eingeführten "Schulbaus"  informiert werden sollen. 


Fazit:  Am 20 Mai, acht Tage nach der Fragestellung, wissen die Hamburger nun wie ein Bild aufzuhängen ist und wie lange es dauert: 10 Minuten. Der Senat überrascht mit handwerklichen Expertenwissen.   

Nachtrag: Apropos, im Hamburger Rathaus hängen genau 184 Bilder. Was darauf genau zu sehen ist und wo diese Bilder hängen hat der Senat bereits im Jahr 2010 der Abgeordneten Kersten Artus (Die LINKE.) beantwortet.  (Mit Dank an Friedrich Knop)


Mittwoch, 11. Mai 2011

Hamburgische-Bürgerschaft Fanseiten - Facebookcharts #1

Eigentlich ist ein Ranking ja eine klare Angelegenheit. Es gibt belastbare Zahlen, es gibt nachprüfbare Profile und es gibt eine harte Währung: Followerzahlen. Bei Facebook-Rankings ist das ein wenig anders. 

Neben den "Privaten Accounts" gibt es noch sogenannte "Fanseiten". Diese kann man anlegen, wenn man eine Organisation, ein Unternehmen, ein Künstler oder auch ein Politiker ist. Damit erreicht man die klare Trennung zwischen Privatleben und z.B. Politikerleben. Leider ist es bisher schwierig Fanseiten mit Privaten Seiten zu vergleichen, da es diese noch nicht so lange gibt, sich in Hamburg wesentlich weniger Wähler für den Politiker, als den Privatmenschen interessieren und sie zudem noch nicht so verbreitet sind, wie ein normaler Account. 

Leider ist die Existenz von Fanseiten bei den Hamburger Bürgerschaftsabgeordneten noch nicht ganz so angekommen. Von den 89 bestehenden Accounts sind 68 "Private Seiten". Der Politiker vermischt hier also sowohl privates mit beruflich-politischen. Von den 21 "Fanseiten" sind wiederum vier Accounts vernachlässigbar, da Sie nur Wikipediawissen weitergeben und nicht von den Politikern oder Ihren Team selbst gepflegt werden (Christoph Ahlhaus (CDU), Dietrich Wersich (CDU), Anja Hajduk (GAL) und Jan-Hinrich Fock (SPD) ).

Bleiben also noch 17 richtige "Fanseiten". Diese habe ich bisher zusammen mit den Privaten Seiten in den normalen Facebookcharts ausgewertet. 

Auf Wunsch eines einzelnen Abgeordneten präsentiere ich nun: 
Die Bürgerschafts Fanseiten-Facebookcharts - Mai 2011



















Dabei sind: Zehn Genossen der SPD, vier GAL-Abgeordnete, zwei Abgeordnete der CDU und eine LINKE.-Abgeordnete. 

Die GAL-Abgeordneten haben mit Abstand die meisten Fans in Hamburg. Unter den Top 4 befinden sich drei grüne Profile. Die ehemalige Senatorin für Schule und Berufsbildung Christa Goetsch (GAL) führt das Ranking souverän an. Gratulation! Darauf folgen der Medienpolitiker Farid Müller (GAL), Cansu Özdemir (Die LINKE.) und der Vorsitzende der GAL-Fraktion Jens Kerstan

Die bestplatzierte SPD-Abgeordnete ist Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit auf Platz 5, Dennis Thering von der CDU ist auf Platz 11 bestplatzierter CDU-Parlamentarier. 

Zukünftig werde ich Private und Fanseiten unabhängig voneinander auswerten und mich bei Politikern die Beides besitzen auf die Fanseiten beziehen. Dies wird zu einigen Verschiebungen in den Charts vom Juni führen.

Fazit:  Die Abgeordneten der Grün-Alternative-Liste (GAL) haben die meisten politischen Fans in Hamburg, den Sozialdemokraten fällt es wesentlich schwerer Fans als offizielle Unterstützer hinter sich zu vereinen und bei allen anderen drei Parteien in der Bürgerschaft hat sich der Einsatz von Fanseiten bisher noch nicht so rumgesprochen.   

Dienstag, 10. Mai 2011

Hamburgische Bürgerschaft - Facebookcharts #1

Vor einem Monat habe ich an dieser die Stelle eine Bestandsaufname der Facebookaktivitäten in der Bürgerschaft veröffentlicht. Erstaunlich damals, wie Facebook das Hamburger Parlament ist. Über 2/3 aller Abgeordneten haben einen Account im Sozialen Netzwerk und insgesamt haben alle Parlamentarier zusammen mehr "Freunde", als die Hamburger Parteien Mitglieder haben. 

Gut vier Wochen später hat sich die Anzahl der facebookenden Mitglieder der Bürgerschaft sogar noch erhöht. Aktuell besitzen 89 (April: 83) der 121 Abgeordneten einen eigenen Account. Darunter sind 21 Fanseiten und 68 private Profile.

Die Facebookcharts für die Fanseiten im Mai finden Sie in diesem Post.

Da nicht nur Politiker Rankings lieben, sondern auch Blogleser, präsentiere ich hier: 
Die Top 10 der Parlamentarier mit den meisten Facebook-Freunden im Mai 2011:



















Im Vergleich zu den Charts im April ändert sich an der Zusammensetzung der Top 10 nichts. Die zehn  Abgeordneten mit dem meisten Freunden konnten ihren Platz in den Charts verteidigen. Unangefochten auf Platz 1 Metin Hakverdi (SPD), gefolgt von Katja Suding (FDP) und Kersten Artus (Die LINKE.).

Sehr wohl ändern sich aber die Platzierungen. Gewinner des Monats sind Mehmet Yildiz (Die LINKE.) und Katharina Wolff (CDU). Beide machen jeweils einen Platz gut und klettern auf Platz 5 und 7 der Charts. Verlierer sind Farid Müller (GAL) und Gabriele Dobusch (SPD). Beide rutschen einen Platz nach unten.

Aber auch auf den hinteren Plätzen der Charts tut sich Einiges. Der ein oder andere Parlamentarier hat erst seit kurzem Facebook für sich entdeckt und gewinnt nun aber massiv an Freunden hinzu. Aus diesem Grund hier nun die Größten Gewinner des Monats:


















Interessant: In dieser Auflistung finden sich überwiegend SPD-Abgeordnete. Nach dem Gewinn der Wahl, gewinnen diese nun also auch die Zustimmung im Netz und steigern Ihre Beliebtheit bei Facebook. Dabei aber auch zwei FDP und eine GAL-Abgeordnete.

Wo es Gewinner gibt, gibt es auch Verlierer: Die Größten Verlierer des Monats sind:



















Interessant: Im Gegensatz zu den Gewinnern sind die Verlierer ausschliesslich Abgeordnete der abgewählten Regierungskoalition aus CDU und GAL. Diese sechs Damen und Herren haben in den vergangenen vier Wochen "Freunde" verloren. Die größte Schmach in der Online-Kommunikation: "entfreundet" werden. Das ist so wie Schlussmachen, nur das es jeder andere sehen kann. 

Anmerkung: Das Profil von Christoph Ahlhaus ist ein allgemeines Profil, das von Dritten angelegt wurde, da Christoph Ahlhaus eine relative Person der Zeitgeschichte ist. Es wird nicht von ihm betreut.

Fazit: Die Nutzung von Facebook in der Bürgerschaft steigt weiter an und auch die Freundezahlen steigen teilweise massiv, innerhalb von nur wenigen Wochen. Gewinner des Monats ist die SPD, Verlierer sind die ehemaligen Regierungsparteien  CDU und GAL. 
Die Politiker mit dem meisten "Freunden" zementieren Ihre Stellung und wachsen auch noch weiter auf hohem Niveau.  

Freitag, 6. Mai 2011

Alterspräsident verlässt die Bürgerschaft

Senator a.D. Jan Ehlers
Für viele, auch in der Hamburger SPD, überraschend gelang Senator a.D. Jan Ehlers nach seinem Rückzug aus der Bürgerschaft im Jahr 2003, im Februar das politische Comeback.
Er wurde mit überragenden 7415 Stimmen im Wahlkreis 9 (Barmbek-Uhlenhorst-Dulsberg) direkt in die Bürgerschaft gewählt.

Als ältester Abgeordneter wurde Ihm damit die Ehre des Alterspräsidenten teil und er eröffnete die konstituierende Sitzung der 20. Hamburgischen Bürgerschaft.

Von der Öffentlichkeit vollkommen unbeachtet, verließ er nun bereits knapp zwei Monate später am 03. Mai 2011 das Parlament. Nach Aussage der SPD-Fraktion: Aus gesundheitlichen Gründen.

Für Ihn rückt die Diplom-Sozialwirtin Sylvia Wowretzko in die Volksvertretung nach.  


Ältester Abgeordneter der Bürgerschaft ist nun mit 69 Jahren Olaf Ohlsen aus der CDU-Fraktion.

Fazit: Damit hat die SPD wohl bereits heute einen neuen Hamburger Fluktuationsweltrekord aufgestellt. Nach 74 Tagen gab es bereits 8 Abgeordnetenwechsel bei der Genossen. Knapp 13% der gewählten Abgeordneten sind somit bereits ausgetauscht. WOW!

Hamburger SPD kennt Ihre eigenen Abgeordneten nicht

Ein paar Wochen hatte es gedauert, doch dann war die Webseite der SPD-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft aktualisiert. Naja jedenfalls rudimentär.  Es fehlen hier und da noch die Infos zu den Abgeordneten und auch an einigen anderen Stellen wäre ein Update wünschenswert.

Seit der Wahl sind ja auch erst 77 Tage vergangen, ein wenig Zeit muss man der Fraktionsgeschäftsführung wohl noch geben.

Bei dieser Gelegenheit, kann der Fraktionsvorstand dann gleich einmal überprüfen, ob man denn auch alle 62 Abgeordnete kennt? Immerhin hapert es mit den Namen.

Die neugewählte Abgeordnete Birte Gutzki-Heitmann trägt auf den offiziellen Fraktionswebseiten den Namen "Gutzki-Heidmann":

Gutzki-Heitmann oder Gutzki-Heidmann?









Zudem scheinen aktuelle Wechsel in der Fraktion ebenfalls nicht zum Kerngeschäft der Online-Redaktion zu gehören. Am 03.05.2011 gab es einen erneuten Wechsel in der Fraktion. Alterspräsident und Senator a.D. Jan Ehlers verließ unbemerkt von der Öffentlichkeit die Bürgerschaft. Für Ihn rückt Sylvia Wowretzko aus dem Wahlkreis Barmbek-Uhlenhorst-Dulsberg nach. 

Fazit:  Eine gute Webseite ist auch immer eine aktuelle Webseite!

Nachtrag: 80 Tage nach Wahl der Hamburgischen Bürgerschaft wurde nun nach der Veröffentlichung meines Beitrages am 09. Mai 2011 der Name von Frau Gutzki-Heitmann auf der Webseite der SPD-Fraktion berichtigt. Geht doch!